Bottrop. Sie hat den Kampf gegen Blutkrebs verloren: Die Bottroperin Manuela ist verstorben. Freunde sammeln für ihre Tochter und ihren Mann Spenden.

Sie hat gekämpft, hat eine Welle des Mitgefühls und Engagements ausgelöst, hat Hoffnung geschöpft, mit Zuversicht auf die Zukunft geblickt. Und doch hat Manuela es nicht geschafft. Die 39-jährige Bottroperin ist in der Nacht zu Mittwoch verstorben. Ein Spendenaufruf soll ihrer Familie helfen.

Anfang des Jahres hat Manuela die niederschmetternde Diagnose akute myeloische Leukämie erhalten, die aggressivste Form des Blutkrebs. Für Manuela und ihre Familie beginnt ein Kampf gegen die Zeit: Ohne Stammzellspende kann sie nicht überleben.

Manuela aus Bottrop kann den Kampf gegen den Blutkrebs nicht gewinnen

Freunde und Familie organisieren Typisierungsaktionen, um jemanden zu finden, der ihr die lebensrettende Stammzellspende geben kann. Im Frühsommer ein Aufatmen: In der Datenbank der DKMS (Deutsche Knochenspenderdatei) befindet sich ein genetischer Zwilling von Manuela. Sie übersteht die Operation und die schwierigen Wochen danach, schöpft neue Hoffnung und eröffnet einen Instagram-Kanal, auf dem sie ihre Follower auf ihren Weg aus der Krankheit mitnimmt.

Manuela ist verheiratet, hat eine vierjährige Tochter. Bei der ersten Knochenmarkpunktion im Sommer sind keine Krebszellen mehr zu finden. Aus dem Krankenhaus schreibt sie uns: „Mir wurde seit der Diagnose immer wieder gesagt, ich müsse Geduld haben. Und das ist wohl auch wirklich so.“ Ihr Körper ist geschwächt, aber ihr geht es zu dem Zeitpunkt „den Umständen entsprechend gut“.

Am 2. August feiert sie voller Hoffnung ihren 39. Geburtstag. Doch dann greift das neue Immunsystem das alte an, wie ihr Cousin Thorsten Rick im Gespräch mit der WAZ sagt: „Tragischer geht es nicht.“ Manuela bleibt in der Uni-Klinik, ihr Zustand verschlechtert sich und es wird klar: Sie kann den Kampf nicht mehr gewinnen, es gibt keine weiteren Behandlungsmöglichkeiten. Wie die Familie mitteilt, ist sie in der Nacht zu Mittwoch verstorben.

Freunde starten Spendenaktion für Manuelas Familie

„Es ist so unfassbar unfair, der Glaube an alles geht verloren“, sagt Thorsten Rick. Man habe mit der Stammzellspende die Nadel im Heuhaufen gefunden, „aber die war stumpf“. Trotz der erschütternden Nachrichten für seine Familie ist der Cousin dankbar für die vielen Menschen, die sich typisieren haben lassen. „Wenn wir nur einem anderen Menschen damit helfen konnten, ist es gut.“

Manuelas Freunde haben kurz vor ihrem Tod eine Spendenaktion für ihre Familie ins Leben gerufen. Die Hundefotografin Mareike Konrad, die mit Manuela zusammengearbeitet hat und seit Jahren mit ihr befreundet ist, hatte am Dienstagmorgen ein Reel bei Instagram geteilt, in dem sie dazu aufruft, Geld für die Familie zu spenden.

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„Nicht nur eine große emotionale Herausforderung, sondern auch eine finanzielle“

„Manuela ist ein Mensch, der immer positiv denkt und das Gute in allem sieht“, sagt Mareike Konrad. „Für sie gab es nur die Option der Heilung.“ Und doch müsse sie nun mitteilen, dass Manuela den Kampf gegen den Blutkrebs nicht mehr gewinnen kann. „Das bedeutet, dass sie in absehbarer Zeit ihre vierjährige kleine Tochter und ihren Mann Thomas zurücklassen und den letzten Weg antreten muss.“

Manuela und ihr Mann Thomas vor der Diagnose. „Sie muss nun den letzten Weg antreten.“
Manuela und ihr Mann Thomas vor der Diagnose. „Sie muss nun den letzten Weg antreten.“ © privat

Die Familie stehe nun nicht nur vor einer großen emotionalen Herausforderung, sondern auch vor einer sehr großen finanziellen. „Wir möchten ihnen zumindest diese Sorge nehmen, damit sie sich in Ruhe auf die verbleibende Zeit konzentrieren können.“

Die gesammelten Spenden sollen dabei helfen, die Beerdigung zu bezahlen, und Manuelas Mann Thomas die Möglichkeit geben, ohne Existenzängste eine neue Arbeit zu finden, da „sein aktueller Job als Lkw-Fahrer nicht kompatibel damit ist, dass er bald alleinerziehender Vater sein wird“. Der Vater möchte seiner vierjährigen Tochter Elli zudem eine speziell auf Kinder zugeschnittene Trauerbegleitung ermöglichen.

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Mehr als 9000 Euro waren am Dienstagmittag über die Plattform Gofundme bereits zusammengekommen. Einen Tag später, am Mittwochabend, waren es bereits über 50.000 Euro. „Manu hat in ihrem Leben viele Menschen berührt. Nun möchten wir ihr und ihrer kleinen Familie etwas zurückgeben.“

Mareike Konrad hat eine eigene Seite auf ihrer Homepage für Manuela eingerichtet: www.mareike-konrad.de/spende-fuer-manuela. Auch auf der Plattform Gofundme ist der Spendenaufruf zu finden: https://gofund.me/20bcfc3c.