Bottrop. Das Konzept der Städte Bottrop und Essen liegt vor. Vor allem Ebel und Welheimer Mark sind bei einer Öffnung der Auffahrt Bottrop-Süd betroffen.
Die Städte Bottrop und Essen haben ein technisches Verkehrsgutachten vorgelegt. Der Haken: Eine Öffnung der A42-Auffahrt Bottrop-Süd könne aber erst Ende 2025 erfolgen. Das letzte Wort darüber hat die Eigentümerin der Autobahn, die Autobahn GmbH.
+++ Wollen Sie keine Nachrichten mehr aus Bottrop verpassen? Dann abonnieren Sie hier unseren WhatsApp-Kanal
Die rechnete zuletzt mit einem Abschluss des Planfeststellungsverfahrens für den Neubau der maroden A42-Brücke im Juni dieses Jahres. Dafür müssen schon jetzt Vorarbeiten geleistet werden. Deshalb laufen zurzeit an der Autobahnbrücke über der Emscher am Lichtenhorst im Stadtteil Ebel die ersten Baumaßnahmen. Leitungen der BP-Tochter Ruhr Oel und der Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft (RWW) müssen verlegt und zum Teil erneuert werden.
Die Stadt hat Rückmeldungen von der Autobahn GmbH erhalten, dass erst Ende 2025 diese Arbeiten abgeschlossen sein sollen. Eine frühere Öffnung der Auffahrt Bottrop-Süd scheint damit so gut wie ausgeschlossen. Und: Ohnehin muss die Autobahn GmbH vorher noch grünes Licht geben für das vorgelegte technische Verkehrskonzept.
Die Stadt will unterdessen an die Detailarbeit des Konzepts gehen. Im Fachbereich Tiefbau macht man sich Gedanken, wie man verhindern kann, dass keine Fahrzeuge mit mehr als 3,5 Tonnen die dann mögliche Öffnung der A42-Auffahrt Bottrop-Süd nutzen.
Fachbereichsleiter Steffen Jonek spricht von einer „Breitenbegrenzung“ und einer „Verengung der Fahrbahn“ mit mobilen Elementen direkt an der Auffahrt, sodass Lkw beispielsweise mit ihrer Fahrzeugbreite nicht auf die Auffahrt passen. „Vielleicht in Kombination mit einer Höhenbegrenzung“, nennt der Fachbereichsleiter eine zusätzliche Variante.
Diese Höhenbegrenzung sollte seiner Einschätzung nach aber deutlich stabiler sein als das Höhenportal an der Prosperstraße vor der DB-Brücke. Aber auch diese Überlegungen müsste man im Vorfeld mit der Autobahn GmbH abstimmen.
Die Stadt versucht währenddessen ihre eigenen Hausaufgaben zu machen. Denn sollte die Autobahn GmbH tatsächlich dem eingereichten Verkehrsgutachten aus Bottrop/Essen zustimmen, würde man auf Höhe des Tanklagers in Ebel die aktuell gesperrte Not-Abfahrt nutzen, um Fahrzeuge mit mehr als 3,5 Tonnen von der A42 zu leiten. Diesen Verkehr würde man über die Straßen Lichtenhorst, Knappenstraße und Prosperstraße umleiten, so die Idee.
Die Knappenstraße ist aktuell jedoch zwischen der Straße Speckenbruch und Polderstraße gesperrt. Und wieder gilt: Wenn die Autobahn GmbH grünes Licht für das Gutachten gibt, müsste die Knappenstraße bis spätestens Ende 2025 fertig sein. Steffen Jonek ist sehr zuversichtlich, dass das geschafft wird. Denn die Stadt rechnet mit einem voraussichtlichen Ende der Maßnahme an der Knappenstraße bis Dezember dieses(!) Jahres.
Bottrop: Gibt es Ende 2025 noch mehr Verkehr in Ebel?
Rollen dann ab Ende 2025 etwa schwere Fahrzeuge über den Lichtenhorst und durch Ebel und die Welheimer Mark? Nach jetziger Einschätzung des Fachbereichs eher nicht.
Die Rechnung sieht so aus. Laut Stadt nutzen circa 8000 Fahrzeuge sowohl aus Essen und aus Bottrop die Auffahrt Bottrop-Süd. Ohne Öffnung suchen sie sich weiterhin diverse Schleichwege und Ausweichstrecken, so die Befürchtung beider Städte.
- Frühchen Mihra: „So klein und zierlich, aber so stark“
- Lenny (13) geht nicht zur Schule: „Die schlagen mich irgendwann tot“
- Schuldneratlas: So viele Bottroper sind verschuldet
- Neues Konzept auf der Gastromeile: „Pommesbude kann ich nicht“
Mit der Öffnung gelangen die Autos auf die A42, die Suche nach Schleichwegen entfällt. Die Lkw werden ohnehin bereits an der ersten Wiege- und Schrankenanlage auf der A42 an der Ausfahrt Bottrop-Süd abgeleitet. Sie gelangen, wenn sie mehr als 3,5 Tonnen wiegen, gar nicht erst zur geplanten zweiten Anlage. Demzufolge werden sie auch nicht am Lichtenhorst von der A42 aus dem Verkehr geführt.
Und, wie bereits erwähnt, sollen jene genannte „Breitenbegrenzung“ und die „Verengung der Fahrbahn“ direkt an der Auffahrt Bottrop-Süd verhindern, dass Fahrzeuge mit mehr als 3,5 Tonnen auf die Autobahn gelangen. Mit der Folge, dass, wenn überhaupt, zu schwere Sprinter oder Fahrzeuge mit Anhängern in die zweite Schrankenanlage und dann die A42 über Lichtenhorst verlassen müssen.