Bochum-Weitmar. Lange gerungen wurde um ein Neubauprojekt in Bochum-Weitmar. Bald wird gebaut. Derweil hat ein Unternehmen schon alle Wohnungen gekauft.
An der Schloßstraße in Bochum-Weitmar hat die Erschließung für das lange umstrittene Bauprojekt auf der grünen Wiese begonnen. Bäume und Sträucher wurden gefällt, die ersten Schotterflächen geebnet und Baufahrzeuge vorgefahren. Signale des Aufbruchs.
Vivawest kauft 246 Wohnungen
Der Projektentwickler, die Eckehard Adams Wohnungsbau GmbH aus Essen, hat in der vergangenen Woche einen Bauantrag für den ersten Teilabschnitt eingereicht. Und er hat einen Vermarktungserfolg erzielt.
Alle 246 Wohnungen, die auf der größeren, östlichen Seite des gesamten Baugebiets entstehen, hat das Wohnungsunternehmen Vivawest schlüsselfertig gekauft. Die Gelsenkirchener hatten bereits im ebenfalls von Adams entwickelten Dichterviertel nahe dem Stadtpark im Stadtteil Grumme eines der vier Quartiere mit 84 Wohnungen erworben.
Kita wird gleich im ersten Bauabschnitt gebaut
Auf einem mehr als 21.000 Quadratmeter großen Grundstück entsteht nun in Weitmar das neue Quartier „Am Schlosspark“. Der Name „leitet sich vom nahe gelegenen, historischen Schlosspark ab, in dem bis heute die Ruine eines im 16. Jahrhundert erbauten Wasserschlosses zu sehen ist“, so Vivawest in einer Mitteilung.
Etwa 50 Wohnungen entstehen öffentlich gefördert und werden daher später mietpreisgebunden sein. Mit dem A-Quartier, dem ersten von drei Abschnitten, will Entwickler Adams im Frühjahr beginnen. Dazu zählen auch eine vierzügige Kindertagesstätte und eine Tiefgarage mit 185 Stellplätzen für künftige Mieter. Die Bauanträge für das B-Quartier und das C-Quartier werden, so Geschäftsführerin Stefanie Adams im Gespräch mit dieser Redaktion, im Januar gestellt und dann später in Angriff genommen. Die ersten Mieter sollen Anfang 2026 einziehen können, das gesamte Quartier 2027 fertiggestellt sein.
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Vivawest setzt weiterhin auf Neubau von Wohnungen
„Wir freuen uns, dass wir Vivawest erneut als Investor gewinnen konnten. Gemeinsam schaffen wir hier modernen Wohnraum für verschiedene Ziel- und Einkommensgruppen in attraktiver Lage“, so Adams.
Vivawest betont derweil, trotz der schwierigen Rahmenbedingungen „weiterhin in den Neubau investieren und so einen Beitrag zum Klimaschutz und für bezahlbaren Wohnraum leisten“ zu wollen, so Bastian Brusinki, der bei dem Unternehmen für das Management des Wohnungsbestands zuständig ist. Das Quartier am Schlosspark sei dafür ein gutes Beispiel.
Bebauung im Westteil des Areals ist noch ungewiss
Der endgültige Straßenausbau, dessen Kosten in Höhe von etwa 3,13 Millionen Euro der Entwickler trägt, so die Stadt, wird erst danach begonnen. Bis zur Fertigstellung der Gebäude entstehe lediglich eine Baustraße, so Sabine Adams.
Unklar ist noch, ob die Essener auch die kleinere, westliche Seite des Areals bebauen. Den Zuschlag für das Gelände haben sie noch nicht, so die Geschäftsführerin. 53 Wohnungen können auf der Fläche entstehen, die noch zum Friedhofsgelände gehört. Sollte Adams auch dort bauen, würde das Unternehmen die frei finanzierten Wohnungen selbst vermarkten wollen. „So wie im Dichterviertel“, sagt die Geschäftsführerin. Da es um ein städtisches Grundstück geht, liegt der verpflichtende Anteil der zu bauenden Sozialwohnungen bei 30 Prozent und nicht bei 20 Prozent wie bei von privat verkauften oder verpachteten Grundstücken. Das Investitionsvolumen für das komplette Baugebiet würde bei einer Summe von bis zu 100 Millionen Euro liegen.
Wohnungen sind zwischen 45 und 140 Quadratmeter groß
Am Schlosspark entstehen Ein- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen mit einer Größe von 45 bis 140 Quadratmetern Wohnfläche. Vivawest bewirtschaftet nach eigenen Angaben allein in Bochum derzeit etwa 2900 Wohnungen.