Bottrop. Bottrop plant den Aus- und Umbau der Bahnhofstraße. Bezirkspolitiker sollen im April entscheiden. Was geplant ist, wie der Zeitplan aussieht.
Der städtische Fachbereich Tiefbau hat bei einer Bürgerinformationsveranstaltung im Vereinsheim des VfR Polonia seine Pläne für den Ausbau der Bahnhofstraße präsentiert. Es handelt sich um ein circa 260 Meter langes Teilstück zwischen Polderstraße bis zum Übergang zur Straße „Gohrweide“. Dem Plan zufolge soll ein Teil der Bahnhofstraße zu einer Wendeanlage umgebaut werden, um die Durchfahrt des Lkw-Verkehrs zu verhindern.
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Noch ist das letzte Wort nicht gesprochen. Der Fachbereich hat die Anregungen der Anwohner aufgeschrieben und will sie in einem nächsten Schritt prüfen. Auch nach der Veranstaltung können sich Anwohner mit Fragen und Ideen an den Fachbereich Tiefbau wenden.
Umbau der Bottroper Bahnhofsstraße: Baubeginn im Frühjahr 2026 geplant
Nach der Überarbeitung der Planung soll, so der Zeitplan des Fachbereichs, der voraussichtliche Baubeschluss im April 2025 in der Bezirksvertretung-Süd erfolgen. Die Ausführungsplanung und die Ausschreibung für die Maßnahme ist angedacht für Ende 2025. Aktuell wird vonseiten des Fachbereichs mit einem Baubeginn im Frühjahr 2026 geplant. Fachbereichsleiter Steffen Jonek rechnet mit einer Dauer der Baustelle von etwas mehr als einem Jahr.
Nach den aktuellen Plänen wird der Abschnitt nach dem Ausbau kaum wiederzuerkennen sein. Bis jetzt ist das Teilstück der Bahnhofstraße an vielen Stellen eine Buckelpiste und eine Belastungsprobe für Stoßdämpfer. Ausgewiesene Parkplätze sind nicht vorhanden. Es wird da geparkt, wo Platz ist – notfalls auf etwas, das wie ein Bürgersteig aussieht.
Vor allem ist die Straße bei Stau eine seit Jahren beliebte Ausweichstrecke für Pkw und Lkw. Der Teil zwischen Polderstraße nahe den Bahngleisen bis zur Bahnhofstraße auf ungefähr Höhe von Hausnummer 68 wird so umgestaltet, dass der westliche Teil Stellplätze erhalten und neue Bäume gepflanzt werden. Auch ein Gehweg soll geschaffen werden. Und hier verläuft der Radweg in beide Fahrtrichtungen.
Anwohner kritisieren die Anordnung der Parkplätze auf nur einer Straßenseite
Das bedeutet im Umkehrschluss, dass auf der anderen Straßenseite für die Bewohner mit den Hausnummer 67, 69 und 71 die Parkflächen vor dem Grundstück wegfallen würden. Es bleibt nur ein Gehweg. Anwohner kritisierten, das es schon jetzt kaum möglich sei, „morgens zur Rushhour“ vom Grundstück auf die Bahnhofstraße zu fahren. Eine Anwohnerin würde sich auf diesem Abschnitt eine Überquerungshilfe wünschen, damit „die Kinder sicher über die Straße kommen, weil die Pkw- und Lkw-Fahrer immer die Bahnhofstraße entlang brettern“.
Ab der Bahnhofstraße (circa Hausnummer 68) bis zur Abbiegung in die Straße „An der Knippenburg“ werden dagegen auf beiden Straßenseiten Parkplätze entstehen. Auch ein Gehweg ist auf beiden Seiten geplant. Nur der Radweg verbleibt auf dem westlichen Teil. Im Gegensatz zum vorherigen Abschnitt nahe Polderstraße sollen die neuen Parkplätze aber nicht vergleichbar wie eine Parkbox, in die man einbiegt, gebaut werden, sondern parallel zur Bahnhofstraße verlaufen.
Fachbereich Tiefbau: 41 neue Parkplätze und 40 neue Bäumen geplant
„Geplant sind insgesamt die Schaffung von 41 Parkplätzen und die Pflanzung von 40 neuen Bäumen“, erklärte Daniela Moser, Sachgebietsleiterin im Fachbereich Tiefbau. Die Fahrbahn erhält einen neuen Asphalt. Die Parkplätze sollen ein anthrazitfarbenes Betonsteinpflaster enthalten, die Gehwege sind grau gepflastert, die Radwege rot. Die Bäume (Silberlinde, Feldahorn, Herbst-Flammen-Ahorn, Spiegelrinden-Kirsche, Säuleneiche) werden in Baumscheiben gepflanzt.
Der dritte Abschnitt, der umgebaut werden soll, bringt die wahrscheinlich größte Veränderung für Anwohner und Verkehrsteilnehmer mit sich. Nach Abschluss der Baumaßnahme werden Auto- und Lkwfahrer von der Bahnhofstraße nicht mehr geradeaus bis zur Lehmkuhler Straße beziehungsweise bis zur Gohrweide fahren können.
Kurz vor der Bahnbrücke auf Höhe des Restaurants „Asia Home“ soll eine Wendeanlage gebaut werden. Nur Fußgänger und Radfahrer dürfen die Fläche nutzen. Oder Rettungskräfte wie die Feuerwehr dürfen im Einsatz über die Wendeanlage zur Gohrweide.
Das heißt konkret: Auto- und Lkwfahrer können von der Stadt kommend von dieser Seite nicht mehr in die Abknickung der Bahnhofstraße einbiegen und müssen über Gohrweide, der Straße „Am Piekenbrocksbach“ zur Knippenburg. Wer von der Lehmkuhler Straße kommt und rechts abbiegt, muss sich dann umstellen. Diese Abbiegung ist nach dem Ausbau nicht mehr möglich. Von der Gohrweide kann man jedoch weiterhin in die Lehmkuhler Straße fahren. Die Bushaltestelle „Lehmkuhler Straße“ an der Bahnhofstraße für die Buslinie 294 müsste verlegt werden.
Auf Höhe von Hausnummer 59 der Bahnhofstraße soll ein Schild mit „Sackgasse“ aufgestellt werden. Auto- und Lkwfahrer aus Ebel kommend müssen zwingend rechts abbiegen auf die Straße „An der Knippenburg“ und fahren dann am Deichmann-Lager vorbei.
Die Kosten für die gesamte Baumaßnahme beziffert der Fachbereich auf circa 1,6 Millionen Euro. Fachbereichsleiter Steffen Jonek erklärte: „Zum 1. Januar 2024 wurde das Kommunalabgabengesetz verändert. Kommunen dürfen keine Straßenausbaubeiträge bei den Anliegern einfordern.“
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Was den Straßenausbau betrifft, werden also keine Kosten auf die Anwohner zukommen. Es kann aber sein, wenn während des Ausbaus private Anschlussleitungen an den Grundstücken so vorgeschädigt sind, dass sie erneuert werden müssten, dann würde man die Reparatur im Rahmen der Maßnahme tätigen, aber die Kosten den Grundstücksbesitzern später in Rechnung stellen.
Der Plan des Ausbaus der Bahnhofstraße wird in den kommenden Wochen im Internet zu finden sein: www.bottrop.de/wohnen-stadtquartier-verkehr/Baustellen_und_Bauprojekte/index.php