Recklinghausen/Gladbeck. In der Corona-Pandemie ist der Wunsch nach dem eigenen Haus gestiegen. Vor allem am Stadtrand. Das sind die Preise im Kreis Recklinghausen.

Eine aktuelle Analyse von ImmoScout24 zeigt: Die Nachfrage nach Einfamilienhäusern am Stadtrand ist unter dem Einfluss der Corona-Lockdowns um fast zwei Drittel angestiegen. Das dürfte auch in Zukunft Einfluss auf die Preise im Kreis Recklinghausen haben – quasi als Speckgürtel des Ruhrgebietes und der Metropolen Düsseldorf sowie Köln.

So ist die Preisentwicklung bei Immobilien in den Kreisstädten

Jetzt liegen auch aktuelle Zahlen vor, wie sich die Preise im Kreis Recklinghausen entwickelt haben. Der Immobilienmarktbericht von Scoperty vom zweiten Quartal 2021 zeigt, dass beim durchschnittlichen Quadratmeterschätzwert für Immobilien (also Wohnungen und Einfamilienhäuser) Waltrop und Haltern mit 2032 und 2402 Euro vorne liegen. Am günstigsten ist es hingegen in Gladbeck mit 1631 Euro, obwohl es in der Stadt im Vergleich zum zweiten Quartal 2020 den größten Preisanstieg gegeben hat – plus 13 Prozent. Insgesamt bewegt sich der Anstieg in den Kreis-Orten in der Regel zwischen elf und 13 Prozent – lediglich in Recklinghausen (plus sieben Prozent) und Castrop-Rauxel (plus neun Prozent) zogen die Preise weniger deutlich an.

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Blickt man auf Wohnungen und Einfamilienhäuser getrennt, zeigt sich ein ähnliches Bild. Wer ein eigenes Haus wünscht, muss im Kreis Recklinghausen in Haltern am See mit Abstand am tiefsten in die Tasche greifen. Hier liegt der Durchschnittspreis pro Quadratmeter bei 2582 Euro, während in den anderen neun Städten der Wert sich zwischen 2052 und gut 2300 Euro bewegt.

Bei Wohnungen ist die Spanne deutlich größer als bei Häusern

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Bei Wohnungen ist die Spanne deutlich größer. Sie liegt zwischen 1430 und 2179 Euro je Quadratmeter. Das ist beim Spitzenwert aber immer noch nur halb so viel wie zum Beispiel in Köln. Allerdings ist auch klar, dass die Preise je nach Lage deutlich nach oben und unten variieren können. So kostet ein Grundstück auf der Cäcilienhöhe in Recklinghausen weit mehr als der Durchschnittspreis. Ähnliche Unterschiede gibt es auch in den anderen Städten. In Gladbecks Nachbarstadt Gelsenkirchen geht es dagegen vergleichsweise günstig zu (1262 Euro für den Quadratmeter eines Hauses). Denn dort bewegen sich die Preise und die Preisentwicklung ähnlich wie in Ostwestfalen oder im südlichen Sauerland.

Durchschnittspreise im Überblick

Das sind die Durchschnittspreise im Kreis Recklinghausen im Überblick: Castrop-Rauxel: 1875 Euro/Quadratmeter für Immobilien (2219 Einfamilienhaus, 1662 Euro Wohnung). Datteln: 1822 / 2085 / 1663. Dorsten: 1931 / 2192 / 1715.

Gladbeck: 1631 / 2126 / 1430. Haltern am See: 2402 / 2582 / 2179. Herten: 1695 / 2052 / 1497. Marl: 1776 / 2140 / 1559. Oer-Erkenschwick: 1844 / 2201 / 1629. Recklinghausen: 1805 / 2249 / 1639. Waltrop: 2032 / 2363 / 1808.

Am teuersten ist es übrigens nach wie vor je nach Lage in und rund um Metropolen wie Köln, Düsseldorf, Münster und Aachen. Den höchsten Preiszuwachs überhaupt erlebt dabei allerdings die Region Höxter. Dort ist der durchschnittliche Quadratmeterschätzwert seit dem ersten Quartal um etwa 6 Prozent auf 1.224 Euro gestiegen. Dennoch bleibt der Landkreis im Osten des Landes die günstigste Region in Nordrhein-Westfalen.

Senioren können von der Preisentwicklung bei Immobilien profitieren

Von der positiven Preisentwicklung bei Immobilien können auch Seniorinnen und Senioren profitieren. Denn populärer werden Anbieter, die auf Immobilienverrentung setzen. Dabei wird ein Kaufpreis festgesetzt, die Eigentümer erhalten einen Abschlag und können bis ans Lebensende mietfrei (Nießbrauchrecht) in der Immobilie wohnen bleiben. Spannend und lukrativ könnte so ein Modell vor allem bei hohen Immobilienpreisen sein – und natürlich für Menschen, die besonders alt werden. Wie bei allen Geschäften sollte man aber auf die Seriosität der Anbieter achten und vergleichen.