Bochum. Gleise wurden bereits entfernt, Bäume gefällt. Jetzt folgt die Rundum-Erneuerung der Alleestraße in der Bochumer Innenstadt. So geht es weiter.
„Die Straße hätte man schon vor zehn Jahren gut machen können. Sie ist schon lange kaputt“, leitet Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) auf dem offiziellen Spatenstich am Dienstag, 2. April, die anstehende Neugestaltung der Alleestraße auf der rund 650 Meter langen Strecke zwischen Westring und Bessemerstraße in der Bochumer Innenstadt ein. „Die Alleestraße ist sanierungsbedürftig – Fahrbahn und Gehwege haben deutliche Schäden“, teilt die Stadt mit. Der Abschnitt auf der Zufahrtsstraße wird daher komplett neu ausgebaut. „Wir machen alles neu“, kündigt Eiskirch an.
Die Verbindungsachse soll modernen Standards entsprechen. Darunter fallen ein sicherer Radweg in beide Richtungen, angepasste Gehwege, Parkmöglichkeiten und die Be- und Entwässerung.
Alleestraße in Bochum: Rundum-Paket für eine „moderne Verbindungsachse“
Um Anfang April reibungslos mit den Arbeiten starten zu können, hat es im Vorfeld bereits einige Vorwegmaßnahmen gegeben. Bereits im vergangenen Sommer sind die alten Straßenbahngleise in der Mitte der Alleestraße entfernt worden. Mitte Februar 2024 wurden dann dutzende Bäume gefällt, sagt Susanne Düwel, Leiterin des Tiefbauamtes Bochum.
+++ Lesen Sie mehr Nachrichten aus Bochum! +++
Die Gründe: Einige der alten Eschen waren von einer Pilzkrankheit befallen. Die entfernten Platanen hatten den Gehweg erheblich beschädigt. Acht Bäume wurden erhalten, weitere 99 Bäume klimaresilienter Arten werden bis zum Abschluss der Neugestaltung gepflanzt. Sie sollen den Allee-Charakter der Straße zurückbringen, heißt es seitens der Stadt. Denn die Alleestraße werde ihrem Namen schon lange nicht mehr gerecht. Nun soll eine „blühende, entsiegelte Fläche“ entstehen, so Verena Börger, Sachgebietsleiterin im Tiefbauamt
Diese Texte haben viele Menschen interessiert
- Säureangriff in Bochum: „Hätt‘ jeder von uns sein können“
- Bombendrohung in Bochumer Sparkasse: Angeklagter verurteilt
- „Wir zahlen nicht!“: Streit um Zäune bei Bochum Total
- Bochum Total 2024: Was man vor dem Start wissen muss
Bochum: Rigolen zum Schutz vor Starkregen
Mit der Baumbepflanzung soll auch ein modernes Entwässerungskonzept umgesetzt werden: In der Fahrbahnmitte und an den Seiten werden Rigolen eingebaut. Das sind Becken unter der Oberfläche, die das Regenwasser speichern und als Puffer bei starken Regenfällen und zur Straßenbaumbewässerung dienen. Damit werde auch das Thema Schwammstadt umgesetzt. Außerdem erneuern die Stadtwerke Bochum ihre Versorgungsleitungen, Entwässerung und Abwasserentsorgung werden dabei neu organisiert, teilt die Stadt mit.
Mit dem Umbau versuche die Stadt, die Verkehrswende in Bochum weiter voranzutreiben, verschiedenen Verkehrsteilnehmern gerecht zu werden und gleichzeitig zum Klimaschutz beizutragen. Ein Teil davon: Für breite Radwege wird der motorisierte Verkehr nur noch eine Spur je Fahrtrichtung haben. Die wegfallenden Spuren seien jedoch „auch heute schon häufig nicht nutzbar“ gewesen, teilt die Stadt mit.
Bauarbeiten auf der Alleestraße mit wenigen Einschränkungen
Um den Verkehr zu entspannen, sei es geplant, in verschiedenen Bauabschnitten zu arbeiten. „Der Umbau der Alleestraße erfolgt in Teilabschnitten, damit es zu keinen großen Einschränkungen kommt“, so Susanne Düwel. Damit die Arbeiten den Verkehr nicht lahmlegen, bleibt während der Bauarbeiten eine Fahrspur in beide Richtungen geöffnet. Zu Beginn wird die Öffnung in eine Richtung auf zwei Spuren ausgeweitet, um die Sperrung auf der A40 abzufedern.
Die Bauarbeiten sollen bis Herbst 2027 dauern. Die voraussichtlichen Kosten werden von der Stadt auf rund 14 Millionen Euro geschätzt.
+++ Folgen Sie der WAZ-Lokalredaktion Bochum auf Instagram! +++