Bochum. Von 2025 an müssen Stromnetz und Ladesäulenbetrieb voneinander getrennt werden. So will es die EU. In Bochum ist beides in einer Hand. Was nun?

Eine EU-Bestimmung könnte schwerwiegende Auswirkungen auf das Netz für E-Ladesäulen in Deutschland haben. Es sieht vor, dass vom 1. Januar 2025 an das Stromnetz und der Ladesäulenbetrieb strikt voneinander getrennt sein müssen. Das könnte Auswirkungen auch auf Bochum haben. Denn: Beides, Stromnetz und das öffentliche Ladensäulennetz, gehören den Stadtwerken Bochum.

Stadtwerke Bochum haben kostenloses „Stromtanken“ abgeschafft

Die „Strombinnenmarktrichtlinie“ hat in den vergangenen Monaten in den Chefetagen vieler Stadtwerke so manche Schwerperle auf die Stirn der Geschäftsführungen getrieben. Viele Energieunternehmen haben in den vergangenen Jahren für ihre Kommune das E-Ladenetz aufgebaut. Zeitweise wurde der Ladestrom sogar kostenlos abgegeben, um die E-Mobilität auf den Weg zu bringen. Auch die Stadtwerke Bochum haben dies getan, sich dann aber davon verabschiedet. Seit August 2021 etwa ist das „Stromtanken“ in den von der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft (WEG) Bochum betriebenen Parkhäusern kostenpflichtig.

Auch in Bochum haben die Stadtwerke den Ausbau vorangetrieben. Sie „betreiben über 340 öffentliche Ladepunkte in Bochum, 52 davon sind sogenannte DC-Schnellladepunkte“, sagt Sprecher Jascha Dröge. Damit ist das Unternehmen der größte Anbieter in der Stadt. Einen Ladepark betreibt seit zwei Jahren der niederländische Anbieter Fastned an der Kohlenstraße nahe der A40 – und ist damit bald nicht mehr alleine. Aral will in seiner Heimatstadt Ende 2025 in Wattenscheid einen großen Ladepark eröffnen.

Bochum hat sein E-Ladesäulennetz deutlich ausgebaut

Die Stadt Bochum und ihr Energieunternehmen haben sich 2017 zum Ziel gesetzt, „die vorhandene Ladestruktur in Bochum deutlich auszubauen“, hieß es damals. 13 Ladesäulen hatten die Stadtwerke zu diesem Zeitpunkt im Betrieb. Heute, sieben Jahre später, sind es 26 Mal so viele. Etwa drei Millionen Euro hat das Unternehmen dafür nach eigenen Angaben investiert. Ein Teil des Netzes wurde mit Fördermitteln aufgebaut.

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Nun stellt sich die Frage: Können die Stadtwerke dieses Netz behalten und weiter betreiben oder müssen sie es verkaufen?

Grundsätzlich müssten sie sich wohl von dem Ladenetz trennen. Allerdings lässt sich das umgehen – „mit einem legalen Trick“, wie es in einem Bericht des Magazins „Kommunal“ heißt. Benötigt werde dazu lediglich eine andere, möglicherweise neue Tochtergesellschaft.

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Die allerdings ist in Bochum gar nicht nötig. Denn: „Die öffentliche E-Ladeinfrastruktur befindet sich in Besitz der Stadtwerke Bochum GmbH, während sich das Stromnetz in Besitz der Stadtwerke Bochum Netz GmbH befindet“, so Stadtwerke-Sprecher Dröge. „Damit ist seitens der Stadtwerke Bochum keine Reaktion auf die neue Gesetzeslage erforderlich.“ 

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Die Preise für das Laden an den Stadtwerke-Säulen:

An AC-Ladesäulen der Stadtwerke Bochum kostet das Tanken 50 Cent je Kilowattstunde (kWh) sowie fünf Cent je Minute Blockiergebühr von der 240. Minute an.

An DC-Ladesäulen liegt der Preis ebenfalls bei 50 Cent/kWh. Die Blockiergebühr beginnt bereits bei 120 Minuten und beträgt fünf Cent je Minute.

Im AC-Nachtladetarif beträgt der Preis 40 Cent/kWh. Von der 720. Minute an fällt eine Blockiergebühr von fünf Cent je Minute an.

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