Bottrop. An drei Straßen müssen Kanäle und Fahrbahnen erneuert werden. Wie die Planung aussieht, wo die Spielstraße entsteht und was die Maßnahme kostet.

In Ebel werden die leidgeprüften Anwohner wieder auf eine harte Probe gestellt. An drei Straßen steht die nächste Baumaßnahme auf dem Programm. Der städtische Fachbereich Tiefbau hat im Vereinsheim des VfR Polonia am Lichtenhorst die Pläne für die Ebelstraße, Hafenstraße und den Matthias-Kirch-Weg vorgestellt. Was genau gemacht wird, zeigt ein Überblick.

+++ Wollen Sie keine Nachrichten mehr aus Bottrop verpassen? Dann abonnieren Sie hier unseren WhatsApp-Kanal

Bottroper Ebelstraße: „Kanal ist in einem desolaten Zustand“

Ebelstraße: Auf dem Abschnitt von der Haßlacherstraße bis zur Hafenstraße (circa 200 Meter) wird auf der gesamten Länge ein neuer Mischwasserkanal gebaut. „Der Kanal ist aus dem Jahr 1934 und in einem desolaten Zustand“, sagte Sarah Herrmann, zuständige Planerin im Fachbereich.

Auf dem Teilstück soll eine Verkehrsfläche nach einem Trennsystem entstehen. Das heißt: Es gibt Gehwege und Parkstreifen, jeweils auf beiden Seiten, und die Asphaltfahrbahn. Geplant sind insgesamt 33 Parkplätze, die auf beiden Straßenseiten verteilt sein sollen. Außerdem sollen 19 neue Bäume gepflanzt werden.

Nach Rücksprache mit dem Fachbereich Umwelt und Grün müssen die jetzigen Bäume an der Ebelstraße dem Ausbau weichen, so der Fachbereich Tiefbau. „Die Bäume sind in keinem guten Zustand“, sagte die Planerin.

Am Matthias-Kirch-Weg wird die Verkehrsfläche neu geordnet und zur Spielstraße. Geplant ist eine Mischfläche, alle Verkehrsteilnehmer sollen sich laut städtischer Planungen gemeinsam den Verkehrsraum teilen.
Am Matthias-Kirch-Weg wird die Verkehrsfläche neu geordnet und zur Spielstraße. Geplant ist eine Mischfläche, alle Verkehrsteilnehmer sollen sich laut städtischer Planungen gemeinsam den Verkehrsraum teilen. © li | li

Bottroper Hafenstraße: 39 Parkplätze sollen geschaffen werden

Hafenstraße: Auch der Kanal an der Hafenstraße stammt von 1934, hat somit die besten Jahre hinter sich und soll auf einer Gesamtlänge von rund 300 Metern zu einem neuen Mischwasserkanal ausgebaut werden.

Wie an der Ebelstraße sind Gehwege, Parkstreifen und die Asphaltfahrbahn getrennt voneinander geplant. Der Fachbereich will 39 Parkplätze auf dem Abschnitt schaffen. Acht neue Bäume sollen zudem gepflanzt werden, jedoch nur auf der nördlichen Seite der Straße. Der große Baumbestand südlich bleibt erhalten.

Bottrops Matthias-Kirch-Weg soll zur Spielstraße werden

Matthias-Kirch-Weg: Dort ergibt sich wahrscheinlich die größte optische Veränderung. Der Fachbereich plant die Verkehrsfläche neu. Der Matthias-Kirch-Weg wird zu einer Spielstraße mit einer Höchstgeschwindigkeit von 7 km/h.

„Der Kanal ist aus dem Jahr 1934 und in einem desolaten Zustand.“

Sarah Herrmann vom Fachbereich Tiefbau zum Kanal in der Ebelstraße

Doch zunächst wird ein neuer Mischwasserkanal gebaut, der alte Kanal ist aus dem Jahr 1959. Nach dessen Fertigstellung gibt es keine Abgrenzungen (Bordsteine) mehr zwischen Fußgänger, Rad- und Autofahrer. Alle benutzen gemeinschaftlich die Verkehrsfläche. Die Parkplätze für Autos werden farblich gekennzeichnet. Die Mischfläche soll aus rotem Betonsteinpflaster bestehen, die Parkflächen anthrazit, die Gehwege grau.

20 neue Parkplätze sind geplant, dazu acht neue Bäume. Auf den drei betroffenen Straßen in Ebel sind folgende Baumarten vorgesehen: Säulen-Zitterpappel, Esche, Feld-Ahorn, Schmalblättrige Esche und Spitzahorn. Wo welche Bäume gepflanzt werden, ist noch unklar.

Die vorgestellte Planung der Baumaßnahme stellt zunächst einen Entwurf dar. In einem nächsten Schritt sollen die Anregungen der Anwohner aus der Bürgerinformationsveranstaltung geprüft und die Planung gegebenenfalls überarbeitet werden. Ein voraussichtlicher Baubeschluss soll im April 2025 in der Bezirksvertretung-Süd erfolgen. Dann sieht der zeitliche Ablauf des Fachbereichs eine Ausführungsplanung und Ausschreibung der Maßnahme für Ende 2025 vor. Der Fachbereich rechnet mit einem voraussichtlichen Baubeginn ab Frühjahr 2026.

Im Frühjahr 2025 werden im Rahmen des Kanalbaus sogenannte TV-Inspektionen der Grundstücksanschlussleitungen von der öffentlichen Verkehrsfläche bis zur privaten Grundstücksgrenze stattfinden. „Die Kosten für die TV-Inspektion werden den Grundstückseigentümern nicht separat in Rechnung gestellt“, sagte Sarah Herrmann.

Sollte sich eine schadhafte Anschlussleitung am Grundstück finden lassen, wird diese im Rahmen der Baumaßnahme im Bereich der öffentlichen Verkehrsfläche erneuert. Doch die entstandenen Kosten für die Erneuerung werden laut Kommunalabgabengesetz NRW dem jeweiligen Grundstückseigentümer in Rechnung gestellt

Die Kosten für die gesamte Maßnahme in Ebel belaufen sich nach Angaben des Fachbereichs Tiefbau auf circa 2.115.000 Euro. „Für Straßenbaumaßnahmen, die vom zuständigen kommunalen Gremium nach dem 1. Januar 2024 beschlossen wurden, dürfen keine Beiträge mehr erhoben werden“, so der Fachbereich.

In der Bauphase: Anwohner werden nicht immer mit dem Auto zum Haus kommen

Die Zuwegung für Rettungsdienste und für die Feuerwehr zu den Häusern soll während der Baumaßnahme gewährleistet sein. Anwohner gelangen nicht die ganze Zeit über zu ihren Grundstücken. „Während der Bauzeit tagsüber wird es schwierig“, sagte Steffen Jonek, Fachbereichsleiter Tiefbau. Vor und nach den Arbeitszeiten an der Baustelle soll die Zuwegung für die Anwohner möglich sein, zum Beispiel über eine Schotterschicht.

Anders sieht es während des Baus des neuen Mischwasserkanals mit einem tiefen Loch in der Straße aus. Dann könne es laut Fachbereichsleiter sein, dass man ein paar Wochen lang nicht direkt mit dem Auto zum Haus kommt.

Der Plan des Ausbaus wird in den kommenden Wochen im Internet zu finden sein: www.bottrop.de/wohnen-stadtquartier-verkehr/Baustellen_und_Bauprojekte/index.php