Bottrop-Kirchhellen. Pläne zeigen, wie die neue Feuerwache in Kirchhellen aussehen wird. Verantwortliche der Stadt äußern sich zum aktuellen Planungsstand.

25 Millionen Euro soll die neue Feuerwache an der Rentforter Straße/ In der Koppel in Kirchhellen kosten. Das ist zumindest die Zahl, mit denen der städtische Fachbereich Immobilienwirtschaft zum Zeitpunkt des Baubeginns rechnet.

+++ Wollen Sie keine Nachrichten mehr aus Bottrop verpassen? Dann abonnieren Sie hier unseren WhatsApp-Kanal

2019 lag die erste Schätzung bei 9,6 Millionen Euro, 2022 schon bei 12,3 Millionen Euro. Höhere Kosten im Bausektor und die Inflation hätten unter anderem zu dieser Steigerung geführt. Allerdings gibt es noch einen weiteren Grund. „Die Bauleitplanung und die Objektplanung werden parallel durchgeführt. Das bringt deutliche Zeitvorteile“, sagt Baudezernent Klaus Müller.

Anwohnern fordern Lärmschutz an der neuen Kirchhellener Wache

Das Risiko: Wenn sich in der Objektplanung neue Erkenntnisse ergeben, müssen diese wiederum in der Bauleitplanung im Nachgang berücksichtigt werden. Müller nennt bei der neuen Feuerwache zum Beispiel den Lärmschutz, der bei den Anwohnern „eine große Rolle spielt“. Das Bauvorhaben ist vor allem wegen des zu befürchteten Lärms seit Jahren umstritten.

So soll die neue Feuerwache in Bottrop-Kirchhellen einmal aussehen. Im Vordergrund ist die Rentforter Straße.
So soll die neue Feuerwache in Bottrop-Kirchhellen einmal aussehen. Im Vordergrund ist die Rentforter Straße. © PLANUNGXGRUPPE, Architekten Generalplaner PartmbB   | Stephanie Klein

Vereinfacht gesagt: Je mehr in der Planung letztlich nachgebessert wird und je höher die Standards und die Leistungen werden, desto teurer wird es.

Zusätzliche Kosten: Planung muss angepasst werden

Müller nennt noch ein konkretes Beispiel, nämlich den Rettungsdienstbedarfsplan. Dieser sei zwar noch nicht beschlossen, aber es sei so konkret, dass es „mit hoher Wahrscheinlichkeit einen zweiten Rettungswagen in Kirchhellen geben wird“. Die Planung musste dementsprechend angepasst werden, sodass es eine zweite Garage für einen zweiten Rettungswagen in der neuen Wache geben soll.

Den Baubeginn plant die Stadt weiterhin ab Februar 2025. „Die Abgabe des Bauantrags ist erfolgt. Wir warten auf die Genehmigung“, sagte Axel Pütz aus dem Fachbereich Immobilienwirtschaft.

Wegen einer Landesstraße: Warten auf Straßen.NRW

Außerdem warten die Verantwortlichen auf eine Rückmeldung von Straßen.NRW. Die Rentforter Straße ist nämlich eine Landesstraße und die Alarmausfahrt mündet in die Rentforter Straße. „Es geht darum, ob die von uns vorgelegte Planung ausreichend ist“, sagt Klaus Müller.

Die Verwaltung ist überzeugt, dass sie grünes Licht bekommen wird. Aber erst danach können Ausschreibungen auf den Weg gebracht werden. Im besten Fall soll die Wache Ende 2026 fertig sein.

So soll die fertige Feuerwache in Kirchhellen aussehen

Dann ist das Gebäude zweigeschossig. Entlang der Straße „In der Koppel“ wird eine Lärmschutzwand errichtet. Direkt hinter der Mauer auf dem Gelände der Wache entstehen zwei Carports für Fahrzeuge. Auf einem der Dächer wird eine Photovoltaikanlage installiert.

Die neue Feuerwache in Bottrop-Kirchhellen als Grafik.
Die neue Feuerwache in Bottrop-Kirchhellen als Grafik. © funkegrafik nrw | Anna Stais

Die Betriebszufahrt erfolgt über die Straße „In der Koppel“ durch ein großes Tor. Über die Rentforter Straße gelangen Fußgänger zum Haupteingang. Im Erdgeschoss sind Räume für die Berufsfeuerwehr, Freiwillige Feuerwehr und den Rettungsdienst.

Auch die hauseigene Werkstatt ist vor Ort. Ebenso stehen im Erdgeschoss die Fahrzeuge in einer Halle. Außerhalb werden ein Waschplatz und eine Übungsfläche angelegt. Von weitem wird der Übungsturm mit der meterlangen Antennenanlage zu sehen sein.

Die Fassade im Erdgeschoss und die Lärmschutzwand sind mit Ziegeln verklinkert, das erste Obergeschoss erhält eine Holzfassade. Ein Großteil dieses Geschosses nimmt die Fahrzeughalle ein. Im anderen Teil der Wache wird es Schulungs- und Besprechungsräume geben. Und das Dach wird zum Teil begrünt.

Das klingt erstmal alles zu schön, um wahr zu sein. In Stein gemeißelt ist noch nichts. Klaus Müller: „Es ist nicht ausgeschlossen, dass wir die Anwohner nicht von unserer Planung des Lärmschutzes überzeugen konnten.“ Der Baudezernent schließt deshalb eine Klage vonseiten der Anwohner gegen den Bebauungsplan oder die Baugenehmigung nicht aus.