Bottrop-Kirchhellen. Fast zwei Jahre war der Brunnen auf dem Johann-Breuker-Platz versiegt. Jetzt sprudelt er wieder. Doch die Stadt warnt: Freut euch nicht zu früh.

Nach dem Brunnen auf dem Ernst-Wilczok-Platz sprudelt jetzt auch der Brunnen auf dem Johann-Breuker-Platz wieder. Fast zwei Jahre lang war er versiegt. Rechtzeitig zum Kirchhellener Dorffest hat die Stadt ihn wieder in Betrieb genommen. „Danke an die Stadt“, sagt Bezirksbürgermeister Hendrik Dierichs. „Ich freue mich, dass wir so einen Brunnen haben, gerade in heißen Zeiten.“ Gern geschehen, sagt Stadtsprecherin Jeanette Kuhn. Aber: Derzeit läuft nur ein Testbetrieb. Das Problem heißt: Sand.

Bezirksbürgermeister: Kinder haben den Brunnen sofort in Besitz genommen

„Wir freuen uns auch, dass der Brunnen wieder in Betrieb ist. Es bringt einfach sofort eine andere Stimmung auf einen Platz“, sagt die Stadtsprecherin. Das hat auch der Bezirksbürgermeister Hendrik Dierichs in den letzten Tagen beobachtet: „Besonders an den heißen Tagen war das ein Stück Lebensqualität. Die Kinder haben den Brunnen sofort in Besitz genommen.“ Das ist aber leider auch Teil des Problems.

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Der Brunnen wurde nach Angaben der Stadtsprecherin nach dem Saisonende im Jahr 2022 nicht mehr in Betrieb genommen. Er war von einem Gutachter für Brunnentechnik untersucht worden. Es war eine Schutzmaßnahme, denn das Wasser war
verunreinigt und damit die Qualität grenzwertig, sagt Jeanette Kuhn: „Das nehmen wir natürlich sehr ernst. Hauptgrund für die Verschmutzung war der Sandeintrag durch den angrenzenden Sandkasten, aber auch Verschmutzungen etwa nach Markttagen.“ Eine Menge Sand kommt nicht nur vom Kläsener-Sandkasten, sondern auch durch Veranstaltungen wie „Kirchhellen karibisch“ auf den Johann-Breuker-Platz.

Sand vom Sandkasten und Reste vom Wochenmarkt machen regelmäßige Reinigung notwendig

Für die Inbetriebnahme ha die Stadt jetzt eine Spezialfirma mit der Wartung beauftragt, die den Brunnen gereinigt und Reparaturarbeiten getätigt hat. Das Problem beschreibt Jeanette Kuhn so: „Die Brunnenanlage hat nur einen sehr kleinen Brunnenschacht mit einem Wasserbehälter, aber keine Filteranlage oder ein Dosiersystem für entsprechende Zusätze. Die Wasserqualität muss daher nun regelmäßig alle vier bis sechs Wochen beprobt werden, um zu schauen, ob das Wasser nicht umkippt. Zusätzlich müssen wir den Wasserbehälter regelmäßig abpumpen lassen, um den Sandeintrag zu entfernen.“

Inbetriebnahme als Probelauf – Endgültiger Aufwand wird noch ermittelt

Die Inbetriebnahme jetzt ist „ein Probelauf, um den Aufwand des Betriebes genauer zu ermitteln.“ Das Gleiche hat die Stadt 2022 mit dem Brunnen am Ernst-Wilczok-Platz gemacht. Er war abgestellt worden, nachdem ein Gutachter festgestellt hatte, dass die Wasserqualität nicht mehr den hygienischen Anforderungen entspricht. Der Sanierungsaufwand wurde seinerzeit auf 125.000 Euro geschätzt. Der Testbetrieb sollte zeigen, ob es nicht auch günstiger gehe. Es ging, obwohl die Bezirkspolitiker heftig kritisierten, die Sanierung sei gegen das einstimmige Votum der Bezirksvertretung erfolgt.

Inzwischen haben Bezirksbürgernmeister Klaus Kalthoff und Oberbürgermeister Bernd Tischler einen Burgfrieden zum Rathausbrunnen geschlossen. Drei Sponsoren teilen sich für dieses und kommendes Jahr die Betriebskosten. Ende 2025 soll dann ein Gutachter vorschlagen, ob und wie künftig Wasser auf dem Ernst-Wilczok-Platz fließen wird.

Der Bezirksbürgermeister freut sich, dass der wieder belebte Brunnen plus - voraussichtlich im Herbst - Baum und Bänke die Aufenthaltsqualität auf dem ehemaligen Bankenvorplatz erhöhen werden. Und die Stadtsprecherin setzt auf einen pfleglichen Umgang der Kirchhellener mit dem Brunnen ohne Filter: „Es wäre natürlich gut, wenn die Menschen mithelfen zu vermeiden,
dass Sand in den Brunnen kommt und auf ,ihren‘ Brunnen aufpassen.“