Gladbeck. Mit den Sommerferien beginnt jetzt die Urlaubszeit. Wie sich Menschen in Gladbeck vor Einbrechern am besten schützen können, verrät die Polizei.
In wenigen Tagen beginnen die Sommerferien – und während sich viele auf Entspannung, Urlaub und viel Sonne freuen, beginnt auch für Einbrecher eine beliebte Zeit. Lothar Zentzis, Kriminalhauptkommissar mit dem Fokus auf Einbrecherschutz bei der auch für Gladbeck zuständigen Polizei Recklinghausen, gibt Tipps, wie Reisende ihr Zuhause in der Zeit ihrer Abwesenheit schützen können – und was sonst noch wichtig ist.
„Ein soziales Umfeld ist unglaublich wichtig. Zahlen belegen das“, so Zentzis. Er meint: „Nachbarn sind der beste Einbruchschutz.“ Denn – ein gutes Verhältnis vorausgesetzt – können sie viel dazu beitragen, das Haus oder die Wohnung der Urlauber nicht unbewohnt aussehen zu lassen. „Die Nachbarn sollen damit beauftragt werden, den Briefkasten regelmäßig zu leeren oder auch die Rollladen hoch und runter zu fahren.“ Heutzutage gebe es dafür allerdings auch oftmals automatische Einstellmöglichkeiten an den Jalousien. „Die Wohnung muss bewohnt aussehen. Sind alle Rollladen in einer Wohnung auf einer Höhe, ist das für Einbrecher ein guter Hinweis darauf, dass niemand zuhause ist“, weiß der Kriminalhauptkommissar.
- Lesen Sie auch:
- Wohnungsgesellschaft. Wechsel bei GWG: So geht´s für die Gladbecker Mieter weiter
- Preiserhöhungen. Schuldnerberatung Gladbeck „Es wird was auf uns zukommen“
- Ukraine-Krieg. Flüchtlinge wollen Job: „Ukrainerinnen arbeiten immer“
- Messe. Tattoo-Weekend lockt internationale Künstler nach Gladbeck
Ein Tipp der Polizei: Nachbarn können in der Einfahrt der Urlauber parken
Anwohner wüssten zudem immer sehr genau, wenn sich jemand in einer Straße herumtreibe, der dort nicht hingehöre. „Wichtig ist, wenn der Verdacht besteht, dass eine Gegend ausgespäht wird, diejenigen nicht anzusprechen, sondern über die 110 der Polizei einen Hinweis zu geben.“ Neben Ratschlägen zu Briefkasten und Rollladen hat Zentzis noch einen weiteren Tipp, um möglichen Tätern nicht gleich die Abwesenheit zu offenbaren: „Wenn der Nachbar zwei Autos hat, kann er eines davon auch mal in die Einfahrt der Reisenden stellen, damit diese nicht immer frei ist.“
Was eigentlich klar ist, aber doch immer wieder vorkommt: Wohnungsschlüssel sollten nicht im Garten deponiert werden. Auf dem Anrufbeantworter sollten Urlauber nicht von ihren Ferien erzählen. Und: Vor der Abreise müssen Türen und Fenster geschlossen werden. „Auf Kipp stehende Fenster sind für Einbrecher geradezu eine Einladung.“
Urlaubsbilder sollten nicht auf Facebook gepostet werden – Einbrecher könnten aufmerksam werden
Wer besondere Wertgegenstände hat, sollte sie nicht – wie üblich – zum Beispiel in der Schublade liegen lassen. „Alle verschlossenen Behältnisse sind für Einbrecher interessant“, weiß Kriminalhauptkommissar Zentzis. Er rät daher: „Wertvoller Schmuck sollte dort aufbewahrt werden, wo ihn niemand erwartet.“ Für die Zeit des Urlaubs könne er aber auch beispielsweise im Bankfach zwischengelagert werden.
+++ Folgen Sie der WAZ Gladbeck auch auf Facebook+++
Ein immer größer werdendes Problem beim Thema Urlaubszeit und Einbruchschutz werden soziale Medien. Für öffentlich bei Facebook, Instagram und Co. gepostete Bilder vom Strand könnten sich schließlich nicht nur echte Freunde interessieren, sondern auch Menschen, die eben etwa einen Einbruch planen. „Überlegen Sie sich genau, welche Bilder und Informationen Sie von sich öffentlich preisgeben. Das gilt in besonderem Maße für Kinderfotos“, rät daher die Polizei.
Im Urlaub selbst sollte man sich in Acht vor Taschendieben nehmen. Bargeld, Zahlungskarten oder Ausweise sollten nur so viel wie nötig mitgenommen und immer am Körper (z.B. in einer verschließbaren Innentasche der Kleidung, im Brustbeutel oder in einer Gürteltasche) getragen werden. Das gilt auch für Handys und Kameras. Wird die EC-Karte dennoch gestohlen, muss sie sofort unter der Notruf-Nummer 116 116 gesperrt werden. Die Nummer ist auch aus dem Ausland mit der entsprechenden Landesvorwahl +49 für Deutschland erreichbar.
Auch für die Autofahrt hat die Polizei Tipps zum Thema Verkehrssicherheit: „Jede Ablenkung erhöht das Unfallrisiko. Keine WhatsApp, keine Instastory und kein Anruf sind so wichtig, dass man dafür das eigene und das Leben Anderer gefährdet“, so die Polizei. Und: Abstand halten rettet Leben, Pausen sind wichtig und wenn der Verkehr sich staut: Rettungsgasse bilden.