Bottrop. Solche Freundschaften schreibt die EM: Zwei Engländer haben die Bottroper Domschänken-Wirtin Irini Hubert zu ihrem Glücksbringer erklärt.

Ihr Englisch sei ja eher ein Kauderwelsch, oder wie Irini Hubert es sagt, ein „Schauderwelsch“. Schulenglisch eben, mehr als 30 Jahre her. Aber das hielt die Bottroper Wirtin, Chefin der Domschänke in der Innenstadt, nicht davon ab, Freundschaft mit zwei englischen Fußball-Fans zu schließen.

Die beiden jungen Männer Mitte 20, Ben und David, sind zur Europameisterschaft nach Deutschland gereist, um ihre Nationalmannschaft zu unterstützen. Vor dem ersten Gruppenspiel gegen Serbien haben die Beiden die Domschänke besucht. „Ich habe ihnen viel Glück beim Spiel gewünscht“, erzählt Irini Hubert. Nach dem 1:0-Auftaktsieg der englischen Elf gegen Serbien war für Ben und David klar: Die Wirtin ist ihr Glücksbringer.

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Englische Fans kommen vor jedem EM-Spiel in die Bottroper Domschänke

Vor jedem Spiel sind sie in die Domschänke gekommen, haben „ein paar Bierchen und ein paar Schnäpschen getrunken“, wie die Wirtin berichtet – und sie jedes Mal mit Umarmung und Küsschen verabschiedet, wenn sie sich aufgemacht haben zur Partie, entweder ins Stadion oder zum Public Viewing.

Irini Hubert selbst ist Anhängerin von Borussia Dortmund und Mitglied in einem Fanclub aus Norderney. Vor dem Halbfinale gegen die Niederlande am Mittwochabend hat sie den Jungs ihren Fanschal mitgegeben, schließlich waren sie ja in „ihrem“ Stadion: „Wenn ihr im Fernsehen seid, will ich meinen Schal sehen.“ Den Schal haben die Beiden natürlich mitgenommen, auch wenn sie schließlich nicht im Bild zu sehen waren.

Bottroper Wirtin: „Unser Land hat sich als guter Gastgeber gezeigt“

Eigentlich war die Wirtin ja etwas mehr für die Niederlande, aber so, wie das Spiel (2:1 für England) gelaufen und „bedingt durch die Jungs“ ist, freut sie sich. „Die haben jetzt Spaß.“ Bevor es zum Finale nach Berlin geht, kommen Ben und David noch mal in der Domschänke vorbei. Und gegen die Spanier, die ja schließlich Deutschland aus dem Turnier geworfen haben, drückt Irini Hubert den Engländern die Daumen.

„An solche Begegnungen erinnert man sich immer gerne“, sagt die Wirtin. Schließlich seien das wirklich „ganz liebe und nette Jungs“ gewesen. Ansonsten habe sie in ihrem Lokal wenig von auswärtigen Fans mitbekommen, ein paar Spanier, ein paar Niederländer waren da. Bei der Heim-WM 2006 sei das deutlich mehr gewesen. Aber, und das sei das Wichtigste: „Unser Land hat sich als guter Gastgeber gezeigt.“