Bochum. Auf einer Brache in Bochum soll neuer Wohnraum entstehen. Elf Jahre sind seit einem ersten Beschluss vergangen. Nun geht‘s zum zweiten Mal los.
Es kommt wieder Bewegung in die Planungen für das Neubaugebiet an der Overdyker Straße in Bochum-Hamme: Rund elf Jahre nach Planungsbeginn hat die Stadt angekündigt, die dafür vorgesehene Fläche zu roden – zum zweiten Mal. Am Montag, 19. Februar, soll der nächste erste Schritt gemacht werden. Welche Maßnahmen darauf folgen könnten und wie der aktuelle Stand des Bauvorhabens ist.
Zum Hintergrund: Ursprünglich hatte die Stadt Bochum im Jahr 2013 beschlossen, das Gebiet, das an den Kleingartenverein Carolinenglück grenzt, zu bebauen. 2014 entstanden die ersten konkreten Pläne für das 18.000 Quadratmeter große Grundstück. Im Februar 2020 befreite die Stadt schließlich die Grünfläche von Bäumen und Sträuchern. Die anschließende Sanierung verzögerte sich und das Gestrupp an der Overdyker Straße wucherte wieder. Bis heute.
Bochum-Hamme: Krebserregende Stoffe im Boden gefunden
Nun soll ein Teil der brachliegenden Fläche gerodet werden. Konkret handelt es sich dabei um den Bereich des ehemaligen Klärteiches – rund 4000 Quadratmeter. „Dazu werden acht Bäume gefällt und die mit Brombeersträuchern überwucherte Fläche freigeräumt“, erklärt die Stadt Bochum gemeinsam mit dem Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung (AAV). Der AAV führe im Anschluss ebenfalls die Sanierung durch. Auch seien die Arbeiten mit der Naturschutzbehörde abgestimmt und müssten aus artenschutzrechtlichen Gründen bis Ende Februar abgeschlossen sein.
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Das Gebiet um den früheren Klärteich ist verunreinigt, wodurch eine Altlastensanierung notwendig ist. Von Ende 2021 bis Anfang 2022 untersuchte der AAV den Boden und fand sogenannte polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) sowie Mineralölkohlenwasserstoffe (MKW). Erstere sind krebserregend, letztere in Rohölen enthalten. „Es besteht die Vermutung, dass hier im Zweiten Weltkrieg unkontrolliert Produktionsgewässer der Zeche Carolinenglück abgeflossen sind“, heißt es. Auf angrenzenden Grundstücken habe man keine relevanten Belastungen gefunden.
Zur Sanierung sei ein „Offener Aushub“ bzw. „Komplettaustausch“ vorgesehen. Sprich: Die unbelastete Erde wird abgetragen, der kontaminierte Boden ausgehoben und die Baugrube schließlich wieder aufgefüllt. „Die Sanierungsmaßnahmen sind für die zweite Jahreshälfte geplant“, bestätigt die Stadt.
Wie ist der aktuelle Stand des Bauplans an der Overdyker Straße?
„Derzeit wird der städtebauliche Entwurf abgestimmt“, berichtet ein Sprecher der Stadt Bochum. Gleichzeitig bleibt das bisherige Ziel des Bauplans bestehen: Mehrfamilienhäuser im Norden des Gebietes und eine Kita sollen gebaut werden. „Die Kita soll voraussichtlich an der Overdyker Straße entstehen und eine Erschließungsstraße soll von dort durch das Gebiet zur Unteren Heidestraße führen.“ Hinzu kommt: Mindestens 30 Prozent der Wohnfläche sind für geförderten Wohnungsbau vorgesehen.
„Wenn der städtebauliche Entwurf abgestimmt ist, werden Politik und Öffentlichkeit informiert“, heißt es weiter. Hierzu sei eine Informationsveranstaltung für die Bürgerinnen und Bürger vorgesehen. Ein konkretes Datum stehe noch nicht fest, werde allerdings rechtzeitig unter anderem auf der Website www.bochum-mitgestalten.de bekanntgegeben. Zudem sollen die Pläne öffentlich ausgelegt und im Internet bereitgestellt werden.