Bochum-Gerthe/Hiltrop. Im Bochumer Neubauprojekt „Wohnen am Hillerberg“ gibt es Veränderungen. Weitere Wohnungen kommen durch einen neuen Investor hinzu.
Vor fast zwei Jahren gab es grünes Licht für das Neubauprojekt „Gerthe-West“, das heute den Namen „Wohnen am Hillerberg“ trägt. Lange war es heftig umstritten, Bürger gingen mehrfach gegen die Pläne auf die Straße. Heute ist die Kritik weitgehend verstummt, nachdem mehrfach nachgebessert worden war. Nun gibt es erneut einige Veränderungen.
Zu Beginn war noch von 800 Wohnungen die Rede. Nach dem Entwurf des Köln-Bonner Büros RMP Lenzen sollen zwischen Gerthe und Hiltrop nun drei Bebauungsgebiete mit – Stand Dezember 2021 – 378 Wohnungen entstehen. Bei der Bürgerversammlung im März war von 435 Wohnungen die Rede. Mieten, Kaufpreise, Wohnungsgrößen – noch ist nichts konkret festgezurrt.
Doch inzwischen wurde die Planung durch das Büro Pesch und Partner vertieft mit dem Resultat, nicht alles lasse sich wie gewünscht realisieren, wie das Planungsamt jetzt erläutert.
Am Hillerberg und an der Sodinger Straße wird die Bebauung angepasst
So muss etwa die Bebauung im Norden – Am Hillerberg und an der Sodinger Straße – angepasst werden, damit der Gehölzring um den Sportplatz, ebenso wie die großen Bäume, erhalten werden. Allerdings müssen Bäume einer geschützten Allee gefällt werden, um die Häuser an die Sodinger Straße anzubinden.
Die Straße Am Hillerberg wird zur Erschließung eines kleinen Wohnquartiers nördlich des Sportplatzes verlängert und mit einem Wendehammer versehen. Zwei- bis dreigeschossige Wohngebäude mit etwa 46 Wohneinheiten gruppieren sich dort um einen dreieckigen Platz. Auf dem Sportplatz Am Hillerberg sind 114 Wohnungen vorgesehen. Ein Wohnhof bildet die zentrale Mitte, Stadtvillen öffnen sich zur Landschaft. Zwei kleine Quartiersplätze dienen den Bewohnern als Treffpunkt und können auch für eine Außengastronomie von Cafés genutzt werden.
Investor kauft Grundstücke für 34 Wohnungen
Nun sind kurzfristig weitere Wohnbaugrundstücke hinzugekommen. Ein Investor hat die Grundstücke erworben. Die Stadt will sie in die Planung einbeziehen. Dazu erklärt Peter van Dyk, Pressesprecher der Stadt Bochum, auf Anfrage: „Die Bebauung der Grundstücke der Investorenfläche ergibt überschlägig ca. 34 Wohneinheiten. Es handelt sich um Gartengrundstücke, die nun einer städtebaulichen Entwicklung zugeführt werden sollen.“
Bürgerversammlung war gut besucht
Die Bürgerversammlung zum Neubauprojekt im März dieses Jahres war gut besucht. Einige äußerten die Kritik, dass die Häuser zu hoch oder die Abstände zwischen den Gebäuden zu eng werden könnten.
Damals waren noch vier-, teilweise fünfstöckige Wohnhäuser geplant. Davon rücken die Planer – auch nach Bedenken aus der Politik – inzwischen ab.
Hiltroper Landwehr: Auf vier Geschosse aufstocken
Auch der mittlere Bereich wurde angepasst, weil auf dem Grundstück des Maria-Hilf-Krankenhauses eine Pflegeschule entsteht. Darüber hinaus gibt es Überlegungen zum Abriss des Altbaus und den Bau eines medizinischen Versorgungszentrums.
So werde nun empfohlen, dort auf vier Geschosse aufzustocken für etwa 64 Wohnungen. Der Baumbestand mit der Wildnis für Kinder wird ausschließlich durch den „Schwarzen Weg“ tangiert, der als Rad- und Fußverbindung dienen wird.
Verlängerung des Hiltroper Volksparks zur „Kitsch-Bude“
Am Castroper Hellweg wird im Übergang zwischen der „Kitsch-Bude“ und dem Volkspark Hiltrop das bestehende Grün mit weiteren Bäumen zum Park erweitert. Zudem soll ein Erinnerungsort am ehemaligen Kriegsgefangenen- und Zwangsarbeiter-Lager „Heinrichstraße geschaffen werden.
Am Castroper Hellweg ist eine viergeschossige Bebauung vorgesehen. Hier können im Erdgeschoss Angebote für die tägliche Versorgung, wie ein Bäcker oder ein Kiosk, realisiert werden. Da die Garagenhöfe am Gerther Dahl erhalten bleiben, wird zunächst nur ein Bauabschnitt mit zwei- bis dreigeschossigen Gebäuden und etwa 69 Wohneinheiten realisiert. Für die notwendigen Stellplätze ist eine Quartiersgarage vorgesehen, in der auch eine Mobilitätsstation mit Sharing-Angeboten untergebracht wird.
Chancen auf zweigleisigen Ausbau der Straßenbahn 308 / 318
Im Mai hatten SPD, CDU und Grüne im Bezirk Nord kritisiert, das die geplante fünfgeschossige Bebauung am alten Kirmesplatz zu hoch sei. Die soll nun auf maximal drei Etagen reduziert werden.
Die Chancen steht gut: Die Verwaltung hat im August 2023 ein Ingenieurbüro mit der Vorplanung zum zweigleisigen Ausbau und Verlängerung der Linien 308/318 beauftragt. Mit den Ergebnissen wird im Frühsommer 2024 gerechnet. Der zweigleisige Ausbau ist zudem Voraussetzung für die Taktverdichtung auf der Strecke. Die Vorplanung umfasst auch die Umgestaltung des Castroper Hellwegs auf dem Abschnitt Heinrichstraße bis Bövinghauser Hellweg.