Gladbeck. Immer wieder werden an Gladbecker Schulen Toiletten, Fensterscheiben und mehr mutwillig beschädigt und zerstört. Die Instandsetzungen sind teuer.

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Die immer wieder ramponierte und verdreckte öffentliche Toilette im Alten Rathaus ist nicht die einzige Vandalismus-Baustelle, die Zerstörungswütige in Gladbeck immer und immer wieder hinterlassen. Wie Mathematik und Deutsch, so sind nach Auskunft von Stadtbaurat Dr. Volker Kreuzer mutwillige Beschädigungen Alltag in Schulen. Was auf den ersten Blick harmlos wirken mag, zieht unterm Strich Jahr für Jahr eine größere Summe an Instandsetzungskosten nach sich – ein mittlerer fünfstelliger Betrag pro Jahr.

Hauptsächlich, so Experte Kreuzer, treten die Probleme an weiterführenden Schulen auf. Grundsätzlich jedoch – also unabhängig, um welchen Standort es sich handelt – auffällig sind nach Auskunft von Stadtsprecher David Hennig größere Mengen von achtlos weggeschmissenem Müll. Diese Verschmutzung werde in unterschiedlicher Ausprägung an allen Schulen beobachtet: „An der einen mal mehr, an der anderen mal weniger.“ Konkrete Namen von besonders problematischen Standorten wollte die Stadtverwaltung nicht nennen.

Ein Müll-Problem gibt es an so gut wie allen Schul-Standorten in Gladbeck

Auch wenn an Grundschulen tendenziell weniger Folgen von Zerstörungswut zu beobachten sind, ist auch dort nicht immer alles picobello in Schuss. David Hennig weiß: „Sanitär wird verunreinigt, Wände werden bemalt.“

Seit Jahren immer wieder in der Kritik: Die Zustände in den öffentlichen Sanitär-Anlagen im Alten Rathaus Gladbeck.
Seit Jahren immer wieder in der Kritik: Die Zustände in den öffentlichen Sanitär-Anlagen im Alten Rathaus Gladbeck. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

An den weiterführenden Schulen sei Vandalismus größtenteils in anderer Form präsent. Unbekannte verstopfen beispielsweise regelmäßig Toiletten und Waschbecken. Das klingt zwar nach jugendlichem Übermut, kann aber teuer werden. Im günstigsten Fall, so erläutert David Hennig, entstehe wegen des Überlaufs kein Wasserschaden, weil die Räume gekachelt sind: „Das Wasser fließt also ab.“ Doch weitere Beschädigungen schlagen zu Buche. Hennig zählt auf: Demolierte Schamwände – „das sind die Trennungen zwischen den Pissoirs in den Toiletten für Männer“ – sowie zerstörte Türen und Drückergarnituren.

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Hinzu kommen Graffiti und andere Schmierereien an Wänden. Ebenfalls keine Seltenheit: Eingeschlagene oder eingeworfene Glasscheiben. Junge Leute als Verantwortliche nimmt der Stadtsprecher ein bisschen in Schutz: „Glasbruch wird nicht nur durch Schüler und Schülerinnen, sondern auch durch Unbekannte verursacht, die sich in den Abendstunden an den Standorten aufhalten.“

Die Stadtverwaltung beziffert die Höhe der Vandalismusschäden an Schulen jährlich auf 30.000 bis 40.000 Euro. „Das ist schon nicht wenig“, meint der Rathaussprecher.

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Wie sich die Schäden eindämmen lassen? David Hennig sagt: „Projekte an Schulen haben einen positiven Effekt: Durch Schülervertretungen phasenweise initiierte WC-Aufsichten helfen, die Schäden im Sanitärbereich drastisch zu minimieren. So gibt es an der Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule eine Patenschaft der Schülervertretung.“

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Die Kinder und Jugendlichen an der Werner-von-Siemens-Realschule wurden vor Jahren ebenfalls aktiv. Für 85.000 Euro waren die Toiletten-Anlagen saniert worden; die Schülerschaft durfte bei der Gestaltung mehr als ein Wörtchen mitreden. Und übernahm mit einem Klodienst die Verantwortung, damit die Räume so sauber und intakt bleiben. Es stellte sich heraus: Wenn man an etwas beteiligt ist, gibt man darauf acht, weil man es wertschätzt.

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