Duisburg. Die Einbahnstraße vor einer Grundschule in Duisburg im Kampf gegen Elterntaxis gilt als Erfolg. Ob sie bleibt, steht nicht fest. Kommen diese Änderungen?
Es ist ein in Duisburg bislang einzigartiges Pilotprojekt: Seit Anfang 2024 ist die Albert-Schweitzer-Straße vor der gleichnamigen Grundschule eine Einbahnstraße, um die Schüler vor Gefahren durch Elterntaxis zu schützen. Der Test gilt als Erfolg – dass die Einbahnstraße dauerhaft bleibt, steht allerdings noch nicht fest. Zwei Änderungen sind im Gespräch, wie unsere Umfrage unter den Fraktionen in der Bezirksvertretung Süd zeigt.
SPD: Einbahnstraße vor Grundschule dauerhaft behalten – mit dieser Änderung
„Die Einbahnstraße vor der Albert-Schweitzer-Straße ist zum vollen Erfolg geworden. Hier hat sich gezeigt: Unser Engagement für die Schülerinnen und Schüler hat sich gelohnt. Die Schule sowie viele Eltern haben Positives berichtet. Die Verkehrssituation hat sich beruhigt, Kinder fühlen sich sicherer und Eltern machen sich weniger Sorgen. Aufgrund der positiven Entwicklung setzt sich die SPD-Fraktion für eine dauerhafte Einbahnstraßenregelung der Albert-Schweitzer-Straße ein.
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Der Radverkehr war nie das Problem auf der Albert-Schweitzer-Straße. Problem waren sogenannte Elterntaxis, die auf der Straße gewendet haben und ein Verkehrschaos und damit Unsicherheiten verursacht haben. Deshalb stehen wir als SPD-Fraktion der Freigabe für den gegenläufigen Radverkehr positiv gegenüber.“ Jannik Neuhaus, Fraktionsvorsitzender
Grüne: Zebrastreifen vor Albert-Schweitzer-Grundschule für mehr Sicherheit
„Das Pilotprojekt ist in den Augen der Grünen ein voller Erfolg. Das bestätigen uns nicht nur Anwohnerinnen und Anwohner. Zum einen entfallen auf diese Weise die riskanten Wendemanöver und die damit verbundenen Risiken für die Sicherheit der Schulkinder. Die Parksituation soll sich nach Auskunft der Beteiligten ebenfalls entspannt haben. Auch das zur Verfügung gestellte Speed Display leistet gute Dienste, reduziert es nach den bisherigen Erfahrungen zu schnelles Fahren.
Das Pilotprojekt ging aufgrund des Wintereinbruchs Anfang 2024 verspätet an den Start. Trotzdem zeigte sich schnell, dass sich die verkehrliche Situation entspannte und damit der Schulweg sicherer wurde. Aufgrund der positiven Resonanz plädieren wir als Grüne uneingeschränkt für die dauerhafte Einbahnstraßenregelung.
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Es fehlt allerdings noch die Anpassung der Parkboxen auf der nun für den Autoverkehr gesperrten Straßenseite. Auch unterstützen wir die Einrichtung von Zebrastreifen an den Übergängen zum Schulgelände als zusätzliche Sicherung.
Ein großes Dankeschön gilt dem Bürgerverein Huckingen, der sich intensiv mit der problematischen Verkehrssituation rund um Schulbeginn und Unterrichtsschluss auf der Albert-Schweitzer-Straße beschäftigt und im Kern die Einbahnstraßenlösung erarbeitet hat. Er unterstützt auch weiterhin das Projekt, zum Beispiel mit Überlegungen zu einem solarbetriebenen Speed Display. Gemeinsam mit dem Bürgerverein plädieren wir für die Genehmigung eines gegenläufigen Radverkehrs, da er sowohl die Einhaltung des Tempolimits als auch die Nutzung des Fahrrades fördert.
Radwege sicher und nutzerfreundlich auszubauen, um den Radverkehr als Alternative zum Auto zu stärken, zählt grundsätzlich zu den Aufgaben, die zeitnah mit Engagement umgesetzt werden müssen.“ Heide Apel, Fraktionsvorsitzende
CDU: Keine Einbahnstraße außerhalb der Schulzeiten
„Unseres Erachtens verläuft die Testphase bisher gut. Eine andere Lösung außerhalb der Schulzeiten wäre jedoch wünschenswert, um die Einschränkungen für die Anwohner so gering wie möglich zu halten. Wir gehen davon aus, dass die städtischen Verkehrsexperten dies im Blick haben und würden sonst gegebenenfalls einen entsprechenden Antrag in der Bezirksvertretung stellen.
Das Wohl und die Sicherheit der Schulkinder stehen für uns an erster Stelle. Bei der Einschätzung, ob es in dieser Straße zu Risiken durch gegenläufigen Radverkehr für die Schulkinder kommen könnte, würden wir auf die Verkehrsexperten der Verwaltung zurückgreifen wollen, um uns eine abschließende Meinung bilden zu können. Wir sehen jedoch schon ein gewisses Gefährdungspotential an der Stelle. Sofern unsere Anregung bezüglich der Änderung außerhalb der Schulzeiten umgesetzt werden könnte, wäre der Radverkehr in beide Richtungen ohnehin zu einem Großteil des Tages erlaubt.“ Daniel Kegler, Fraktionsvorsitzender