Duisburg. Wie viele Einwohner hat Duisburg? Es gibt neue Zahlen, auch zu den 20 häufigsten Nationalitäten in der Stadt. Zahl deutscher Staatsangehöriger sinkt.

Die Duisburger Bevölkerung ist in den vergangenen Jahren entgegen anders lautender Prognosen deutlich gewachsen, vor allem durch den Zuzug geflüchteter Menschen. Im Jahr 2024 ist die Zahl der Duisburgerinnen und Duisburger erstmals seit 2021 gesunken: Zum 31. Dezember 2024 waren 507.876 Einwohnerinnen und Einwohner mit Hauptwohnsitz in Duisburg gemeldet – 776 weniger als exakt ein Jahr zuvor.

Ende 2023 war Duisburgs Bevölkerung nach der Zählweise der Stadt so groß wie seit 2002 nicht mehr: Die Verwaltung erfasste zum Stichtag 508.652 Einwohnerinnen und Einwohner. Die 507.876 Duisburger am Jahresende 2024 sind also der zweithöchste Wert der vergangenen 22 Jahre. Der niedrigste Bevölkerungsstand seit 1975 lag laut Statistik der Kommune bei 486.752 Einwohnern 2012.

Die Duisburger Bevölkerung ist in den vergangenen Jahren gewachsen, 2024 aber ist die Einwohnerzahl gesunken.
Die Duisburger Bevölkerung ist in den vergangenen Jahren gewachsen, 2024 aber ist die Einwohnerzahl gesunken. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Wie viel Einwohner hat Duisburg? Es gibt zwei Zahlen

Die meist zitierte und zum Beispiel für Schlüsselzuweisungen des Landes Nordrhein-Westfalen oder das Gehalt des Oberbürgermeisters entscheidende „amtliche Einwohnerzahl“ geht aus dem städtischen Einwohnermelderegister jedoch nicht hervor. Diese ermittelt IT NRW. Der Landesbetrieb veröffentlicht die mittels „Fortschreibung des Bevölkerungsstandes“ auf der Grundlage des Zensus 2022 gebildete offizielle Einwohnerzahl zum Stichtag 31.12.2024 erst Mitte 2025.

Aber auch nach der IT-NRW-Zählweise war Duisburg in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen. Demnach hatte die Stadt 2022 erstmals seit 2005 wieder mehr als 500.000 Einwohner. Die amtliche Einwohnerzahl Ende 2023: 503.707 (Unterschied zum Einwohnermelderegister: siehe Erklärung unten).

2024 kamen deutlich weniger Duisburger zur Welt als 2023

2014 hatten Statistiker der Stadt für 2027 noch 455.800 Einwohner prognostiziert. Damals bildete der Ausgangsbestand des Jahres 2013 mit insgesamt 488.472 Einwohnern die Grundlage für die Berechnungen. Dass die Duisburger Bevölkerung stattdessen seit 2014 wuchs, lag vor allem an Einwanderern aus Rumänien und Bulgarien sowie am Zuzug von Kriegsflüchtlingen (Syrien, Ukraine, Irak, Afghanistan). Diese Zuwanderungen ziehen auch vermehrte Zuzüge und Geburten nach sich.

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2024 aber kamen deutlich weniger Neu-Duisburger als im Vorjahr zur Welt. Das Standesamt beurkundete 3929 Geburten, 2023 waren es noch 4430 (2022: 3764, 2021: 4186, 2020: 3906). Nicht zu verwechseln sind diese Werte mit den deutlich höheren Geburtenzahlen des Landesbetriebs IT NRW, in die auch Geburten von Nicht-Duisburgern in Duisburger Krankenhäusern einfließen (2024: geschätzt 4650, 2023: 5017, 2022: 4644, 2021: 5121, 2020: 4944).

Zahl deutscher Staatsangehöriger sinkt weiter

Der Vergleich der aktuellen städtischen Einwohnerstatistik nach Staatszugehörigkeit zeigt: Von den zehn in Duisburg am stärksten vertretenen Nationalitäten hat 2024 nur eine zugelegt – die Zahl der Ukrainerinnen und Ukrainer ist deutlich gestiegen, um 496 auf 7352.

Deutlich gesunken ist abermals die Zahl der Duisburger mit deutscher Staatsangehörigkeit, binnen 12 Monaten erneut um mehr als 2000, seit dem Jahr 2009 um 37.000 (siehe Tabelle).

Die Gründe: Es ziehen dauerhaft mehr fort als zu, und es sterben mehr als geboren werden – obwohl viele Kinder von Menschen mit Migrationshintergrund per Geburtsrecht (auch) die deutsche Staatsangehörigkeit erhalten und somit als Deutsche in diese Nationalitäten-Statistik der Stadtverwaltung eingehen.

Darüber hinaus sind auch Einbürgerungen ein Grund dafür, dass im Jahresvergleich auch bei den am stärksten vertretenen Gruppen Nicht-Deutscher ebenfalls ein Rückgang registriert wurde. Denn im Falle einer doppelten Staatsbürgerschaft geht die deutsche Staatsangehörigkeit in diese Statistik ein, die zweite nicht.

Mehr als 10.000 Neu-Duisburger bis 2035 durch Neubaugebiete

Vor allem der negative Saldo bei den Deutschen sorge künftig trotz der Zuwanderungseffekte für einen Rückgang der Bevölkerung, prognostizierte die städtische Vorausberechnung 2021. Diese erwartete, allerdings noch vor Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine, bis 2035 einen jährlichen Verlust von durchschnittlich 600 Personen. Auf gegensteuernde Maßnahmen verwies die Stadt auch: Durch den Zuzug in Neubaugebiete, allen voran „6 Seen Wedau“, sei von 2025 bis 2035 mit mehr als 10.000 Neu-Duisburgerinnen und -Duisburgern zu rechnen.

>> Land NRW zählt weniger Duisburg als die Stadt

  • Warum der Landesbetrieb IT NRW Ende 2022 fast 5000 Duisburger weniger zählte als die Stadt Duisburg in ihrem Einwohnermelderegister? Für den auffällig großen Unterschied gibt es mehrere Ursachen, auch zwischen den beteiligten Behörden ungeklärte (wir berichteten).
  • Ein bekannter Grund: In der kommunalen Statistik können auch Personen mit Nebenwohnsitz in Duisburg enthalten sein.