Bottrop-Kirchhellen. Die neue Kirchhellener Wache soll an der Rentforter Straße gebaut werden. Kirchhellens Politiker geben dazu schon einmal ihr Okay.

Die neue Kirchhellener Feuerwache wird trotz aller Kritik auf dem früh dafür ausgewählten Gelände an der Rentforter Straße gebaut. Die Bezirksvertretung in Kirchhellen gab ihr Okay für die Baupläne.

Die Signale für die neue Feuerwache an der Ecke zur Straße „In der Koppel“ stehen damit weiter auf Grün, die endgültige Bauentscheidung trifft allerdings erst der Bottroper Stadtrat voraussichtlich Anfang Juli. Bei dem positiven Beschluss in Kirchhellen überwogen letztlich die Interessen an besseren Bedingungen für den Schutz der örtlichen Bevölkerung und auch Machbarkeitsfragen die Bedenken beim Naturschutz.

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„Die CDU steht zu diesem Standort und zur Feuerwehr in Kirchhellen. Bevölkerungsschutz geht vor“, sagte Dominik Nowak für die stärkste Fraktion in der Bezirksvertretung. Gut 26 Millionen Euro soll der Neubau inzwischen kosten.

Die Grünen halten dagegen an ihrer Kritik an der Standortwahl fest. Die Verwaltung habe sich viel zu früh auf das Gelände an der Rentforter Straße festgelegt. „Ich finde das, was den Artenschutz angeht, sehr bitter“, erklärte Grünen-Bezirksvertreterin Sigrid Lange. Sie hat dabei vor allem den Bestand an Kiebitzen, die zu den gefährdeten Vogelarten gehören, auf dem Feld im Blick. Diese seltenen Vögel werden durch den Bau dort komplett vertrieben, befürchtet sie.

Grüne und ÖDP bedauern Nachteile für Kiebitz-Bestand

Die ÖDP hat auch wegen des Kiebitzschutzes ebenfalls weiterhin Bedenken. „Das ist nicht der ideale Platz für die Feuerwache in Kirchhellen“, sagte Bezirksvertreterin Elly Vaupel. Sie bedauerte, dass Naturschutzaufgaben weniger ernst genommen werden. „Es wird uns noch leidtun, dass wir immer mehr Freiland bebauen“, sagte sie. Elly Vaupel sieht auch kritisch, dass die neue Feuerwache dann in einem Wasserschutzgebiet gebaut werde. Maßgeblich für die Standortwahl der neuen Feuerwache war aus Sicht der Stadt und der Feuerwehr allerdings, dass die Einsatzkräfte von der Wache aus möglichst viele Einsatzorte in Kirchhellen möglichst schnell erreichen können.

Das Grundstück musste deshalb direkt oder sehr nah an einer leistungsfähigen Hauptverkehrstraße liegen, von der aus auch der Ortskern Kirchhellens schnell erreichbar ist, heißt es. Außerdem soll die neue Wache selbstverständlich auch für die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Kirchhellen gut zu erreichen sein. Letztlich kamen so insgesamt zehn Standorte in die Auswahl. Einige wurden aber aussortiert.

Der jetztige Standort der Feuerwache an der Schulstraße etwa ist zu beengt. Gelände am Pinntal sind letztlich zu weit entfernt von den Wohngebieten. An der Horsthofstraße war für die Feuerwache zu wenig Platz. Das Gelände an der Rentforter Straße/Vogelsrauh ist für freiwillige Feuerwehrleute nicht gut erreichbar, und von der Schulstraße aus wäre auf dem Weg zu einer Hauptstraße zu viel Zeit verloren gegangen.

„Es hat sich herausgestellt, dass diese Stelle die geeignetste ist“

Von den verbliebenen Standorten - etwa an der Alleestraße und an der Hauptstraße/Feldhausener Straße - schnitten bei den Bewertungen alle schlechter ab als das nun vorgesehene Gelände an der Rentforter Straße. Auch die SPD im Bezirk habe zuerst Einwände gehabt, sagte Sprecher Willi Stratmann. „Es muss ja auch machbar sein, und es hat sich herausgestellt, dass diese Stelle die geeignetste für die neue Feuerwache ist“, begründete er die Zustimmung der SPD.