Los Angeles. Der in Los Angeles heimisch gewordene Fußballtrainer Marcel Lowitsch sucht den nächsten Matthew Hoppe. Darum ist der Gladbecker zuversichtlich.

Er ist auf der Suche nach dem nächsten Matthew Hoppe. Und er hält es für „gar nicht so unrealistisch“, in den USA einen Fußballer wie den Jungstar, der für den FC Schalke 04 spielte und inzwischen für den spanischen Erstligisten RCD Madrid aktiv ist, zu entdecken. „Ich werde den Jungen schon finden“, sagt der Gladbecker Marcel Lowitsch, der seit mittlerweile rund drei Jahren in Los Angeles lebt und in der Stadt der Engel die Fußballakademie Androcles Elite L.L.C. gegründet hat.

Einen Spieler von Matthew Hoppes Kaliber hat Marcel Lowitsch noch nicht herausgebracht. Immerhin ist es ihm jetzt aber gelungen, in Mika Moreira einen ersten jungen Fußballer nach Deutschland zu vermitteln. Der 18-Jährige hat die Vereinigten Staaten am 11. Januar Richtung Ruhrgebiet verlassen. In der Rückrunde wird er nämlich zum Aufgebot des Niederrhein-Oberligisten FC Kray gehören.

Leonardo Villacorta spielte für den 1. FC Bocholt gegen den KFC Uerdingen

Marcel Lowitsch betont: „Ich arbeite mit diversen Nachwuchsleistungszentren und Spielerberatern zusammen. Die sind wie ich der Meinung, dass Mika sich in der Oberliga Niederrhein gut entwickeln und einen guten Start im deutschen Fußball bekommen kann.“ Der FC Kray biete dem Talent auch Struktur. Er werde dort Hilfe bekommen, um einen Beruf zu finden, der ihm Spaß bereitet. „Für mich ist es wichtig“, sagt der Gladbecker, „dass der Junge ankommt und sich in Deutschland weiterentwickelt, fußballerisch und menschlich.“

Damit nicht genug. Unlängst hielten sich in Peter Alexander Chang und Leonardo Villacorta zwei weitere Lowitsch-Schützlinge in Deutschland auf. Der Letztgenannte trainierte beim Niederrhein-Oberligisten 1. FC Bocholt mit und absolvierte für diesen Klub auch ein Testspiel gegen Regionalliga-Schlusslicht KFC Uerdingen (1:0). In der zweiten Halbzeit durfte der 19-jährige US-Amerikaner in dieser Partie zeigen, was er kann. Und das ist laut Lowitsch eine ganze Menge: „Ich sehe Leonardo langfristig im bezahlten Leistungsfußball.“

Peter Alexander Chang war zu Gast bei Rot-Weiss Essen

Stimmt es eigentlich, dass West-Regionalligist Borussia Mönchengladbach U23 an der Verpflichtung Villacortas interessiert ist? Dazu der ehemalige Zweckeler: „Das kann und möchte ich derzeit nicht bestätigen. Wir arbeiten an einer guten Lösung für den Spieler, die auch Sinn macht, so dass er sich weiterentwickeln kann.“

Der 15-jährige Peter Alexander Chang hält stolz die Einladung von Rot-Weiss Essen in seinen Händen. Inzwischen ist der US-amerikanische Schützling des Gladbeckers Marcel Lowitsch in die Staaten zurückgekehrt.
Der 15-jährige Peter Alexander Chang hält stolz die Einladung von Rot-Weiss Essen in seinen Händen. Inzwischen ist der US-amerikanische Schützling des Gladbeckers Marcel Lowitsch in die Staaten zurückgekehrt. © Lowitsch | Lowitsch

Auch der erst 15-jährige Peter Alexander Chang weilte zuletzt in Deutschland. Er durfte bei der U17 von Rot-Weiss Essen mittrainieren. Möglich wurde das, weil Lowitsch Sven Linnemann, den RWE-Athletiktrainer, seit langem kennt und mit ihm zusammenarbeitet. Inzwischen ist das Talent nach Los Angeles zurückgekehrt. „Rot-Weiss Essen“, verrät Lowitsch, „hat dem Spieler Potenzial zugesagt, aber auch auf Punkte hingewiesen, an denen noch detailliert gearbeitet werden muss, gerade im körperlichen Bereich.“

Marcel Lowitsch vertritt und trainiert derzeit 14 talentierte Fußballer

Marcel Lowitsch ist also vielbeschäftigt. In seiner Wahlheimat arbeitet er mittlerweile mit mehreren Klubs im Großraum Los Angeles zusammen. Er betont: „Ich vertrete und trainiere derzeit 14 Spieler und mache zwölf davon bereit für den europäischen Fußballmarkt.“

In den Staaten genießt der deutsche Fußball laut Lowitsch einen guten Ruf: „Stellen Sie sich mal vor, welche Chance das für einen 15-, 17- oder 18-Jährigen ist, wenn er sich in einer Junioren-Bundesliga-Mannschaft messen kann oder sogar unter Vertrag genommen wird.“ In diesem Zusammenhang hebt der Gladbecker die US-amerikanischen Eltern hervor: „Die unterstützen hier ihre Kinder grenzenlos.“ Das sei bemerkenswert.

Und wie sieht es mit dem nächsten Matthew Hoppe aus? Lowitsch äußert sich zuversichtlich. Denn: „Das ist bei der Masse an Spielern hier gar nicht so unrealistisch.“