Bochum. Knapp 400 Wohnungen sollen „am Hillerberg“ im Norden von Bochum entstehen. So jedenfalls ist es geplant. Aber es gibt ein großes Fragezeichen.

Am Anfang war eine Zahl: 800. So viele Wohnungen waren für das ursprünglich „Gerthe West“ genannte Quartiersprojekt „Wohnen am Hillerberg“ im Norden von Bochum geplant. Das war 2020/21. Etwa drei Jahre und viele lautstarke Proteste später geht es nur noch um knapp halb so viele Wohnungen. Aber in trockenen Tüchern ist das Projekt noch nicht. Von einem Sportplatz hängt ab, was und wie einmal rund um die Straße Hiltroper Landwehr gebaut wird.

Neuer Sportplatz sollte eigentlich in diesem Jahr schon fertig sein

150 von knapp 400 Wohnungen sollen einmal dort stehen, wo jetzt Fußball-Kreisligist BV Hiltrop und etliche weitere Mannschaften des Stadteilclubs ihre Ligaspiele austragen. Die Voraussetzung dafür: Es gelingt, die in die Jahre gekommene Platzanlage auf eine nahe gelegene Fläche an der Sodinger Staße zu verlegen. Das sollte eigentlich schon in diesem Jahr geschehen sein. Tatsächlich hat der Bau der modernen Sportanlage weder begonnen, noch ist die Planung dafür abgeschlossen.

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Längst kommt in der Lokalpolitik Zweifel an der Umsetzung des Projekts auf. Hieß es zuerst in Kreisen der CDU-Fraktion im Rat, der Sportplatzumzug sei nicht länger geplant, hat nun die Grünen-Fraktion in der Bezirksvertretung Nord Klärungsbedarf. Sie will wissen, ob die Stadt mittlerweile in Besitz aller nötigen Flächen an der Sodinger Straße ist, wie hoch die Kosten für den Sportplatzbau sein werden – und wann gebaut werden soll.

Sportplatzbau: Stadt muss erst noch Grundstücke kaufen

Alle Grundstücke besitzt die Stadt offenbar noch nicht. Die Fläche für den neuen Sportplatz „ist überwiegend im Eigentum der Stadt Bochum. Die restlichen Flächen sollen erworben werden“, heißt es in einer Antwort der Stadtverwaltung am Dienstag auf Anfrage dieser Redaktion. Und: Grundsätzlich habe sich an der Planung auch nichts geändert. „Hierzu werden derzeit die entsprechenden Planungen erstellt, Kosten ermittelt und ein Bebauungsplan aufgestellt“ so Stadtsprecher Peter van Dyk. Der Bau des neuen Sportplatzes sei nun für 2026 geplant.

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Allerdings: „Sollte die planerische Prüfung der Machbarkeit eine Nichtumsetzbarkeit der Verlagerung der Sportanlage ergeben, verbleit die Alternative der Sanierung am bisherigen Standort.“ Zu deutsch: Sicher ist der Umzug des BV Hiltrop noch lange nicht. Und deshalb ist auch die Planung des gesamten Quartiers noch nicht abgeschlossen.

Stadt rechnet mit knapp 400 neuen Wohnungen

Läuft alles so, wie es sich die Verwaltung in einem städtebaulichen Entwurf momentan ausmalt, dann soll es einmal so aussehen: : Im nördlichen Quartier am Hillerberg (jetziger Sportplatz) werden etwa 150 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern entstehen, westlich der Sodinger Str. etwa 70 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern, im Quartier-Mitte südlich des Krankenhauses etwa 100 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern und im Quartier-Süd auf dem ehemaligen Kirmesplatz etwa 65 Wohnungen in Mehrfamilien- und Reihenhäusern.

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Stand jetzt geht die Stadt vom Beginn der Erschließung, also dem Bau von Kanalisation, Versorgungsleitungen und mitunter auch von Straßen im Jahr 2027 aus. „Die Investoren für die städtischen Grundstücke werden erst im Zuge der Vermarktung über eine Konzeptvergabe ermittelt“, heißt es dazu. Und: „Über die Vermarktung der restlichen Bauflächen (Quartier Mitte) entscheiden die jeweiligen Grundstückseigentümer.“ Aber erst einmal muss geklärt werden, wo der BV Hiltrop in einigen Jahren seinen Fußballspiele austrägt.

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