Bochum. Die Wahl von Nicolas Stemann als kommendem Intendanten am Schauspielhaus Bochum sorgt in der Politik für gespaltene Reaktionen. Ein Überblick.
Der viel beachtete Theatermacher Nicolas Stemann (55) soll im Sommer 2027 neuer Intendant am Schauspielhaus Bochum werden. Er tritt damit die Nachfolge von Johan Simons an, dessen Theaterleitung nach dann neun Jahren endet. Die Reaktionen aus der Politik auf diese Entscheidung gehen weit auseinander.
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- Sonja Gräf (kulturpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion): „Stemanns Schwerpunkt war die Musik, und er spielte in unterschiedlichen Bands – ist aber seit 1995 als Regisseur tätig. Ich mag Musikstücke, wie etwa ,Club 27‘ oder ,Mit anderen Augen‘. Daher freue ich mich sehr über Stemanns Ansatz, das Schauspielhaus ein Stück weit zu musikalisieren. Dazu passt auch, dass wir gute Sängerinnen und Sänger im Ensemble haben und mit den Bochumer Symphonikern Kollaborationen möglich wären. Ich glaube, dass Nicolas Stemann viel Schwung ins Schauspielhaus bringen wird.“
- Felix Haltt (Vorsitzender der FDP-Ratsfraktion): „Künstlerisch bringt Nicolas Stemann einiges Renommee mit. So wurden seine Arbeiten schon mehrmals zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Seine fünfjährige Co-Intendanz in Zürich hingegen wird man nicht durchgängig als Erfolg bewerten können. Kritik kam da unter anderem an der fehlenden Erfahrung in der Theaterleitung auf. Die Zahl der Abonnenten sank während der Intendanz nicht nur aufgrund der Covid-Beschränkung erheblich. Eine solche Entwicklung wäre aus meiner Sicht für das Bochumer Schauspielhaus nicht wünschenswert.“