Gladbeck. Gözde und Deniz Toprak wollen ihre Kinder zweisprachig erziehen. Doch sie finden keine passenden Bücher. Daraus wurde eine Geschäftsidee.
Kartons, hellblaues Geschenkpapier, rote Bauklötze und hunderte bunte Bücher in den Regalen. Gözde Toprak und ihr Mann Deniz Toprak verkaufen Kinderbücher und Spielsachen, einige davon selbstgemacht. Das Besondere: Die illustrierten Geschichten sind sowohl auf Türkisch als auch auf Deutsch erhältlich.
Und das mit Erfolg, denn das Ehepaar konnte aus dem Keller der Eltern zu einem kleinen Lager und Büro expandieren, das die Gladbecker nun in Vollzeit betreiben. Und auch für die Zukunft sei doch mehr geplant, verraten die beiden.
Türkische Kinderbücher waren Mangelware: Eine Lösung musste her
Der Grund für ihre Geschäftsidee: 2021 gab es keine türkischen Kinderbücher, wenn man die Kinder bilingual erziehen wollte. „Man konnte natürlich in die Türkei fliegen und dort nach Kinderbüchern schauen, aber das war keine langfristige Lösung“, erklärt Deniz Toprak. „Wir wollten unseren Sohn damals gerne deutsch–türkisch erziehen, aber ohne Bücher war das schwierig.“ Die Lösung war für das Ehepaar ganz einfach: Sie fingen an, eigene Kinderbücher zu schreiben.
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„Ich bin das Herz und mein Mann ist das Gehirn von Akil Küpüm“, sagt Gözde Toprak, die zuvor pharmazeutische Angestellte war. „Akil Küpüm“ steht auch in bunter Schrift auf der Glasfront des kleinen Büros, das das Ehepaar an der Hunsrückstraße in Gladbeck hat – der Name des gemeinsamen Shops. „Wir haben ganz klein angefangen, mit ungefähr 20 Büchern. Erst in unserer Wohnung und später dann im Keller der Eltern.“
Aus einer Herzensidee wurde eine große Aufgabe
Aus dem kleinen Anfang mit 20 Büchern im Shop wurde ein großer Erfolg. Heute versenden die beiden etwa 80 Pakete, die alle zwei Tage in ihrem Lager abgeholt werden – und das nach ganz Deutschland. In der Weihnachtszeit sei das jeden Tag so, erzählen die beiden.
Ein Grund für den schnellen Erfolg war damals die Werbung einer Influencerin, die auf die Bücher des Gladbecker Paares aufmerksam gemacht hatte. „Wir hatten dann plötzlich so viele Bestellungen, dass wir nicht mehr hinterherkamen.“ Und die Bücher kamen gut an. „Wir haben total schnell positives Feedback erhalten und auch wir bekamen plötzlich immer mehr Follower auf Instagram“, erinnert sich die Mutter von zwei Söhnen. Heute hat das Ehepaar bereits über 30 000 Follower auf dem gemeinsamen Instagram-Kanal „akilkupum.de“.
„„Ich bin das Herz und mein Mann ist das Gehirn von Akil Küpüm.““
Mit eigenen Kinderbüchern wurde ein Traum wahr
„Wir hatten immer Spaß daran, etwas zu erschaffen und es war ein kleiner Traum“, sind sich die beiden einig. „Wir wollten zusammen etwas machen, und irgendwie sind wir ja auch selbst unsere eigene Zielgruppe.“ So kam es, dass die beiden nicht nur andere Kinderbücher verkauften, sondern auch eigene Produkte erschaffen wollten.
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„So sind Panda Aki und Baby Aki entstanden, außerdem haben wir zweisprachige Lernkarten gemacht, mit denen die Kinder Wörter und Begriffe lernen können“, erklärt Gözde Toprak stolz. Und auch bei den eigenen Produkten sei die Resonanz unglaublich gut gewesen. „Die Illustrationen lassen wir professionell machen, aber ansonsten gestalten wir alles selbst.“ Aktuell können im Shop des Ehepaars vier eigene Produkte gekauft werden, doch es sei noch mehr geplant, sind sich die beiden einig. „Wir wollen noch mehr selbst machen, denn es macht uns einfach so viel Spaß.“
Für die Zukunft haben die beiden noch mehr geplant
Der Umzug in das jetzige Lager und Büro ist noch relativ frisch. Doch auch hier sei in Zukunft noch mehr geplant. „Wir würden gerne einen eigenen, kleinen Laden eröffnen, in dem die Kunden dann auch zu uns kommen können.“ Aber ganz wichtig sei: „Wenn wir den Laden irgendwann öffnen, dann nur bis 14 Uhr, das meiste läuft ja online.“ Denn den beiden sei die Zeit mit ihrer Familie und den beiden Söhnen besonders wichtig. „Außerdem möchte ich noch meinen Bachelor in Maschinenbau beenden“, sagt Deniz Toprak und lacht. Das Studium habe er wegen des gemeinsamen Erfolgs erstmal auf Eis gelegt.
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„Im Laden würden gerne ein Click & Collect anbieten, also bestellen die Kunden im Onlineshop und können dann alles bei uns abholen.“ Außerdem ist es den beiden sehr wichtig, all ihre Produkte zu teilen: zum Beispiel auf Instagram. „Wenn die Kunden die Produkte sehen und auch sehen, wie unsere Söhne sie benutzen, ist das etwas anderes, als einfach nur im Shop zu schauen.“ So habe das Ehepaar bisher über 20 000 Eltern und Kinder erreicht. Ihre Mission: „Kinder und Eltern dazu bringen, Kinderbücher zu lesen“, sagen die beiden einstimmig.
Gemeinsam ein Buch lesen – das ist einfach schön
„Es ist einfach schöner, wenn Kinder und Eltern zusammen ein Buch lesen, es in der Hand haben, umblättern. Das ist einfach menschlicher.“ Und so wollen die beiden auch in den nächsten Jahren Eltern und Kinder erreichen: mit Geschichten, Illustrationen, Büchern – und das zweisprachig.
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