Gladbeck. Mohamad Sharif ist Mitinhaber des Modelabels Leandro Lopes. Nun zieht er in die USA, um Schuhe und Kleidung direkt dort an Promis zu verkaufen.

Vom roten Twingo als erstes eigenes Auto bis zur G-Klasse für rund 200.000 Euro: Mohamad Sharif aus Gladbeck ist das gelungen, was man wohl als „er hat es geschafft“ bezeichnen könnte. Der 33-Jährige ist als Teilinhaber des Modelabels Leandro Lopes reich geworden – und hat Kunden wie Sänger Jason Derulo, Fußballer Neymar, Reality-TV-Star Kylie Jenner und Ex-Profiboxer Floyd Mayweather. Jetzt zieht der Gladbecker in die USA – mit einem klaren Ziel.

Ab Juni oder Juli wird er gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Leandro Lopes, nach dem auch das Label benannt ist, in der Nähe von Los Angeles in einer Villa leben. Und zwar in Hidden Hills, dem Nobelort schlechthin, in dem viele Promis leben. Aber: „Erst einmal für ein halbes Jahr, vielleicht werden wir auch dauerhaft dorthin ziehen.“ Denn einiges haben sich die beiden vorgenommen. „Wir wollen von Amerika aus einen großen Start in die ganze Welt machen.“

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Plan, einen ersten eigenen Store in Los Angeles zu eröffnen

Schon jetzt lebt der Großteil der Kunden in den USA, darunter sind eben viele Promis. Jetzt wollen die Unternehmer ganz nah dran sein. „Wir wollen die Künstler und die Fußballer direkt vor Ort betreuen.“ Ende des Jahres planen Sharif und Lopes zudem, einen ersten Store in Los Angeles zu eröffnen. Bisher werden die Kleidung und die Schuhe überwiegend online sowie in wenigen ausgewählten Kaufhäusern verkauft. „Dazu zählen Breuninger in Düsseldorf, das KadeWe in Berlin oder das Alsterhaus in Hamburg, also nur die nobelsten Kaufhäuser in Deutschland.“

Mit 8000 Euro Startkapital begann vor rund sieben Jahren das Geschäftsmodell der beiden, „vergangenes Jahr haben wir einen Umsatz von knapp 13 Millionen Euro gemacht.“ In Deutschland beschäftigt das Unternehmen mit Sitz im Münsterland acht Mitarbeiter, zudem 25 Mitarbeiter in Portugal, wo die Ware produziert wird. Vor rund 14 Tagen sei die neue Kollektion erschienen.

Mohamad Sharif mit einem Paar Schuhe aus Krokodilleder und einer Schnalle aus echtem Gold mit Diamanten besetzt .
Mohamad Sharif mit einem Paar Schuhe aus Krokodilleder und einer Schnalle aus echtem Gold mit Diamanten besetzt . © FUNKE Foto Services | Heinrich Jung

Ein Paar Schuhe, das Promis kaufen, kostet schon mal 35.000 Euro

Das Modelabel bietet die meisten Schuhe für rund 300 bis 400 Euro an. „Es sind normale Leute, die das kaufen. Natürlich ist das schon teurer, aber die Kunden gibt es. Sie sind sehr modebewusst.“ Auch Promis kauften schon mal diese Exemplare. Aber in der Regel seien es die teuren Paare, für die sich die Berühmtheiten entscheiden. Und die kosten dann schon mal um die 35.000 Euro. „Diese Schuhe tragen sie nicht jeden Tag, sondern etwa bei Shows oder anderen Auftritten“, weiß Sharif.

Mohamad Sharif wohnt mit seiner Familie in Brauck

Mohamad Sharif ist Gladbecker und lebt gemeinsam mit seiner Frau und drei Töchtern (zehn, neun und vier) in einem Reihenhaus in Brauck. Zuhause sei er jedoch kaum, sondern immer viel in der Welt unterwegs.2014 gründete der Gladbecker gemeinsam mit seinem Bekannten Leandro Lopes das gleichnamige Label.

Diese Preise haben auch Auswirkungen auf den Gladbecker selbst. „Wir haben ein Modelabel im Highfashion-Segment, dementsprechend müssen wir uns präsentieren.“ Eine „normale“ Rolex-Uhr für 7000 Euro könne Sharif schon längst nicht mehr tragen. „Das muss dann eine teurere Uhr von Patek Philippe für 300.000 bis 500.000 Euro sein“, so der 33-Jährige. Schließlich müsse er sich auf eine Stufe mit seinen Kunden stellen.

Auch am Immobilienmarkt aktiv

Neben dem Hauptgeschäft in den USA setzt der Unternehmer vor allem auf den Markt in Dubai. „Ich bin erst vor zwei Wochen von dort zurückgekehrt.“ Im vergangenen Jahr war er erstmals mit seiner Familie im Urlaub dort. Aus den zwei Wochen Familienurlaub wurde dann mehr: „Ich war noch fünf weitere Wochen da und habe Kontakte geknüpft.“

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Neben dem Modegeschäft hat Sharif inzwischen einen weiteren Markt für sich entdeckt: Immobilien. „Mein Geschäftspartner Leandro hat um die 100 Wohneinheiten, vor allem im Münsterland. Ich habe um die 65 Wohneinheiten, vor allem in Oberhausen, Gelsenkirchen und Gladbeck.“ Durch die Vermietung der Wohnungen in den Mehrfamilienhäusern macht er weitere Einnahmen. „Wenn einmal die Tür offen ist, dann läuft es“, so der Gladbecker über seinen Erfolg. Daher wolle er auch weiter im Immobiliengeschäft aktiv sein. „Dann bleibt genug für meine Kinder übrig“, so Sharif.