Bochum. 320 öffentliche Parkplätze mit Ladesäule gibt es in Bochum. Die Zahl soll wachsen. Das ist der aktuelle Stand, das sind die Pläne der Stadt.
Parkplätze, die nur für Elektroautos reserviert sind, haben in der Bochumer Bevölkerung immer wieder für Ärger gesorgt – besonders dann, wenn es dort keine Ladestationen gibt. 2022 etwa war eine Bochumerin aus Bochum-Stiepel aus allen Wolken gefallen, als sie 55 Euro Strafe für das Parken mit einem Verbrenner auf einem solchen Parkplatz zahlen sollte.
Dass es diese speziellen Stellplätze für Elektrofahrzeuge gibt, war beim Einrichten der Maßname nach Angaben der Stadt vor allem ein Mittel, um die Verkehrswende voranzutreiben. Fahrerinnen und Fahrer eines Elektroautos sollten also schneller einen freien Stellplatz im öffentlichen Straßenraum finden als mit einem konventionellen Antrieb, erklärt Pressesprecher Peter van Dyk die Idee. Dies habe insbesondere in den Innenstädten Bochums sowie in Geschäftszentren gegolten. Diese besonderen E-Stellplätze ohne Ladesäulen seien allerdings in der Anfangszeit der Elektromobilität geschaffen worden.
Weitere Stellplätze ohne Ladesäule seien von der Stadt Bochum derzeit nicht geplant. Im Gegenteil: Die bestehenden Parkplätze sollen künftig den Anbietern als mögliche Standorte für Ladestationen vorgeschlagen werden, um die Infrastruktur auszubauen und den Bedarf an öffentlichen Ladepunkten zu decken.
Stadt Bochum arbeitet für neue E-Auto-Ladestationen mit diversen Unternehmen zusammen
Aktuell sind der Stadt rund 320 Ladepunkte auf öffentlichen und halböffentlichen Flächen bekannt, die vorwiegend von den Stadtwerken Bochum betrieben werden – unter halböffentlichen Raum fallen etwa private Einkaufszentren oder private Museen. Außerdem gibt es Ladepunkte von Eze Network und den Fastned-Ladepark an der Kohlenstraße. Weitere Ladestationen sind in Planung. Diese werden in Zusammenarbeit mit verschiedenen Unternehmen betrieben, darunter neben den bereits aktiven Betreibern auch Eon, Hochtief, Wirelane (vormals On Charge), Ubitricity und Qwello.
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Die Stadt plant, Ladesäulen im öffentlichen Raum abhängig vom Bedarf auszubauen, so van Dyk. „Hierzu verfügt die Stadt über ein entsprechendes Planungskonzept.“ Nach und nach werde dieses ausgeschrieben und von privaten Anbietern für E-Ladeinfrastruktur umgesetzt. Immer wieder werde das Konzept dabei auch überprüft und angepasst.
Standorte für 60 neue Ladesäulen in Bochum werden aktuell geprüft
In der aktuellen Phase wurden bereits 90 Sondernutzungserlaubnisse an die künftigen Betreiber erteilt, informiert van Dyk weiter. Diese Erlaubnisse sind notwendig, um Ladesäulen im öffentlichen Raum errichten zu dürfen. Nach Erhalt der Sondererlaubnis sind die Anbieter verpflichtet, innerhalb von neun Monaten mit der Errichtung der Ladesäulen zu beginnen und diese innerhalb von zwölf Monaten in Betrieb zu nehmen. Für weitere knapp 60 Ladesäulen prüfen Stadt und Unternehmen derzeit die Standorte. Anschließend werden in den weiteren Phasen erneut Sondernutzungserlaubnisse für Ladesäulen vergeben.
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Trotz der Bemühungen, im öffentlichen Raum Ladesäulen zu errichten, geht die Stadt davon aus, dass der Großteil der Infrastruktur auf privaten Grundstücken realisiert wird. Dazu zählen Supermarktparkplätze, Tankstellen, große Ladeparks und private Wallboxen an Wohngebäuden. Informationen über die Ausbauziele dieser privaten Anbieter hat die Stadt jedoch naturgemäß nicht.