Bochum. In Bochum hat der Gemeinnützige Wohnungsverein große Pläne. Bevor Häuserblöcke aufgestockt und saniert werden, wird neu gebaut. Was nun passiert.

Ein paar Tage noch, dann geht es los. Dann startet ein großes Neubau-Projekt des Gemeinnützigen Wohnungsvereins (GWV) Bochum. Bevor das eigene Quartier am Dornbusch/Ecke Velsstraße in Altenbochum aufgestockt und saniert wird, steht jetzt erstmal der Bau eines sechsgeschossigen Hauses an. Dafür müssen zunächst 20 bis 25 Bäume gefällt werden. Markiert wurden sie bereits, ab Mitte Februar werden dann die Motorsägen angeschmissen.

Bochumer Wohnungsverein hat große Pläne: 30 neue Wohnungen entstehen in Altenbochum

Ende Februar müssen diese Arbeiten erledigt sein, dann ist die Fällperiode vorbei. Bis dahin etwa hofft man beim GWV, auch die Baugenehmigung von der Stadt Bochum zu haben, um zügig mit den Arbeiten beginnen zu können. Das neue Gebäude wird dort entstehen, wo jetzt noch der von Bäumen und einer Hecke umsäumte Kinderspielplatz ist. Auch die Parkgarage daneben wird abgerissen. „Dafür bauen wir am selben Standort eine Tiefgarage mit Parkdeck“, erklärt Frank Ufermann aus der Abteilung Neubau beim GWV.

Micha Heimbucher, Vorstand des Gemeinnützigen Wohnungsvereins Bochum

„Wir halten die Wohnungen bewusst kleiner, weil diese bei uns stark nachgefragt werden.“

Micha Heimbucher, Vorstand des Gemeinnützigen Wohnungsvereins Bochum, zu den Neubauplänen in Altenbochum

Das neue Haus mit sechs Stockwerken wird neben dem „großen Bruder“ mit der Adresse Am Dornbusch 11 (acht Etagen) errichtet. Die Tiefgarage liegt dazwischen. Die Wohnfläche in dem Neubau beträgt laut GWV 1700 Quadratmeter. 30 neue Wohnungen sollen hier entstehen. Die Größen variieren zwischen knapp 40 und 90 Quadratmetern.

Die Parkgarage vor diesem hohen Mehrfamilienhaus in Bochum-Altenbochum wird abgerissen und durch eine Tiefgarage mit Parkdeck ersetzt.
Die Parkgarage vor diesem hohen Mehrfamilienhaus in Bochum-Altenbochum wird abgerissen und durch eine Tiefgarage mit Parkdeck ersetzt. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

„Wir halten die Wohnungen bewusst kleiner, weil diese bei uns stark nachgefragt werden“, erklärt GWV-Vorstand Micha Heimbucher. Angeboten würden Zweieinhalb- und Dreieinhalb-Zimmer-Wohnungen. „Also eher nichts für Familien.“

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Noch im ersten Halbjahr dieses Jahres will die GWV mit dem Bau beginnen. Für das neue Gebäude rechnet der GWV mit rund 8,3 Millionen Euro, Tiefgarage und Parkdecke schlagen mit 1,5 Millionen Euro zu Buche. Die Bauzeit wird laut Ufermann bei etwa eineinhalb Jahren liegen.

So soll das Quartier des Gemeinnützigen Wohnungsvereins Bochum am Dornbusch in Bochum-Altenbochum am Ende aussehen. Die Wohnriegel vorne werden um zwei Etagen aufgestockt und modernisiert. Zunächst aber wird das sechsstöckige Mehrfamilienhaus (hinten Mitte) gebaut.
So soll das Quartier des Gemeinnützigen Wohnungsvereins Bochum am Dornbusch in Bochum-Altenbochum am Ende aussehen. Die Wohnriegel vorne werden um zwei Etagen aufgestockt und modernisiert. Zunächst aber wird das sechsstöckige Mehrfamilienhaus (hinten Mitte) gebaut. © Gernot Noelle

In dieser Zeit müssten die Anwohner mit einigen Einschränkungen rechnen. Der ganze Bereich zwischen Stichstraße und Hausnummer 11 sei dann Baufeld. Allein durch den Abriss entfallen auf einen Schlag 36 Stellplätze, was den Parkdruck im Viertel erhöhen werde. Zwar gebe es am Ende insgesamt mehr Parkplätze (37 in der Tiefgarage, 26 auf dem Parkdeck), doch die Zwischenzeit werde es sicherlich in sich haben, so der GWV. Temporär Ersatz anzubieten sei aufgrund der Begebenheiten vor Ort kaum möglich, bedauert Frank Ufermann.

Baustelle Dornbusch in Bochum: Spielplatz wird verlegt und die Straße versetzt

Die Bäume, die vorab gefällt werden, befinden sich zum größten Teil im späteren Baubereich. Die drei großen Bäume im Kurvenbereich bleiben erhalten. Dorthin wird auch der Spielplatz verlagert. Zwischen den großen Häuserriegeln, die später in einem zweiten Bauabschnitt um zwei Etagen aufgestockt und modernisiert werden sollen, wurden zwei weitere Bäume rot markiert. „Sie müssen weichen, weil wir an den Kanal müssen“, erklärt Ufermann.

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Das neue Gebäude und in der Folge auch die bestehenden Häuser würden künftig an unterirdische Rigolen angeschlossen, so Ufermann weiter. Darüber könne das Regenwasser dann versickern. „Das ist unser Beitrag, das städtische Kanalnetz zu entlasten.“

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Auch die Stichstraße, über die man vom Dornbusch zu den Mehrfamilienhäusern des GWV gelangt, muss baulich angepackt werden. „Wir müssen sie wegen der Zuwegung zu dem Neubau leicht versetzen“, erklärt Ufermann. Für die jetzt zu fällenden Bäume und die, die später für den zweiten Bauabschnitt noch weichen müssen, habe man die Auflage, 89 neue zu pflanzen. Dies werde zu einem geringen Teil am Dornbusch geschehen. „Die anderen werden auf anderen GWV-Grundstücken gesetzt.“

Start des zweiten Bauabschnitts noch nicht absehbar

Aktuell hat der GWV am Dornbusch 124 Wohnungen, verteilt in vier Mehrfamilienhaus-Riegeln mit je vier Etagen und einem Hochhaus mit acht Geschossen. Zu letzterem kommt nun ein etwas kleinerer „Turm“ hinzu.

In einem zweiten Bauabschnitt werden drei der bestehenden Wohnblöcke um zwei Etagen erhöht, der äußere nur um eine – um sich baulich der Nachbarschaft anzupassen. 72 neue Wohnungen sollen so entstehen. Der Gebäudebestand wird energetisch saniert, erhält Aufzüge, neue Balkone und parterre auch kleine Gärten.

Wann der GWV mit dieser Baumaßnahme startet, ist noch völlig offen. Auch hierfür müsse zunächst die Baugenehmigung vorliegen. Die Bauanträge für beide Abschnitte seien bereits vor Weihnachten bei der Stadt Bochum eingereicht worden.