Bottrop. Eine Initiative wollte Bio Bukes in Bottrops Innenstadt wiederbeleben. Das ist nun gescheitert. Für die Immobilie gibt es aber eine Perspektive.

Nach dem angekündigten Aus für Just VGN zum Jahresende steht nun auch fest: Auf der Böckenhoffstraße im ehemaligen Ladenlokal von Bio Bukes wird es keine Neueröffnung geben. Dies teilten die Initiatoren der Projektgruppe Bio-in-Bottrop mit, die sich seit Mai dieses Jahres um die Gründung einer Bio-Genossenschaft und die Neueröffnung des Bioladens bemüht. Das Projekt sei nicht wie geplant umsetzbar, hieß es aus dem Kreis der Aktiven.

Hauptgrund: Es haben sich zwar einige Interessierte für die Vorstandsarbeit in der neu zu gründenden Genossenschaft gemeldet, am Ende sei es aber nicht möglich gewesen, einen Vorstand zu bilden, der die aufwendigen und anspruchsvollen Aufgaben, die gerade in der Gründungs- und Aufbauzeit anstehen, zeitlich zu stemmen.

Bio Bukes in Bottrop: Finanzierung wäre möglich gewesen

„Ausdrücklich möchten wir aber darauf hinweisen, dass nach wie vor eine große Anzahl Bottroper bereit war und ist, finanzielle und persönliche Unterstützung für das Bioladen-Projekt zu leisten“, betont Sebastian Stöber. Dennoch gab es bei einigen Mitgliedern der Initiativgruppe auch Zweifel an der langfristigen Finanzierbarkeit des verfolgten Konzeptes.

„Diese Einschätzung wird auch gespeist durch die Tatsache, dass im Umkreis weitere Bioläden geschlossen haben oder schließen werden. So wird Anfang nächsten Jahres der pro-biomarkt in Oberhausen den Betrieb einstellen, und auch das Ende von Just VGN passt leider ins Bild“, erläutert Burkhard Hölting beispielhaft die Situation des Bio-Einzelhandels und verwandter Märkte. „Vor diesem Hintergrund war es uns wichtig, verantwortungsvoll mit dem Geld zukünftiger Genossenschaftsmitglieder umzugehen und keine hohen Risiken einzugehen.“

Grundidee von Bio in Bottrop soll weiter verfolgt werden

Dennoch schaut Sebastian Stöber optimistisch in die Zukunft: „Wir konnten in den letzten Monate viele Erfahrungen im Bereich Organisation, Vertragswesen, Finanzierung, Produktmanagement sammeln, die wir gerne für einen Neuanfang zur Verfügung stellen und nutzen wollen. Trotz Abschied vom bisherigen Konzept soll deshalb die Grundidee, Bio in Bottrop zu realisieren, weiterverfolgt werden.“

Ermutig fühlt sich das Team der Initiativgruppe auch von dem großen ehrenamtlichen Engagement, das nach wie vor Zeit und Energie für die Idee Bio-in-Bottrop freisetzt. Mit diesen Aktiven wolle man neue Umsetzungsmöglichkeiten erkunden und an zukunftsfähigen Konzepten arbeiten.

Ernsthafte Interessenten für die Immobilie an der Bottroper Böckenhoffstraße

Und wie soll es nun weitergehen? Anfang des nächsten Jahres wird die Initiativgruppe zu einem Treffen einladen, bei dem die Bedarfe der Bio-Kunden erfragt und konkrete Umsetzungsoptionen beraten werden sollen. Zurzeit sind mobile Angebote im Gespräch sowie eine mögliche Präsenz auf Wochenmärkten. Außerdem werden Kooperationspartner in Bottrop gesucht, mit denen Synergieeffekte geschaffen werden können.

Gute Aussichten gibt es allem Anschein nach auch für die Immobilie an der Böckenhoffstraße. Der Vermieter, Stefan Schulz, teilt mit, dass er in konkreten Verhandlungen mit einem Unternehmen steht, das sich für den vorderen Teil des Ladenlokals interessiert. Im hinteren Gebäudeabschnitt, in dem sich ja aktuell noch eine Pizzeria befindet, hätte er gerne wieder einen Mieter aus dem Gastro-Bereich. Ein qualitativ hochwertiges Angebot im Segment Mittagstisch, vielleicht sogar Bio-To-Go, könne er sich gut vorstellen, entwirft der Unternehmer aus Essen eine erste Idee.