Bochum. Bochum bekommt neue öffentliche Toiletten. Das hat der Rat beschlossen. Der Ort soll ein Ladenlokal im Bereich der Kortumstraße werden.
Die Pläne waren bereits bekannt, nun hat der Stadtrat am Donnerstag beschlossen: Bochum bekommt endlich neue öffentliche Toiletten in der Innenstadt. Noch in diesem Jahr soll ein privatwirtschaftlich betriebenes WC in der City errichtet werden. Als Standort ist ein Ladenlokal im Bereich der zentralen Kortumstraße vorgesehen.
Der Stadt Bochum schwebt fürs Innenstadt-WC ein Gutschein-System vor, wie es von den Autobahnen bekannt ist. Die unterirdische Toilette am „Kugelbrunnen“ soll in Zukunft nur noch bei Großveranstaltungen geöffnet werden. Die genaue Ausgestaltung der WC-Pläne übernimmt der Ausschuss für Umwelt, Nachhaltigkeit und Ordnung. Geklärt werden muss noch, wie viel ein Toilettengang kosten soll.
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CDU-Ratsfraktionschef Karsten Herlitz erklärte am Dienstag: „Bei einer öffentlichen Toilette sollte es das Mindeste sein, dass Kinder ‚freien Eintritt‘ haben. Darüber hinaus sollten alle anderen Nutzer maximal mit 50 Cent zur Kasse gebeten werden. Es gibt viele Menschen, für die ein Euro einfach zu viel ist.“

Öffentliche Toilette in Bochum: Angebot bislang gering
Bei der Stadt zeigt man sich überzeugt: „Das Erscheinungsbild, die Qualitäten sowie die Quantitäten von öffentlichen Toiletten konnten mit diesen Entwicklungen in den zurückliegenden Jahren auch in Bochum aus unterschiedlichen Gründen nicht Schritt halten“, heißt es. Die Verwaltung orientiere sich an bereits realisierten WC-Projekten in anderen deutschen Städten, an Angeboten an Raststätten und Autohöfen sowie an größeren Bahnhöfen der Deutschen Bahn.
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Stadt Bochum rechnet mit Ausgaben von bis zu 1,44 Millionen Euro
Die Kosten spielen dabei natürlich auch eine Rolle. Nur unter optimalen Rahmenbedingungen könne sich eine solche Anlage wirtschaftlich selbstständig tragen. Die Verwaltung will 8000 bis 12.000 Euro im Monat investieren. Insgesamt rechnet sie mit Ausgaben in Höhe von rund 0,96 bis 1,44 Millionen Euro. Hinzu käme ein Investitionskostenzuschuss. Der Betriebskostenanteil wäre kostenneutral, weil das WC unter dem Kugelbrunnen zeitlich befristet geschlossen wird. Dieses soll nur noch bei Großveranstaltungen geöffnet werden, da es nicht barrierefrei gestaltbar sei, heißt es.