Herne. Nach der Geldautomaten-Sprengung in der Santander-Bank in Herne bleibt die Filiale geschlossen. Wie geht‘s für Kunden weiter?

Kunden der Santander-Bank in Herne müssen sich in Geduld üben: Nach der Geldautomaten-Sprengung in der Nacht zu Montag, 4. November, bleibt die Filiale vorerst geschlossen. Die Bank verweist auf andere Filialen und das Internet. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.

Wo gibt‘s jetzt Bargeld für Santander-Kunden?

„Unsere Mitarbeitenden sind für unsere Kundinnen und Kunden vorübergehend in den umliegenden Filialen in Bochum, Gelsenkirchen und Recklinghausen erreichbar“, sagt Yvonne Gottschlich auf WAZ-Nachfrage. Die nächstgelegene Filiale und die dort geltenden Öffnungszeiten mögen Kundinnen und Kunden „unserer Homepage, dem Online Banking oder unseren Google-Einträgen entnehmen“, heißt es.

Bei der Bargeld-Versorgung sind Santander-Kundinnen und Kunden aus Herne nun auf andere Banken angewiesen. Mit der Visa Debitkarte oder Girocard könne man „an allen CashPool-Automaten sowie bei vielen Einzelhändlern gebührenfrei Bargeld abheben“, heißt es. Wer eine Beratung suche, könne zwischenzeitlich eine Online-Beratung wahrnehmen. Der Termin dafür lasse sich über die Homepage von Santander vereinbaren.

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Wie geht es mit der Filiale in Herne weiter?

Pläne für eine dauerhafte Schließung der Filiale (wie schon oft nach Automatensprengungen geschehen) hat Santander offensichtlich nicht. „Wir setzen uns mit Hochdruck dafür ein, schnellstmöglich auch wieder an unserem betroffenen Standort in Herne für unsere Kundinnen und Kunden erreichbar zu sein und den Betrieb wieder aufzunehmen“, sagt Sprecherin Gottschlich. Einen zeitlichen Rahmen lässt die spanische Bank-Kette offen. Die Filiale wurde komplett verwüstet und muss vollständig saniert werden.

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Unterdessen laufen die Ermittlungen nach der Sprengung weiter. Die Polizei hält sich weiter mit Informationen über den Sachstand der zurück. Es gebe aktuell nichts Kommunizierbares, heißt es von der zuständigen Dortmunder Polizei auf Nachfrage. Eine gewaltige Detonation hatte nachts gegen 3 Uhr Anwohnerinnen und Anwohner in der Fußgängerzone aus dem Schlaf gerissen. Die Fassade im Erdgeschoss des Gebäudes wurde herausgerückt. Passanten oder Bewohner des Hauses wurden aber nicht verletzt. Auch das Gebäude soll statisch in Ordnung sein. Nach Zeugen-Aussagen sollen die Täter mit einem weißen Auto davongerast sein.

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Maßnahmen für die Sicherheit an den Geldautomaten - reichen sie aus?

Einige Automaten im Foyer sollen zuletzt länger wegen Nachrüstungen am Sicherheitssystem außer Betrieb gewesen sein. Farbpatronen, die das Geld unbrauchbar gemacht hätten, waren aber offensichtlich nicht im Einsatz. Der gesprengte Automat im Eingangsbereich wirkte außerdem eher fragil. Direkt nach dem Vorfall kamen Stimmen auf, dass die Bank es (wie viele andere) Kriminellen weiter zu leicht mache.

In welche Maßnahmen zuletzt in Herne investiert wurde, lässt die Santander-Bank offen. „Um die Sicherheit unserer Geldautomaten kontinuierlich weiterzuentwickeln, ergreifen wir weitreichende Maßnahmen“, sagt Sprecherin Gottschlich. „Dazu gehören unter anderem substanzielle Investments in zusätzliche Sicherheitstechnik. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir uns zu den einzelnen Maßnahmen aus Sicherheitsgründen im Detail nicht äußern können.“

Sprengung Geldautomat
Ein Sicherheitsdienst bewacht aktuell die Trümmer. © WAZ | Arne Poll