Bottrop/Essen. Eine Rohrbrücke über der A42 zwischen Bottrop und Essen muss erneuert werden, die Autobahn wird für zehn Tage gesperrt. Das passiert in der Zeit.

Es ist ein Mega-Bauprojekt, das im Sommer 2025 an der A42 umgesetzt wird, und dabei geht es noch nicht um den Neubau der maroden Brücke über den Rhein-Herne-Kanal – zumindest nicht in erster Linie. Das Unternehmen BP baut eine neue Rohrbrücke über die Autobahn, die dafür zehn Tage lang gesperrt wird. Evonik setzt das Projekt für die BP um und erklärt, warum das so viel Zeit in Anspruch nimmt.

Der Bau der neuen Rohrbrücke auf Höhe des Lichtenhorstes in Bottrop ist nötig, weil die A42 sechsspurig ausgebaut werden soll. „Dann reicht die aktuelle Länge der Rohrbrücke einfach nicht mehr“, erklärt Tobias Römer, Sprecher der Evonik Industries AG in Marl.

A42 für zehn Tage gesperrt: Immenser Aufwand für neue Rohrbrücke

Die Maßnahme wird weiträumige Auswirkungen auf den Verkehr haben: Zehn Tage lang muss die A42 zwischen Essen-Nord und Bottrop-Süd gesperrt werden. Grund für die lange Dauer der Sperrung ist der immense Aufwand, der für Einsatz der neuen Rohrbrücke notwendig ist. „Keiner hat ein Interesse daran, die Autobahn lahmzulegen“, sagt Tobias Römer. Aber es gehe nicht anders.

Denn damit die vorher bereits fertig montierten Rohrbrückenteile zur Autobahn kommen, müssen zwei sogenannte Raupenkräne eingesetzt werden. Einer wird auf einem Gelände, das zu Arcelor Mittal gehört, montiert. Dieser Kran soll den anderen auf die Fahrbahn heben. Eine Positionierung des Riesen-Krans an anderer Stelle sei nicht möglich, da das Gelände drumherum keine ausreichende Bodentragfähigkeit habe. „Wir haben das geprüft, es geht nicht anders“, so Tobias Römer.

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Die Kräne kommen nicht im Ganzen nach Bottrop, sondern werden in Einzelteilen per Lastwagen geliefert und vor Ort zusammengesetzt.

Die Brückenteile werden per Schiff angeliefert; dafür muss sogar der Rhein-Herne-Kanal ausgekoffert, also etwas tiefer gegraben werden. Sie sind in sich fertig und müssen vor Ort nur noch zusammengesetzt und geschweißt werden. Maximal 72 Stunden darf das dauern, weil während der Zeit die Leitungen zur Raffinerie der BP-Tochter Ruhr Öl unterbrochen werden müssen.

Termin für A42-Sperrung steht noch nicht final fest

Dass die Sperrung der Autobahn aber zehn und nicht nur drei Tage dauert, liegt an den aufwändigen Vorbereitungsmaßnahmen und die Auf- und Abbaumaßnahmen für die Kräne. Grundsätzlich könne die Autobahn schon aus Sicherheitsgründen nicht offengehalten werden, weil der Kran über beide Fahrbahnen schwenken wird.

Einen exakten Termin der Sperrung kann Evonik noch nicht nennen. Avisiert ist die Zeit um Pfingsten Anfang Juni, weil dann weniger Verkehr auf der Autobahn unterwegs ist und die Beeinträchtigungen geringer wären. Grundsätzlich sei der Zeitplan eng getaktet. „Unsere Leute müssen extrem im Plan bleiben“, erklärt Tobias Römer. „Es sind Pufferzeiten eingeplant, die nicht überschritten werden dürfen.“

Für interessierte Baustellen-Besucher werde ein Bereich eingerichtet, von dem aus das Bau-Spektakel zu beobachten ist – aus sicherer Entfernung.