Gladbeck. Prof. Wedemeyer leitet nun die Klinik für Orthopädie im St. Barbara-Hospital in Gladbeck. Neues OP-Verfahren für Implantation von Kniegelenken.
Staffelübergabe in der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie im St.-Barbara-Hospital in Gladbeck: Der langjährige Leiter Dr. Thomas Bredendiek hat zum 1. Januar an Prof. Christian Wedemeyer übergeben, der diese Aufgabe zusätzlich zu seiner Funktion als Ärztlicher Direktor übernommen hat. So ganz gehen will Dr. Bredendiek dann aber doch noch nicht.
„Wir haben es so verabredet, dass ich bis Mitte des Jahres an drei Tagen in der Woche weiter als Oberarzt hier mitarbeiten werde“, erzählt er. Der Mediziner habe noch großen Spaß an seiner Arbeit, ein sanfter Übergang sei für ihn und „auch für meine Familie“ gut. Fast 40 Jahre habe er in seinem Beruf gearbeitet, 25 Jahre als Chef in Gladbeck. „Ich habe hier einen erheblichen Teil meiner Lebenszeit verbracht.“
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Einsatz für die Ärztehilfsorganisation in Tansania vorstellbar
Wedemeyer freut sich: „Er ist eine große Unterstützung. Wir haben ein so tolles Verhältnis, das kann nur gut gehen.“ Bredendiek sei sein chirurgischer Lehrer und Vorbild gewesen. „Ich bin ihm zu großem Dank verpflichtet.“ Er habe viel von ihm gelernt, Bredendiek war es damals gewesen, der Wedemeyer zum St.-Barbara-Hospital holte. Bredendiek könne mit dem Verlust der Chefposition gut leben. „Ich habe mir Christian Wedemeyer als Nachfolger gewünscht. Er wird vieles weiterführen, aber auch neue Impulse setzen.“
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Wenn sich Bredendiek dann aber endgültig in den Ruhestand verabschiedet, wird ihm nicht langweilig werden. „Ich habe ein Herz für Oldtimer, spiele in einer Band Keyboard, und hoffentlich bald werde ich auch mal ein Enkelkind bekommen“, erzählt der 65-Jährige. Vorstellen kann er sich außerdem, bei einem Einsatz die Ärztehilfsorganisation in Tansania zu unterstützen.
Als seine größte Errungenschaft im Berufsleben bezeichnet Bredendiek die Gründung und die Etablierung der Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie im St.-Barbara-Hospital. Für die Zukunft hoffe er nun, dass sich die Menschen wieder trauten, ins Krankenhaus zu gehen. Aufgrund von Corona beobachte er derzeit eine große Hemmschwelle.
Neues Verfahren verkürzt OP-Zeit und verringert den Einsatz von Narkosemitteln
Jetzt hat ein OP-Team der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie die erste Operation abgeschlossen, „mit dem die erste zementfreie Knieoberflächenersatzprothese nach präoperativer dreidimensionaler Planung und Anfertigung von patientenspezifischen Instrumenten durchgeführt wurde“, so das St.-Barbara-Hospital. Die neuesten Daten aus der aktuellen Literatur zeigten, dass die dreidimensionale Planung und patientenspezifische Implantation von Kniegelenken vorteilhaft für den Patienten sein könne. Zudem sei international ein Trend zur biologischen, zementfreien Verankerung zu beobachten.
„Die konsequente Evolution von erprobter hochwertiger zementfreier Knieendoprothetik aus Titan mit einer Oberflächenveredelung, die dem natürlichen Knochen entspricht, sowie der individuell angepassten computerunterstützten Implantationstechnik ermöglichen uns eine Wiederherstellung der natürlichen Anatomie des Kniegelenkes“, erklärt Chefarzt Wedemeyer. Unterstützt werde dies durch eine knochensparende Implantation und ein hochmodernes Implantatdesign.
„Durch die OP-Planung am Computer und die Herstellung der passgenauen, patientenspezifischen Instrumente kommt es zu einer verkürzten OP-Zeit und somit zum Einsatz von weniger Narkosemittel.“ Mit der erfolgreich durchgeführten ersten Operation nach diesem Verfahren kommt auf die Mediziner im St.-Barbara-Hospital weitere Arbeit zu, so Prof. Dr. Wedemeyer: „Um die Innovation bewerten zu können, begleiten wir wissenschaftlich die Einführung dieser Knieprothese in einer Multicenterstudie.“