Bochum. In Bochum-Riemke entsteht ein neues Flüchtlingsheim. Was hilft gegen Ängste? Offenheit - und ein Blick auf die Realität. Ein Kommentar.

Liebe Anwohnerinnen und Anwohner, in Bochum-Riemke entsteht im ehemaligen Nokia-Gebäude ein neues Flüchtlingsheim, das ruft bei einigen Ängste und Sorgen hervor. Und ja: In der Einrichtung kann es zu Konflikten kommen, hier treffen fremde Menschen aufeinander, die teilweise traumatisiert sind. Aber erstens bleibt Deutschland trotz der gesteigerten Zuwanderung eines der sichersten Länder der Welt. Zweitens ist die Kriminalität rund um eine Erstaufnahmeeinrichtung verschwindend gering. Außerhalb des Gebäudes werden die meisten Bochumer und Bochumerinnen daher kaum etwas merken von den Flüchtlingen, die nach zwei Wochen bereits weiterziehen.

Also bleiben Sie offen und nehmen Sie, wenn es Fragen gibt, das Angebot von Umfeldmanager Christoph Veenhuizen von European Homecare an. Diesen können Sie jederzeit anrufen (seine Nummer: 01590/4450448). Mit ruhiger Stimme erklärt er dann, dass sich das subjektive Sicherheitsempfinden in der Bevölkerung zwar verändert habe, die meisten Sorgen aber nichts mit der Realität zu tun hätten.

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Ein Blick in eines der Zweibettzimmer im neuen Flüchtlingsheim in Bochum-Riemke.
Ein Blick in eines der Zweibettzimmer im neuen Flüchtlingsheim in Bochum-Riemke. © FUNKE Foto Services | Stephan Lucka

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Neues Flüchtlingsheim in Bochum: Es ist nicht alles rosarot

Natürlich ist nicht alles rosarot. Kritisch ist etwa, dass für die Sicherheit zwei Dienstleister sorgen sollen: die MSS Security GmbH und European Homecare. Diesen Unternehmen geht es darum, Geld zu verdienen. Wo sie einsparen können, sparen sie ein. Auch hätte die Bevölkerung eher in die Pläne miteinbezogen werden sollen. Es würde zudem helfen, wenn sich die Anwohner das Flüchtlingsheim, bevor die ersten Menschen einziehen, von innen anschauen dürften. Aber einen „Tag der offenen Tür“ wird es nicht geben, dafür sind regelmäßige Sommerfeste auf dem Außengelände geplant.

Gut, denn jede Begegnung hilft, Sorgen abzubauen. Und genau dafür braucht es Offenheit und Verständnis, liebe Anwohnerinnen und Anwohner.

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