Bochum. Drei Tage war eine Filiale dicht, weil Täter einen Sprengsatz gezündet hatten. Der Betrieb läuft wieder, aber mit einer wichtigen Ausnahme.

Nach der Sprengung eines Geldautomaten an der Sparkassen-Filiale Josephinenstraße in Bochum-Grumme ist der Geschäftsbetrieben wieder angelaufen. Am Freitag wurden die Geschäftsräume nach dreitägiger Schließung wieder geöffnet.

Das teilte die Sparkasse auf Anfrage mit. Allerdings kann in der Filiale noch kein Bargeld ausgegeben oder eingezahlt werden. Der völlig zerstörte Automat ist noch nicht ersetzt worden. „Wir bemühen uns, das zeitnah zu tun“, sagte eine Sprecherin.

Sparkasse Bochum in Grumme
Die Front der Sparkasse an der Josephinenstraße in Bochum ist vorübergehgend mit einer Holzverschalung gesichert. © Bernd Kiesewetter

Täter sind weiter unerkannt auf der Flucht

Ungeklärt ist weiterhin, wer für den Sprengsatz veranwortlich ist. Die Ermittlungen der Polizei haben noch nicht zu einem Erfolg geführt und dauern weiter an.

In der Nacht von Montag auf Dienstag (12. November) hatten Unbekannte den Geldautomaten in Grumme in die Luft gejagt. Der Schaden in der Sparkassen-Filiale an der Josephinenstraße ist massiv.

Die Täter lösten gegen 2.50 Uhr einen Sprengsatz aus und beschädigten damit den Vorraum der Sparkasse enorm. Anwohner, die vom lauten Knall mitten in der Nacht aufgeschreckt worden waren, riefen die Polizei. Auch die Feuerwehr rückte aus. Der Sachschaden sei hoch, schreibt die Polizei am Dienstagmorgen. Wohnungen gibt es im Gebäude zum Glück nicht – verletzt wurde niemand.

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Nach Sprengung von Geldautomat in Bochum: Innenraum hat kaum etwas abbekommen

Von außen sieht die Situation am Tatort dramatisch aus: Glasscherben liegen auf dem Gehweg, der durch Polizeiband abgesperrt ist. Die Türen im Eingang sind herausgebrochen, im Foyer liegen zahlreiche Trümmerteile.

Gemeinsam mit einigen Kolleginnen und Kollegen steht Alexander Schüning vor der Filiale an der Josephinenstraße 42. Schüning leitet die Abteilung Marktunterstützung bei der Sparkasse Bochum, zu der auch der Bereich „Bauen und Instandhaltung“ gehört. Er habe in den frühen Morgenstunden am Telefon von den Geschehnissen erfahren, erzählt er. „Es gibt dafür eine spezielle Alarmkette“, erklärt er und stellt fest: „Wir hatten ein bisschen Glück im Unglück.“

Alexander Schüning ist Leiter der Abteilungen Marktunterstützung und Bau bei der Sparkasse in Bochum.
Alexander Schüning ist Leiter der Abteilungen Marktunterstützung und Bau bei der Sparkasse in Bochum. © WAZ | Carolin Muhlberg

Denn: Die Filiale selbst hat von innen – so zumindest der erste Eindruck – kaum etwas abbekommen. Ob das auch wirklich der Fall ist, müssen Statiker jedoch noch überprüfen. Davon hängt letztlich auch ab, wie lange die Filiale geschlossen bleiben muss.

Geldautomat in Bochum gesprengt: Gebäude darf nicht betreten werden

Nach und nach sind am Morgen einige Mitarbeiter zu der Filiale der Sparkasse in Grumme gekommen. Sie schauen sich das Ausmaß an, manche hoffen, zumindest ein paar wichtige Unterlagen aus ihren Büros holen zu können. Allerdings darf das Gebäude vorerst nicht betreten werden.

Einige Mitarbeitende versammelten sich am Dienstagmorgen vor der Sparkassen-Filiale in Grumme. Betreten dürfen sie diese jedoch vorerst nicht.
Einige Mitarbeitende versammelten sich am Dienstagmorgen vor der Sparkassen-Filiale in Grumme. Betreten dürfen sie diese jedoch vorerst nicht. © WAZ | Carolin Muhlberg

Etwas mehr als ein Jahr ist es her, dass in Bochum zuletzt ein Automat der Sparkasse gesprengt wurde. Im September 2023 kam es zu einem Vorfall in Goldhamme, ebenfalls gegen 3 Uhr nachts lösten Täter damals einen Sprengsatz aus. Gleich drei Geldautomaten wurden 2021 im Unicenter gesprengt. „Die Anzahl solcher Vorfälle ist zum Glück zurückgegangen“, sagt Schüning.

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Zwar hätten Kameras die Verdächtigen aufgezeichnet, doch erkennbar seien sie auf den Videos nicht gewesen, da sie vermummt waren. Immerhin: Beute hätten die Verdächtigen nicht ergattern können, so Schüning.  

Automatensprengung in Bochum: Kriminalpolizei bittet um Hinweise

Die Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Dortmund leitet die Ermittlungen. Wer hat Hinweise zum Tatgeschehen, zu Verdächtigen oder zu möglichen Fluchtfahrzeugen? Zeugen sollen sich melden beim Kriminaldauerdienst der Polizei Dortmund: 0231/132-7441. (mit B.Ki.)