Bottrop. Der Blindgänger in Bottrop-Welheim ist am frühen Freitagmorgen gesprengt worden. Bei der Explosion sind Schäden im Umfeld entstanden.
In Bottrop-Welheim ist am Donnerstag eine Weltkriegsbombe gefunden worden. Der 250-Kilo-Blindgänger hatte einen Säurezünder und musste so schnell wie möglich kontrolliert gesprengt werden.
Im Radius von 500 Metern wurden 2800 Menschen durch den Kommunalen Ordnungsdienst der Stadt Bottrop evakuiert, darunter auch die Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenheims Hans Dringenberg. Die Evakuierung zog sich über mehrere Stunden. Um 0.50 Uhr ist die Bombe gesprengt worden – der Knall war weit über Welheim hinaus zu hören. Um 1.10 Uhr dann die Freigabe: Die Anwohner dürfen nach Hause. Bei der Explosion sind Fensterscheiben im näheren Umfeld zu Bruch gegangen.
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Mehrere hundert Menschen waren zwischenzeitlich in der Lohnhalle Arenberg-Fortsetzung sowie die Willy-Brandt-Gesamtschule untergebracht.
Bombe in Bottrop: Der Live-Ticker zum Nachlesen
01:35 Uhr: Das Ordnungsamt schaut sich die Situation vor Ort an: An dem Seniorenheim Hans Dringenberg sind mehrere Fensterscheiben zu Bruch gegangen, allerdings nach erstem Eindruck nur im Erdgeschoss in der Cafeteria. Trotzdem hat das Ordnungsamt einen Statiker gerufen, der sich das Gebäude noch mal ansehen soll, bevor die Bewohner wieder hereinkönnen. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass auch Fenster in Wohnhäusern durch die Explosion zerstört worden sind.
Wir schauen uns das am Freitag genauer an und verabschieden uns an dieser Stelle und wünschen eine gute Nacht.
01:10 Uhr: Endlich! Die Anwohnerinnen und Anwohner dürfen nach Hause. Das Ordnungsamt wird sich nun vor Ort ansehen, ob Schäden entstanden sind.
01:08 Uhr: Auch eine gute Viertelstunde nach der Sprengung hat der Kampfmittelräumdienst noch keine Entwarnung gegeben, die Anwohner dürfen noch nicht nach Hause. Bei der Polizei seien erste Anrufe reingekommen, dass Fenster kaputtgegangen sind. Noch am Boyer Markt, wo sich die Einsatzkräfte während der Sprengung versammelt haben, hat der Boden gebebt.
00:55 Uhr: Die Bombe konnte um 0.50 Uhr kontrolliert gesprengt werden. Der Knall war laut und weit über Welheim hinaus zu hören. Noch ist keine Freigabe erteilt worden, dass die Bewohner nach Hause können.
00:28 Uhr: Der letzte Bus fährt aus dem Evakuierungsgebiet raus, der engere Kreis rund um die Bombe wird noch einmal von der Polizei abgefahren. Dann soll der Sprengmeister die Freigabe zur Sprengung geben. Aktuelle Prognose dafür: 0.45 Uhr.
00:10 Uhr: Das Ordnungsamt und die Polizei fahren ihre letzte Runde durch den Evakuierungsbereich und informieren mit Lautsprecherdurchsagen ein letztes Mal, bevor dann in den nächsten 15 bis 30 Minuten die Sprengung stattfinden soll.
23:53 Uhr: Volker Lenz vom Kampfmittelräumdienst drängt auf die Zeit: Weil der chemisch-mechanische Zünder, umgangssprachlich Säurezünder genannt, mit der Luft reagiert und die Sicherheit nicht mehr lange gewährleistet sei, müsse bald gesprengt werden. Die Evakuierung ist laut Ordnungsamtschef Michael Althammer so gut wie abgeschlossen, derzeit finden die letzten Kontrollgänge statt.
Die Entscheidung ist nun gefallen: Es wird ohne Sand gesprengt. Die Bombe liegt in vier Metern Tiefe.
23:46 Uhr: Die Evakuierung der 2800 betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner sowie der Bewohner des Seniorenheims dauert mittlerweile bereits rund vier Stunden an. Noch immer ist sie nicht abgeschlossen. Dass die Sprengung wie geplant um Mitternacht stattfindet, klappt nicht.
23:33 Uhr: Aktuell überlege der Kampfmittelräumdienst, ob doch ohne Sand gesprengt wird, sagt Ordnungsamtschef Michael Althammer. Es werde nun eine Risikoabwägung gemacht, weil auch durch den Sand Schäden entstehen können. Die Bombe liegt allerdings einige Meter von der nächsten Bebauung unterhalb der Fußballspielwiese in Welheim.
23:06 Uhr: Auch das Chillten-Hotel liegt im Radius und musste evakuiert werden. Zum Glück befand sich nur noch ein Gast im Hotel.
22:54 Uhr: Der erste Evakuierungsrundgang des Ordnungsamtes ist noch nicht abgeschlossen. Danach folgt ein zweiter, etwas gröberer Rundgang, sagt Geena Kammler vom Ordnungsamt. Zeitgleich laufen aktuell die letzten beiden Liegendtransporte aus dem Altenheim. Während der Sprengung müssen auch die Ordnungsamtsmitarbeiter den Evakuierungskreis verlassen.
22:27 Uhr: Laut Ordnungsamtschef Michael Althammer sei etwa 70 Prozent der Evakuierung abgeschlossen. Einige Wohnstraßen seien noch nicht kontrolliert worden. Es gebe zwei bis drei „Widerständler“, die ihre Wohnung nicht verlassen wollen. „Polizei und Feuerwehr brechen dort jetzt die Türen auf“, sagt Althammer gegenüber der Redaktion.
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22:22 Uhr: Der Sand ist angekommen und die Bombe wird für die Sprengung vorbereitet. Die Sprengung findet per Fernzünder mit Sprengstoff statt.
22:18 Uhr: Als Kampfmittelräumer ist Volker Lenz im Einsatz. Weil es sich um einen komplizierten Säurezünder handelt, hat er den Einsatzleiter hinzugezogen. Nun sind vier Mitarbeiter des Kampfmittelräumdienstes der Bezirksregierung Arnsberg vor Ort. Niemand sonst darf sich der Bombe nähern.
22:12 Uhr: Die Lohnhalle Arenberg-Fortsetzung ist voll. Anwohnerinnen und Anwohner werden gebeten, nun die Willy-Brandt-Gesamtschule als Ausweichort aufzusuchen.
21:54 Uhr: Die Feuerwehr sei um 19.30 Uhr informiert worden, dass die Bombe gesprengt und Sand besorgt werden müsse, schildert eine Einsatzkraft vor Ort. Die Frage wird sein: Wie kommt der Sand zur Bombe? Es gibt Zuwege, aber die sind eng. In der Regel brauche man für ein solches Loch sieben bis acht LKW-Ladungen Sand, sagt ein Mitarbeiter des Kampfmitteldienstes.
Der Sand soll von dem Kirchhellener Unternehmen Stremmer kommen. Er muss das Loch mit vier Metern Tiefe und einem 2,40 Meter Durchmesser füllen. Zusätzlich wird über dem Loch ein Sandberg aufgeschüttet, um die Explosion abzuschwächen.
21:39 Uhr: Michael Althammer, Abteilungsleiter im Fachbereich Recht und Ordnung der Stadt Bottrop, äußert sich zur aktuellen Situation.
21:17 Uhr: Die ersten Straßen werden bereits für den Autoverkehr gesperrt.
21:15 Uhr: „Wir hoffen, dass wir bis 23 Uhr mit der Evakuierung fertig sind“, sagt Geena Kammler. Die Sachbearbeiterin ist bei der Stadt Bottrop für Bombenentschärfungen zuständig. Wenn die Evakuierung abgeschlossen ist, wird die Bombe kontrolliert gesprengt.
21:06 Uhr: Wie die Stadt meldet, kann die Bombe nicht entschärft werden, da sie einen Säurezünder besitzt. Derzeit werden Sand und weitere Materialien an den Fundort gebracht. Dort soll die Bombe nach der Evakuierung kontrolliert gesprengt werden.
21:02 Uhr: Die Seniorinnen und Senioren aus dem Altenheim nehmen die Situation gelassen. „Der Zug, der Zug, der Zug hat keine Bremse“, stimmt eine Frau an, die im Bus auf die Abfahrt wartet.
20:59 Uhr: Die meisten Anwohner sind selbstständig aus dem Evakuierungsbereich zu Freunden oder Familie gefahren. Die meisten Fenster in der Umgebung sind schon dunkel. Mitarbeiter von Ordnungsamt und Security laufen weiter die Straßen ab.
20:50 Uhr: Jetzt kommen die Sonderwagen der Vestischen an, die von der Stadt angefordert worden sind. Die Busse bringen die Bewohner des Altenheims und Anwohner zur Lohnhalle Arenberg-Fortsetzung.
20:33 Uhr: Auch in der Innenstadt ist die besondere Situation spürbar: Seit Beginn der Evakuierung sind Sirenen im Minutentakt zu hören.
20:29 Uhr: Die 250-Kilo-Bombe liegt in etwa vier Metern Tiefe, sagt ein Mitarbeiter von „Tom Kampfmittel“. Das Unternehmen ist beauftragt worden, das Loch zur Bombe zu graben und zu sichern. Weil das Grundwasser in Welheim relativ hoch stehe, musste es abgesenkt werden, um sicher an den Blindgänger zu kommen.
20:22 Uhr: Der Entschärfer bewacht derzeit die Bombe, die einen chemischen Zündmechanismus besitzt. Im Dienst ist der Kampfmittelräumdienst der Bezirksregierung Arnsberg.
20:18 Uhr: Die Stadt hat zur Unterstützung das Sicherheitsunternehmen OS Security beauftragt.
20:09 Uhr: 26 Rollstuhlfahrer sind bereits mit Kleinbussen evakuiert worden. Insgesamt 80 Bewohnerinnen und Bewohner leben in dem Seniorenheim. „Wir warten gerade auf den Linienbus der Stadt, um die übrigen Bewohner zu Lohnhalle zu bringen“, sagt Daniela Bauer, Regionalleiterin vom Diskonischen Werk, das das Heim betreibt. 16 Bewohner sind gar nicht mobil und müssen mit Rettungswagen in Krankenhäuser oder andere Einrichtungen gebracht werden.
20:05 Uhr: Die ersten Bewohner des Seniorenheims Hans Dringenberg werden bereits mit Bussen weggefahren. Derzeit laufen Mitarbeiter des Ordnungsamtes von Haustür zu Haustür, um die Nachbarschaft zu informieren.
19:53 Uhr: Der Evakuierung läuft. Wie eine Karte der Stadt zeigt, müssen sowohl die Johannes- als auch die Gungstraße fast vollständig gesperrt werden.
19:47 Uhr: Wie die Stadt meldet, müssen insgesamt 2.800 Menschen, darunter auch Bewohnerinnen und Bewohner eines Altenheims, evakuiert werden. Die Menschen können in der Lohnhalle Arenberg-Fortsetzung unterkommen.
Bei Bauarbeiten auf der Bottroper Gungstraße wurde am späten Donnerstagnachmittag eine Weltkriegsbombe entdeckt. Derzeit müssen im Bottroper Süden dutzende Menschen aus dem potenziell gefährlichen Radius evakuiert werden. Auch ein Pflegeheim, das sich in direkter Umgebung des Gefahrenbereichs befindet, muss sofort geräumt werden.
Weltkriegsbombe wurde in Bottroper Boden vermutet
Bei vorherige Messungen konnten in etwa fünf Meter Tiefe ein metallischer Gegenstand entdeckt werden. Bereits am Mittwoch (23.10) ist nach der vermeintlichen Bombe, die sich auch als anderes metallisches Objekt hätte herausstellen können, gegraben worden. Entdeckt wurde zunächst aber nichts. Die Suche wurde einen Tag später fortgesetzt. Am späten Donnerstagnachmittag, gegen 17.30 Uhr, hat man schließlich die vermutete Bombe gefunden. Der Kampfmittelräumdienst wurde umgehend informiert.
Dieser kam nach einer umfangreichen Sondierung nun zu dem Entschluss, dass der Blindgänger, der einen gefährlichen chemischen Zünder besitzt, noch am Abend entschärft werden muss. Wann genau die Kampfmittel-Spezialisten mit der Entschärfung beginnen können, bleibt am Donnerstagabend gegen 19.30 Uhr unklar. Zunächst müssen Häuser, Wohnungen und ein Pflegeheim geräumt werden. Auch Straßensperrungen werden eingerichtet. Die Evakuierung läuft von innen nach außen.
Wir aktualisieren diesen Artikel fortlaufend.