Bochum. Kaja verkaufte vor Grönemeyers „Bochum“-Konzerten Currywurst und Pommes gegenüber dem Ruhrstadion. Was ihr geschah, bleibt unvergesslich.
Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel ist im Juni 2024 erschienen. Zum Jahresende blicken wir noch einmal zurück.
Herbert Grönemeyer feiert 40 Jahre „4630 Bochum“, und Bochum feiert Grönemeyer: Bis Montagabend werden rund 100.000 Menschen Teil der Mini-Tour im Ruhrstadion gewesen sein – für eine von ihnen kam der Konzertbesuch am Donnerstagabend völlig unverhofft.
Kaja Grabowski kann die wohl herzigste Anekdote am Rande der Herbie-Festtage erzählen. Die 44-Jährige arbeitet im Team des Caterers „Suppenkasper“, stand am frühen Donnerstagabend in dessen „Curry-Kasper“-Stand gegenüber vom Stadion. Currywurst und Pommes für die Konzertgänger, Routine für die kleine Mannschaft im Imbisswagen. Auch vor Heimspielen des VfL Bochum steht das „Curry-Kasper“-Team dort regelmäßig für hungrige Fans bereit.
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Großzügiges Trinkgeld am Donnerstag vorm Grönemeyer-Konzert
Im Wagen hat sich folgendes Ritual entwickelt: Gibt ein Kunde Trinkgeld, quittiert das Verkaufsteam die Geste mit dem Ausruf „Jubel“. Der Spender freut sich; manch einer, der folgt, schließt sich an. Centbeträge seien das üblicherweise, erzählt Kaja Grabowski. Der Donnerstag lief schon außergewöhnlich gut, einmal gab‘s sogar fünf Euro: „bester Jubel!“
Das allein sei schon ein Highlight gewesen. Was sich aber gegen 19.45 Uhr zutrug, das kann Grabowski immer noch nicht so recht glauben. Ein Mann, der auch vor VfL-Spielen regelmäßig zum Essen kommt, bestellte, zahlte – und fragte: „Will einer von euch noch ins Stadion?“
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Imbiss-Kunde verschenkt Grönemeyer-Ticket: „Dachten alle: is‘ klar“
„Wir haben alle erst gedacht: is‘ klar“, erzählt die 44-Jährige zwei Tage später. Dann habe sie gefragt: „Für wie viel denn?“ Der freundliche Spender winkte ab: Die Karte wolle er verschenken, das Essen sei immer so lecker und der Service so nett... „Da waren wir alle völlig sprachlos“, sagt sie.
Sie selbst und die Kolleginnen konnten die Einladung nicht annehmen („Ich musste ja noch den Imbisswagen fertigmachen“). Aber da war Grabowskis Schwester Lina, mit der sie eigentlich verabredet war: Zu den Klängen aus dem Stadion wollten die beiden später noch ein bisschen drumherum spazieren gehen. Die 36-Jährige bekam die Karte, „hat erst mal angefangen zu heulen“, erinnert sich Kaja Grabowski. Und dann habe nicht nur das „Curry-Kasper“-Team seine Trinkgeld-Antwort gerufen. „Da standen vielleicht noch zehn, 15 Leute“, erzählt Kaja Grabowski, „alle haben mitgejubelt!“
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Lina also hatte einen „fantastischen Abend“. Kaja verkauft auch am Samstag und am Montag wieder Pommes und Wurst aus dem „Curry-Kasper“-Wagen. Trinkgeld wird mit „Jubel“ quittiert – die Begegnung vom Donnerstag aber ziemlich sicher unerreicht und unvergessen bleiben.
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