Bochum. Größter Tankstellenbetreiber Deutschlands ist Aral schon lange. Nun expandiert das Unternehmen auch in Sachen E-Mobilität. Auch daheim in Bochum.

Berliner Straße 60 in Bochum-Wattenscheid. Von hier aus – um genau zu sein von der unmittelbaren Nachbarschaft aus – wurden einst täglich Tausende Flaschen Sprudel ins ganze Ruhrgebiet geliefert. Als das Geschäft nicht mehr sprudelte, ging Aquella unter. An gleicher Stelle steht nun ein Toom-Baumarkt. Und direkt daneben, eben an der Berliner Straße 60, wird das Aral-Tochterunternehmen „pulse“ einen seiner größten Ladeparks für Elektrofahrzeuge in Deutschland bauen.

In Bochum entsteht großer Ladepark für Elektrofahrzeuge

Einen einstelligen Millionenbetrag gibt das Unternehmen dafür aus, verrät Alexander Junge, Aral-Vorstand für Elektromobilität, bei der Vorstellung des Projekts. Der Standort unmittelbar neben der A40 sei besonders attraktiv. Spätestens Ende 2025 soll dort eine Anlage mit 15 Ultraschnell-Ladesäulen und insgesamt 27 Ladepunkten stehen, darunter 24 für Pkw und drei für Lkw.

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Die Ladesäulen werden eine Leistung von bis zu 400 Kilowatt (kW) haben. Das heißt: Je nach Fahrzeugtechnik können Elektrofahrzeuge dort innerhalb von zehn Minuten bis zu 300 Kilometer Reichweite laden. Der Fokus, so Lange, liege für Aral auf dem ultraschnellen Laden. „Das halten wir für die Zukunft des Ladens. Wir sind einer der größten Anbieter von ultraschneller Ladeinfrastruktur in Deutschland.“

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Die Ziele des Unternehmens sind ehrgeizig: 2700 Ladepunkte an bald 400 Standorten am Netz sind es aktuell. „Bis 2030 wollen wir unser Ultraschnell-Ladenetz auf bis zu 20.000 Ladepunkte erweitern“, so der Manager. Dabei setze Aral auch auf den Schwerlastverkehr. 20 Lkw-Ladestellen habe Aral deutschlandweit bislang in Betrieb. Bis Ende 2024 sollen es schon 30 sein.

Pure Vorfreude: Projektmanager Karsten Linde, Aral-Vorstand Alexander Junge, Oberbürgermeister Thomas Eiskirch, Vermieter Björn Biermann und Rouven Beeck, Chef der Bochum Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft, stellen das Projekt vor.
Pure Vorfreude: Projektmanager Karsten Linde, Aral-Vorstand Alexander Junge, Oberbürgermeister Thomas Eiskirch, Vermieter Björn Biermann und Rouven Beeck, Chef der Bochum Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft, stellen das Projekt vor. © FUNKE Foto Services | Dirk A. Friedrich

Auf dem Dach des Ladeparks wird eine Photovoltaikanlage entstehen, und möglicherweise wird von dort auch Strom zum Tanken eingespeist. Im Wesentlichen sollen die Solarmodule aber dazu dienen, die Anlage inklusive Shop zu betreiben. Der Strom, den die Kunden mit ihren E-Fahrzeugen bei Pulse beziehen, werde, so Junge, 100 Prozent grüner Strom sein, der noch auf dem Markt eingekauft werden muss.

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Allerdings arbeite Aral mit seinem Mutterkonzern BP bereits am Bau von zwei Offshore-Windparks, die Anfang der 2030er Jahre ans Netz gehen sollen. Außerdem gebe es ein Jointventure, das sich mit Bau und Betrieb von Solarparks beschäftigt und das, sofern das Bundeskartellamt zustimme, künftig allein von Aral betrieben werden soll. Über kurz oder lang werde BP/Aral seinen „eigenen“ Strom an die Kunden verkaufen.

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Aus Sicht von Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) ist der geplante Ladepark ein Meilenstein. „Ich freue mich sehr darüber, dass sich mit Aral ein Unternehmen engagiert, das seinen Ursprung und seine Wurzeln in Bochum hat und mittlerweile fest zur DNA Bochums gehört. Vor 100 Jahren wurde hier der Super-Kraftstoff erfunden. Und nun entsteht genau hier ein Zentrum für den Super-Kraftstoff der Zukunft.“ Das Investment sei ein wichtiges Signal für die Stadt und beweise einmal mehr, dass öffentliche und private Partner erfolgreich zusammenarbeiten können.

Er erinnert auch daran, dass Elektromobilität in Bochum schon seit langem eine Rolle spielt. Hier habe Opel einst den Ampera, sein erstes E-Auto, vorgestellt. Der Verein Ruhrmobil-e beschäftige sich seit vielen Jahren mit dem Thema.

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