Bottrop. Am Zukunftscampus in Bottrop soll eine Ausbildungsoffensive für die Energiewende gestartet werden. Das dient auch der Sicherung von Fachkräften.
Wie sehen die Pläne für einen Zukunftscampus Emscher-Lippe aus und was sind konkrete Ideen für den Standort in Bottrop? Darüber gab es einen Austausch bei einem Gespräch im Berufskolleg. Der Einladung von Oberbürgermeister Bernd Tischler waren die NRW-Staatssekretäre Josef Hovenjürgen (Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung) und Matthias Heidmeier (Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales) gefolgt.
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Gemeinsam mit Schul- und Sozialdezernentin Karen Alexius-Eifert, der Bezirksregierung Münster, der Wirtschaftsförderung, der Hochschule Ruhr West (HRW), dem Berufskolleg und dem Institut „Arbeit und Technik“ blickten sie auf die Möglichkeiten und Perspektiven für den Standort Bottrop.
In dem Projekt Zukunftscampus Emscher Lippe an vier Standorten (Bottrop, Datteln, Gelsenkirchen und Recklinghausen) sollen Lernorte der beruflichen und akademischen Bildung vor Ort kooperieren – und das in zukunftsweisenden Bildungszentren. In Bottrop ist dafür ein Standort am Berufskolleg in unmittelbarer Nähe zur Hochschule Ruhr West vorgesehen. Unterstützt wird die Idee des Zukunftscampus vom Land NRW und soll mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert werden.
Standort Bottrop: Ausbildung für die Energiewende
Bottrops Oberbürgermeister betonte, wie sehr ihm ein „Zukunftscampus Bottrop“ am Herzen liegt. „Wir haben die niedrigste Arbeitslosenquote im Ruhrgebiet. Das zeigt, dass wir in Sachen Bildung vieles richtig machen. Aber darauf ruhen wir uns nicht aus. Hier eine Ausbildungsoffensive für die Energiewende zu starten, ist ein wichtiger Schritt.“
Matthias Heidmeier, Staatssekretär im nordrhein-westfälischen Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales unterstrich, dass sich die Pläne mit der Fachkräfteoffensive NRW zu 100 Prozent decken. Der Fokus auf beruflicher Bildung sei besonders wichtig. „Sie stellen genau das vor, was wir fördern wollen. Ein Schlüssel für mehr Wachstum sind Fach- und Arbeitskräfte.“
„Einer der wichtigsten Faktoren für die Zukunft des Ruhrgebiets ist Bildung und Ausbildung, deshalb bin ich sehr angetan. Das ist ein guter Schritt“, ergänzte auch Josef Hovenjürgen, Parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung. „Deshalb haben wir das Thema Zukunftscampus auch bei der Ruhrkonferenz vorangetrieben.“
Dr. Franz Flögel vom Institut Arbeit und Technik, der die Machbarkeitsstudie für den Zukunftscampus in der Emscher Lippe Region vorstellte, machte noch einmal deutlich, dass berufliche Bildung attraktiver gemacht werden müsse, um dauerhaft Fachkräfte zu haben und zu sichern. „Dafür müssen alle in der Bildungskette kooperieren und genau das haben wir vor. Berufliche Bildung muss sichtbar sein.“
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Klaus Wiegert, stellvertretender Schulleiter am Berufskolleg, Jan van Holt vom Berufskolleg und Professor Markus Rehm, Prodekan der HRW, konkretisierten die Bottroper Pläne und erläuterten wie eine Zusammenarbeit aussehen kann. In Bottrop ist geplant, den Schwerpunkt auf die Themen der Energiewende zu legen. „Am Beispiel einer Solaranlage könnten Auszubildende, aber auch Schülerinnen und Schüler auf dem Zukunftscampus alle Station einmal durchlaufen. Ganz nah und praktisch. Auch eine Öffnung für Grundschulen und Bürgerinnen und Bürger ist denkbar“, sagte Jan van Holt.
Er stellte ein Konzept mit modularen Containern vor, die mit unterschiedlichster Technik ausgestattet sind. Darin enthalten sind dann zum Beispiel Ausstattung für die Themen Photovoltaik, Energiespeicher, Geothermie, Wärmepumpen, Smart Home oder Wasserstoff. Diese Module könnten dann auch innerhalb der Standorte des Zukunftscampus Emscher Lippe ausgetauscht werden.