Bottrop. Es gibt es zwei große Leerstände im Parkhaus an der Böckenhoffstraße. Eine Variante hat gute Chancen, auch durch ein landesweites Förderprojekt.

Tauschen, teilen, reparieren: Das sind Eckpunkte im Bereich der sogenannten Kreislaufwirtschaft, in der Bürgerinnen und Bürger ganz direkt aktiv werden, etwas für Umwelt tun, aber auch den eigenen Geldbeutel schonen können. Das Bottroper Projekt „BoGeZi“ (Bottrop gemeinsam zirkulär), hat jetzt eine Förderempfehlung der EU und des Landes NRW bekommen. Dabei könnten als Standort auch die Räume des ehemaligen Bio-Supermarktes Bukes eine Rolle spielen.

Dort könnte beispielsweise mitten in der Stadt eine zentrale Anlaufstelle mit Möglichkeiten zum Tauschen, mit Verleihdiensten, Werkstatt und Reparaturstation entstehen. Alles also im Sinne der Kreislaufwirtschaft in der landesweiten Initiative „Circular Cities NRW“. Die Größenordnung des Projekts in Bottrop beziffert Stadtsprecher Thorsten Albrecht auf Nachfrage auf etwas über eine Million Euro pro Jahr für das auf drei Jahre angelegte Projekt.

Das Gesamtvolumen des Projekts beläuft sich auf 3,4 Millionen Euro. Davon zahlt Bottrop 45.000 Euro

Für den gesamten Zeitraum werden in Bottrop 3,4 Millionen Euro eingesetzt. Inklusive aller Förderungen zahlt die Stadt dann pro Jahr 15.000, im gesamten Zeitraum am Ende 45.000 Euro. NRW-weit umfasst der Fördertopf für alle angenommenen Projekte 16 Millionen. Die sachliche Projekt-Förderung müsse noch endgültig beschieden werden, fachlich sei sie ja schon erfolgt, so Thorsten Albrecht.

Der Löwenanteil für das auf drei Jahre veranschlagte Projekt kommt also von außen. Zur Grundidee gehört die Teilnahme der Bürgerinnen und Bürger, zum Beispiel bei nachhaltigen Sanierungen, der Prüfung von Material auf Wiederverwendbarkeit oder der Schonung von Ressourcen.

+++ Wollen Sie keine Nachrichten mehr aus Bottrop verpassen? Dann abonnieren Sie hier unseren WhatsApp-Kanal

Ein Kernbereich soll dazu ein neues Zentrum an zentralem Ort sein, das als Infopunkt dienen soll, aber auch ganz praktisch zur Umsetzung der Idee von Kreislaufwirtschaft. Einen Namen dafür gibt es schon: „Bottrop CEntrale“. Die solle, wenn möglich im ehemaligen Bio-Supermarkt Bukes angesiedelt werden.

Immobilieneigentümer steht hinter der Idee der Kreislaufwirtschaft

Eine Idee, die auch Immobilienbesitzer Stefan Schulz „ganz charmant und unterstützenswert“ findet. Die Wirtschaftsförderung, die das Projekt betreut, habe bereits Kontakt aufgenommen. Es sei durchaus in seinem Sinne, wenn sich an diesem Ort, unter dem Bottrops ehemaliger Atomschutzbunker liegt, Soziales und Gemeinnütziges treffe, so der Eigentümer, der sich bereits bei der mit viel Energie geplanten (und doch gescheiterten) genossenschaftlichen Weiterführung des Bio-Markts äußerst kooperativ gezeigt hatte.

Es gibt wohl Stimmen, die den Standort für die „Bottrop CEntrale“ nicht zentral genug finden. Andersherum ist der Ort nicht nur gut zu erreichen, anzufahren und mit Parkmöglichkeiten ausgestattet, was ja für An- und Ablieferung oder bei Veranstaltungen vorteilhaft ist.

Aus Schulz‘ Sicht sei zudem die Nähe zum Kulturzentrum, der VHS, aber auch zur evangelischen Kirchengemeinde und der Kita durchaus sinnvoll. Zudem erinnert er an den Sitz des neuen Vereins der „Gartenfreunde e.V.“, die kürzlich bereits mit Erfolg einen Second-Hand- und Trödelmarkt dort durchgeführt haben. Dies sei ja ebenfalls eine Art von Kreislaufwirtschaft.

Nun bleibt abzuwarten, wie die endgültige Förderentscheidung aussieht. Insgesamt hatten sich 13 Projekte aus NRW um Förderung beworben. Sieben, darunter Bottrop mit dem „BoGeZi“, sind ausgewählt worden. Partner des Bottroper Projekts sind die Hochschule Ruhr West, das Prosperkolleg, die Handwerkskammer Münster und die Verbraucherzentrale NRW mit hohen sechsstelligen Summen.

Informationen zum Circular-Cities-Projekt gibt es auf in.nrw/circular-cities-nrw.