Essen. Der Glasfaserausbau in Essen führt zu Ärger. Anwohner beklagen Baumängel wie kaputte Gehwege. Ruhrfibre hat nun mehrere Maßnahmen ergriffen.
Der massive Glasfaserausbau führt in Essen auch zu viel Ärger bei den Bürgern. Allein im Monat November listet der Mängelmelder der Stadt mehr als 50 Beschwerden von Bürgern auf. Sie beklagen sich darüber, dass Baustellen nicht wieder so verlassen werden, wie vorgeschrieben. Bilder zeigen beispielsweise nur mit Schotter oder billigen Betonsteinen verfüllte Gräben, Risse in Straßen oder notdürftig geflicktes Pflaster. Dabei sind Glasfaserunternehmen verpflichtet, die Oberflächen nach dem Aufschachten wieder im originalen Zustand herzustellen. Auch die Stadtverwaltung hatte nach dem „merklich ansteigenden Beschwerdevolumen“ zuletzt mehr Druck auf die Glasfaserunternehmen gemacht.
Nicht alle Beschwerden im städtischen Mängelmelder betreffen dabei zwar Ruhrfibre. Aber auch das Unternehmen steht dort immer wieder in der Kritik. Die Geschäftsführung hat nun auf die Beschwerdewelle nach eigenem Bekunden mit mehreren Maßnahmen reagiert. „Wir haben das Thema erkannt“, betont Ruhrfibre-Chef Christian Klein. Das Unternehmen hat unter anderem Anfang Oktober ein eigenes Beschwerde-Tool aufgesetzt.
Unter der Adresse https://ruhrfibre.de/schadensregulierung/ gelangen Bürger zu einem Meldeformular und können dort auch Fotos hochladen. Die Einträge würden direkt an die verantwortlichen Baufirmen gehen, und ihnen würden auch Fristen zur Beseitigung gesetzt. „Das hat einen stark erzieherischen Effekt auf die Bauunternehmen“, meint Klein. Die Anzahl der gemeldeten Schäden gehe aktuell stark zurück. Alternativ können Bürger auch eine Mail an bauschaden@ruhrfibre.de senden.
400 Kilometer lang ist das Ruhrfibre-Netz in Essen bereits
Ruhrfibre habe des Weiteren die beauftragten Baufirmen geschult und diese zudem verpflichtet, dies an ihre Subunternehmen weiterzugeben. Von einigen Unternehmen habe man sich auch getrennt, sagt Klein. Außerdem würden an den Baustellen nun Schilder mit Telefonnummern der Verantwortlichen angebracht sowie ein QR-Code, der nach dem Einscannen mit dem Handy direkt auf das Beschwerdetool führt. „Wir wollen transparent sein“, versichert Klein, wirbt aber auch um Verständnis, dass bei solch großen Baumaßnahmen Fehler passieren könnten.
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Ruhrfibre hat seit Juni 2023 sein Glasfasernetz auf bislang 400 Kilometer ausgebaut, etwa genauso viel ist noch geplant. Derzeit ist das Unternehmen laut Klein in 32 Stadtteilen mit rund 70 Bautrupps unterwegs.
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