Gladbeck. Die Gladbecker Grünen und eine Migrantenliste äußern sich über Vorwürfe im Integrationsrat. Die Ausländerbehörde werde fälschlich angegriffen.
Nach der CDU äußern sich jetzt auch die Gladbecker Grünen und die SPD-nahe Migrantenliste SGG zu den Vorwürfen gegen die Ausländerbehörde im Gladbecker Rathaus. Sie weisen die Anschuldigungen des Ratsmitgliedes Süleyman Kosar zurück.
In einer türkischen Zeitung sei der Gladbecker Ausländerbehörde Diskriminierung von Ausländern vorgeworfen worden. „Die Anschuldigungen sind unerhört und unbegründet“, sagt Grünen-Ratsfrau Ramona Karatas. Sie könne gut die Betroffenheit der Mitarbeitenden der Ausländerbehörde nachvollziehen. Die Staatspräsident Erdogan nahe stehende Zeitung „Türkye“ hatte die lange Wartezeit für Termine bei der Ausländerbehörde in Gladbeck u.a. als bürokratische Tortur kritisiert, um beispielsweise Papiere für den Urlaub in der Türkei zu erhalten. Anträge und Belange von Türken würden „ignoriert“ oder „unter den Teppich gekehrt“.
Lesen Sie auch
- Innenstadt. Gastronomie Gladbeck: Restaurant-Pläne für einstige LumumBar
- Corona. 242 Neuinfektionen in Gladbeck – fünf Tote im Kreis
- Feuerwehr. Brand im Problemhochhaus: Vollalarm für Feuerwehr Gladbeck
- Innenstadt. Neuer Laden in Gladbeck: Inhaberin bietet Handgefertigtes
- Gastronomie. Pizza und Pasta: Diese Pizzerien in Gladbeck sind beliebt
ABI-Chef Kosar soll sich bei Gladbecker Ausländerbehörde entschuldigen
„Ich habe die ABI-Vertreter-innen sowie den Vertreter der ABD-RatsfraktionSüleyman Kosar unverzüglich zur Klarstellung ihrer Äußerungen in der Presse aufgefordert, damit sie nicht als Wortbekundungen in einer Sitzung ohne Publikum still verhallen“, so das grüne Mitglied im Integrationsrat. Die Arbeit der Ausländerbehörde, dokumentierte Wartezeiten sowie Zukunftsaussichten seien ausführlich und umfänglich im Integrationsrat besprochen worden. „Herr Kosar täte gut daran, sich bei den Mitarbeitenden der Verwaltung öffentlich zu entschuldigen“, fordert Ramona Karatas.
Auch die Gladbecker Migrantenliste SGG äußert sich zu der Diskussion um die Terminvergabe in der Ausländerbehörde. Ander als der ABI-Vorsitzende Kosar sieht SGG-Vorsitzender Bahtiyar Ünlütürk, dass die Stadt nachvollziehbar die Problemlage und lange Wartezeit begründet habe. Es sei deutlich geworden, dass die Stadtverwaltung große Anstrengungen unternommen habe, die Stelle zu besetzen, die seit längerer Zeit immer wieder vakant war. Auch die Einführung biometrischer Pässe durch die Türkei führe zu einer momentanen Häufung an Anträgen und Anfragen.
Einseitiger Populismus erschwere das Zusammenleben der Menschen in Gladbeck
Wie von der Verwaltung bereits vor Monaten thematisiert worden sei, bestehe die Lösung darin, „der Bitte der Ausländerbehörde nachzukommen, schon bei der Beantragung eines neuen Passes auch einen Termin im Rathaus zu machen, um nicht in Zeitdruck zu kommen“. Auch die Erklärung Kosars, die Presse habe ihn missverstanden oder falsch wiedergegeben, kann Ünlütürk nicht gelten lassen. Er habe Kontakt mit dem Journalisten der Türkiye aufgenommen der erklärte, dass der Artikel Koşar vorab zugegangen „und in dieser Form gebilligt“ worden sei. Die SGG störe bei all dem, dass ABI in der türkischen Community „populistische Ideen von einer rassistischen Benachteiligung“ losträte und so das Zusammenleben der Menschen in Gladbeck erschwere.