Bottrop. Mit einer besonderen Aktion unterstützt Bottrops Dom Schänke das Hospiz. Wie viel Geld gespendet wird – und was ein Brunnen damit zu tun hat.
In der Weihnachtszeit etwas Gutes tun, das nehmen sich viele Menschen zum Jahresende vor. Bei Irini und Bernie Hubert aus der Dom Schänke ist das anders. Sie denken nicht nur zur in der besinnlichen Zeit, sondern das gesamte Jahr lang an das Bottroper Hospiz, das auf Spenden angewiesen ist. Damit ist das Betreiberpaar aber nicht alleine – denn die Stammgäste aus ihrem Lokal hatten die ausschlaggebende Idee zu einer besonderen Spendenaktion.
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Das zumindest erzählt Irini Hubert über den kleinen Brunnen vor ihrem Lokal, der seit 2023 ganz unscheinbar an der Tür steht und die Wünsche von großzügigen Spenderinnen und Spendern erfüllen soll: „Zwei Monate nachdem ich den Brunnen eigentlich des Aussehens wegen geholt habe, fingen Gäste auf einmal damit an, Geld hineinzuschmeißen. Dann haben sich alle gemeinsam einen Spaß daraus gemacht. Irgendwann meinte ein Gast: Wir machen da jetzt den Bottroper Trevi-Brunnen raus.“
Geld aus Bottroper Wunschbrunnen wird gespendet
Die Wirtin, die inzwischen über 20 Jahre hinter der Theke in der Traditionskneipe steht, hat die Idee direkt aufgegriffen: „Ich fand das einfach klasse“, führt sie fort, „also habe ich unseren Gästen das erlaubt und mich darum gekümmert, dass die hereingeworfenen Münzen dann als Spende auch wirklich einem guten Zweck zugeführt werden.“
Der richtige Ort war schnell gefunden: das Bottroper Hospiz an der Osterfelder Straße. „Dort“, so Hubert, „machen alle einen wichtigen Job. Wir haben Hochachtung davor. Da ist so eine Spende das Mindeste.“
Spenden in Bottrop: So viel Geld ist im Brunnen bislang gelandet
Durch die Gäste sind schon im ersten Jahr der Brunnen-Aktion stolze 320 Euro zusammengekommen. In diesem Jahr aber kann die Summe locker verdreifacht werden, wie Irini stolz erzählt: „Die 1000 Euro sind sicher!“ Das verdankt man auch einem anonymen Gönner, der den Betrag, der durch viele Spenderinnen und Spender und Zuschüsse des Dom-Schänke-Teams zusammen gekommen ist, großzügig aufstockt.
Noch kann im Marktviertel aber weiter gespendet werden. „Ich habe wegen des Frostes zwar das Wasser abgelassen, aber Geld kann man noch immer hinein werfen.“ Das wird dann, wie nach jeder Schicht, aus dem Brunnen geholt und in einem Glas gesammelt, ehe es gewechselt und gespendet wird.“ Damit will Hubert verhindern, dass sich Menschen ungefragt bedienen.
Wirtin der Kultkneipe: „Da habe ich wirklich Gänsehaut bekommen“
Der Brunnen sorgt aber nicht nur für Spenden für das Hospiz, das seit 2014 schwerkranke Menschen auf ihrem letzten Lebensabschnitt begleitet, sondern schreibt auch seine eigenen kleinen Geschichten.
„Einmal stand ein kleiner Junge vor dem Brunnen. Er hat seinen Großvater ganz lieb nach einer Münze für einen Wunsch gefragt, ehe er sich nach dem Einwerfen ganz fest mit geschlossenen Augen und betenden Händen etwas gewünscht hatte. Da habe ich wirklich Gänsehaut bekommen“, so Hubert, die natürlich hofft, dass sich alle Wünsche auch erfüllen.
„Generell“, das ist ihr im Gespräch mit der Redaktion wichtig, „möchte ich auch einmal allen Menschen, die hier spenden, danken. Das ist einfach klasse, wie man hier zusammen hält.“ Ist der diesjährige Betrag ans Hospiz überwiesen, wird übrigens ohne Pause weitergesammelt. So kann der Wunschbrunnen seinen Zweck weiterhin erfüllen – eben wie die Wünsche der Gäste.