Duisburg. Falschfahrer in der Einbahnstraße, rücksichtslos parkende Fahrzeuge: Vor einer Grundschule in Duisburg spielen sich zum Teil wilde Szenen ab.
Immer wieder identische Szenen: Vor der Albert-Schweitzer-Grundschule in Duisburg-Huckingen spielen sich zu Bring- und Abholzeiten zum Teil unfassbare Szenen ab. Mehrere Fahrzeuge sind in der Einbahnstraße als Falschfahrer unterwegs, es wird vor dem Schulgebäude gewendet, Pkw blockieren private Einfahrten von Anwohnern.
Seit Januar Einbahnstraße: Neue Verkehrsregeln werden missachtet
„Es ist wirklich dreist und rücksichtslos, wie sich viele Eltern verhalten“, ist Anwohner Herbert Scholzen regelmäßig fassungslos über das für ihn nicht nachvollziehbare und vor allem nicht enden wollende Chaos vor der Schule. Dabei verweist Scholzen vor allem auf die Situation am vergangenen Freitag, 15. März. „Da kamen zeitgleich zwei Busse mit den Kindern von einer Klassenfahrt zurück“, weiß der Anwohner. „Das hätte man besser koordinieren können. Und das Ordnungsamt war natürlich auch nicht vor Ort.“
Im Kampf gegen die Elterntaxis wurde die Albert-Schweitzer-Straße zwischen den Straßen „Im Ährenfeld“ und „Am Bruchgraben“ im Januar als Pilotprojekt für sechs Monate zur Einbahnstraße umgewandelt. Mittlerweile gelten die neuen Verkehrsregeln also seit drei Monaten und noch immer missachten viele Autofahrer die Verkehrsregeln. „Es sind wirklich so rücksichtslose Eltern unterwegs, die mit ihrem gefährlichen Fahrverhalten Kinderleben riskieren“, sagt Scholzen.
„Wir können als Stadt nicht in den fließenden Verkehr eingreifen“, sagt Stadtsprecher Sebastian Hiedels. „Dafür ist die Polizei zuständig. Wir können nur den ruhenden Verkehr zur Schulwegsicherung kontrollieren und werden das auf der Albert-Schweitzer-Straße noch weiter intensivieren.“
Bei den bisherigen Kontrollen der Verkehrsüberwachungskräfte auf der Albert-Schweitzer-Straße – besonders zu den Hol- und Bringzeiten – wurden seit Beginn des Jahres laut Stadt Duisburg 60 Verwarn- und Bußgeldverfahren gegen verbotswidrig abgestellte Fahrzeuge eingeleitet. „Das Verwarngeld beträgt 35 Euro beim Halten im absoluten Halteverbot beziehungsweise 40 Euro beim Parken im absoluten Halteverbot“, erklärt Sebastian Hiedels.
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Schulleiter Andreas Geselbracht ist mit der allgemeinen Situation vor seiner Schule nach der Umsetzung der Einbahnstraßenregelung eigentlich zufrieden. Von dem Chaos in der vergangenen Woche habe er nicht viel mitbekommen. „Busse für eine Klassenfahrt sind am Montag nicht gekommen, da musste ich organisieren und hatte die Straße nicht im Blick. Ab und zu sehe ich noch rückwärts fahrende Autos, das aber nur noch sehr selten.“