Gladbeck. Regelmäßige Lebensmittelkontrollen sollen unhygienische Zustände in Restaurants aufdecken. So schneidet Gladbecks Gastro-Szene ab.

Ob beim Gang in ein nobles Restaurant oder mal eben zum Dönerladen um die Ecke – Kunden erwarten von der Gastronomie Sauberkeit. Bei Vernachlässigung der Hygienestandards können aus Küche oder Lagerraum schnell Keimschleudern werden, mit gesundheitsgefährdenden Folgen für die Gäste. Regelmäßige Lebensmittelkontrollen sollen das verhindern. Diese decken hin und wieder ekelerregende Zustände in der Gastro-Szene auf, zuletzt etwa in Essen und Velbert. Müssen sich auch Gladbeckerinnen und Gladbecker Sorgen machen?

Für die Lebensmittelkontrollen in Gladbeck ist der Kreis Recklinghausen verantwortlich. „Gastronomien werden je nach individueller Risikobewertung wöchentlich oder alle drei Jahre durchgeführt“, sagt Lena Heimers, Pressesprecherin des Kreises. Dies sei bundeseinheitlich festgelegt. „Außerdem können Kontrollen nach Bürgerbeschwerden, Beanstandung von Untersuchungsergebnissen oder Hinweisen zu vermuteten Erkrankungsgeschehen durchgeführt werden“, so Heimers.

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Bei jeder fünften Kontrolle werden Mängel festgestellt

Außerplanmäßige Kontrollen würden außerdem im Rahmen der risikoorientierten Probenentnahmen vorgenommen. „Dabei werden vorrangig die Produktarten beprobt, bei denen häufiger eine die Gesundheit beeinträchtigende Gefahr vorkommt und die Auswirkungen schwerwiegender sind,“ erklärt Heimers. Je höher also die Risikostufe eines Produktes eingestuft wird, desto mehr Proben werden genommen.

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Laut Heimers werden durchschnittlich bei etwa 20 Prozent aller Kontrollen Mängel festgestellt: „Zu den häufigen Beanstandungen gehören Kennzeichnungsmängel von loser und verpackter Ware und fehlende Schulung des Personals.“ Auch unzureichende Sauberkeit von Räumlichkeiten und der Ausstattung seien oft ein Problem. Außerdem ein Dorn im Auge der Kontrolleure: Der nicht sachgerechte Umgang mit dem Produkt und die Mängel bei Lagerung der Lebensmittel.

Auch die Ausstattung der Küchen steht bei den Lebensmittelkontrollen im Fokus.
Auch die Ausstattung der Küchen steht bei den Lebensmittelkontrollen im Fokus. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Entwarnung in Gladbeck: „Keine besonderen Vorkommnisse“

„Bei Feststellung von Verstößen leitet das Kontrollpersonal der Lebensmittelüberwachung gefahrenreduzierende Maßnahmen ein“, so Heimers. Dazu zählen etwa die Nachkennzeichnung von Produkten, die Entsorgung von potenziell gesundheitsgefährdenden Lebensmitteln oder die vorsorgliche Beschränkung des Verkaufs und Herstellens von Lebensmitteln. „Außerdem werden je nach Schwere der festgestellten Mängel die Verstöße geahndet.“ Die Konsequenzen seien einzelfallabhängig. Es könnten mündliche Belehrungen ausgesprochen oder Bußgeldverfahren eingeleitet werden, berichtet die Kreissprecherin. „Bei strafbewehrten Verstößen erfolgt die Abgabe der Ahndung an die Staatsanwaltschaft.“

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Und wie sieht die Lage nun in Gladbeck aus? Nach Angaben des Kreises gibt es im Stadtgebiet derzeit insgesamt 862 Lebensmittelbetriebe. Fast 350 Kontrollen seien im vergangenen Jahr durchgeführt worden, sagt Heimers. „Dabei wurden 210 Proben von Lebensmitteln und Bedarfsgegenständen entnommen.“ Die gute Nachricht für alle Menschen aus Gladbeck: Die Ergebnisse der Lebensmittelkontrollen seien zuletzt unauffällig gewesen. „Es gab keine besonderen Vorkommnisse“, heißt es von Seiten des Kreises .

Bürgerinnen und Bürger können sich übrigens bequem von Zuhause aus über die Hygienelage der Gastronomie in NRW erkundigen. Das Portal lebensmitteltransparenz.nrw.de informiert über alle Grenzüberschreitungen und Auffälligkeiten, die von den Lebensmittelkontrollen festgestellt wurden. Die Übersicht hat zurzeit kein Gastro-Angebot aus Gladbeck gelistet.