Gladbeck. . Lara Mikolajczyk und Marvin Berger wollen Schuh-Könige werden. Ihre Modelle kaufen sie gerne in Barcelona. Dort kennen sie jeden Schuhladen.

Natürlich wissen Lara Mikolajczyk und Marvin Berger noch genau, welche Schuhe sie getragen haben, als sie sich vor drei Jahren beim Tanzen kennenlernten. Der 27-Jährige trug die schwarzen Sneaker, die er immer trägt, wenn er in die Disco geht. Seine Freundin zeigt einen schwarzen High Heel. „Die sind so hoch, dass ich Sorge vor einem weiteren Treffen mit Marvin hatte, denn dann war ich ja auf einmal ganz klein.“

Sorge brauchte die Brauckerin aber nicht zu haben. Denn mindestens eine Leidenschaft verbindet das junge Paar: Schuhe. Mit jeweils knapp über 100 Paaren wollen sie nun Schuh-Könige werden.

Sneaker wie Trophäen aufgereiht

Ihre Vorliebe verfolgt die beiden bis in ihr Schlafzimmer: Wie Trophäen sind ihre liebsten Sneaker dort auf Regalbrettern aufgereiht. Im Kleiderschrank, unter dem Bett und im Kofferraum des Autos lagern die restlichen Paare. So hat der Konstruktionsmechaniker zum Sport im Fitnessstudio immer gleich Sneaker zum Wechseln dabei.

Marvin Berger mit einem seiner liebsten Sneakerpaare.
Marvin Berger mit einem seiner liebsten Sneakerpaare. © Heinrich Jung

Überall tragen die beiden ihre Sportschuhe aber nicht. „Wenn wir mit unseren beiden französischen Bulldoggen unterwegs sind, achten wir natürlich darauf, dass wir nicht unsere besten Stücke tragen. Die würden sonst schnell dreckig werden“, sagt Marvin Berger. Einmal ist einer der Hunde auf den Fuß des 27-Jährigen getreten. „Den Fehler mache ich nie wieder.“

Verlosungen, um online als erstes kaufen zu können

Schließlich hat das Paar auch limitierte Treter.An Verlosungen nehmen sie teil, um als eine der ersten in Online-Shopsdie neu rausgekommene Exemplare kaufen zu können. „Ein paar Mal haben wir das auch geschafft.“

Wer wird Gladbecks Schuh-König?

In unserer Serie „Wer bietet mehr?“ suchen wir nach dem D-Mark-König nun Gladbecks Schuh-König mit den meisten Paaren im Schrank.

Wie viele Sneaker, Sandalen und Stiefel haben Sie? Melden Sie sich bei uns in der Redaktion unter 299838 oder per Mail: redaktion.gladbeck@waz.de

Als Geldanlage nutzen die beiden ihre Sneaker aber nicht. Trennen könnten sie sich von ihren Sammlerstücken schließlich niemals. „Ich weiß, dass ich sie vermissen würde“, sagt Lara Mikolajczyk. Denn sie sind auch Erinnerungen. Erinnerungen etwa an gemeinsame Urlaube.

Schuhe sammeln ist zum Hobby geworden

In Barcelona kennen sie kein einziges Museum – aber jeden Sneakerladen. „Da gibt es Modelle, die es hier gar nicht zu kaufen gibt“, erzählt die 26-Jährige, die auch ein Paar mit Blattgold besitzt. Aber auch Berlin und Amsterdam haben die beiden als Mekka für Schuhfans ausgemacht. Immer mal wieder fahren sie in die Metropolen, um nach Sneakern zu schauen. Denn: „Schuhe sammeln ist unser Hobby geworden.“ Fünf bis sechs Paare kaufen sie – jeden Monat. Das teuerste Paar, das auf den Regalbrettern im Schlafzimmer steht, ist ein Nike Air, der in Zusammenarbeit mit der Firma Off-White entstand. „Ich habe 400 Euro dafür gezahlt, inzwischen ist er rund 800 Euro Wert.“

Lara Mikolajczyk und ihr Freund haben sich beide diese Schuhe in Barcelona gekauft. Ihre Partnerschuhe tragen sie aber kaum.
Lara Mikolajczyk und ihr Freund haben sich beide diese Schuhe in Barcelona gekauft. Ihre Partnerschuhe tragen sie aber kaum. © Heinrich Jung

Einmal hat Marvin Berger Pech gehabt – bekam einen Fake-Schuh geliefert. Aber der 27-Jährige weiß: Jeder Schuh hat seine Merkmale. „Ich habe schon am Karton erkannt, dass das Paar nicht original ist.“ Viel zu leicht war die Verpackungskiste. Die Schuhe bekam der Händler zurück.

Jedes Paar ist ausgesopft oder hat einen Schuhspanner

Die Schuh-Profis sind inzwischen auch Putz-Profis. „Marvin hat viele Mittel gekauft, wir pflegen sie gut.“ Jedes Paar hat einen Schuhspanner oder ist mit Papier ausgestopft. „Sie sollen ja keine unschönen Falten bekommen.“ Die Sneaker sehen aus wie neu, sind zum Teil aber schon sechs Jahre alt.

Ob die beiden noch einen Traumschuh haben? Einen? „Da gibt es noch etliche.“ Eigentlich viel zu viele, findet das Paar. „Man ist nie vollständig“, sagt Lara Mikolajczyk.