Mülheim/Ahrtal. Die Mülheimer räumten in der Ortschaft Marienthal auf, die direkt an der Ahr liegt. Hilfe aus Mülheim soll weitergehen, wenn nötig über Wochen.

Der Mülheimer Kanusport-Verein (MKV) hat selbst keine Schäden durch das Hochwasser zu beklagen. Der Verein hat allerdings zur Hilfe in den betroffenen Gebieten aufgerufen, und war am vergangenen Wochenende mit engagierten Mitgliedern und weiteren Helfern in Marienthal an der Ahr, um dort tatkräftig mit anzupacken. Diese Hilfe wird weitergehen, sagte Simon Florian vom MKV-Vorstand.

Auch interessant

Die Kanusportler wurden vom benachbarten Verein Mülheimer Rudergesellschaft mit einem Kleinbus unterstützt, der die Aktiven samt Werkzeug, Schaufeln, Schiebern, Elektrowerkzeug in das Katastrophengebiet brachte. „Unsere Werkstatt im Verein ist ja gut ausgestattet“, so Florian. Allein die Anfahrt sei aber schon schwierig gewesen, berichtet er. „Das war sehr chaotisch, man ist kaum durchgekommen.“ Man sei nur über die Weinberge, über das Kloster, in den kleinen Ort gekommen, der direkt an der Ahr liegt. In Marienthal habe man gefragt, wer Hilfe benötige, und habe letztlich bei einem Weingut einen Tag lang mit angefasst.

Mit einem Bus voller Werkzeug sind die MKV-Aktiven und weitere Helfer nach Marienthal gefahren und haben dort mit aufgeräumt.  
Mit einem Bus voller Werkzeug sind die MKV-Aktiven und weitere Helfer nach Marienthal gefahren und haben dort mit aufgeräumt.   © MKV/Florian

Den Keller von Schlamm befreit, die Wohnung entrümpelt

„Wir haben den Keller vom Schlamm befreit, die Wohnung entrümpelt und Decken herausgerissen“, berichtet Florian, der auch Bootshauswart beim MKV ist. Vor Ort habe auch die Mülheimer Firma migosens unterstützt. Aus Mülheim hat das Unternehmen Solution5 zwei Generatoren, Licht und Hygieneartikel für Marienthal gestellt, so Florian. Zusammen mit den Mülheimern sei eine weitere größere Gruppe vor Ort gewesen. Alle zusammen hätten angepackt und aufgeräumt. „Es sieht dort wirklich aus wie in einem Kriegsgebiet“, hat Simon Florian selbst erlebt. „Es gibt keine Straße mehr, nur noch Lehmwege, und man sieht Räumpanzer.“

Um 7 Uhr sind sie in Mülheim gestartet, um 22 Uhr waren sie wieder zurück. Es soll aber nicht der letzte Einsatz in Marienthal gewesen sein, der Ort soll nun dauerhaft unterstützt werden, das haben sich die Aktiven fest vorgenommen. „Wir werden das fortführen, werden auch weiter helfen“, sagt Florian. Eventuell über Wochen und Monate.

Der Einsatz aus Mülheim für Marienthal so weitergehen

Wenn auch für den kommenden Samstag zunächst ein Hilfseinsatz in Euskirchen geplant ist – es soll dort eine Arztpraxis gereinigt werden – geht es dann spätestens am Sonntag wieder nach Marienthal. Die Helfer – ein Mülheimer Kollektiv aus Vereinsmitgliedern und weiteren Engagierten – will für Marienthal eine Art Partnerschaft übernehmen. Dafür sammelt das Kollektiv Sachspenden und auch Geldspenden. Das Geld soll allerdings direkt für dringend benötigte Gegenstände ausgegeben werden, so Florian. Etwa Bautrockner, die man dann vor Ort einsetzt.

Helfer und Hilfsmittel werden noch gesucht. Wer spenden oder helfen möchte, kann sich wenden an die Whatsapp-Gruppe https://chat.whatsapp.com/HKlphGveE0575gfiUx7hXA, aber auch an Simon Florian 0178 470 54 95. Info auch unter: https://www.mkv.ruhr