Mülheim. Das Kita-Helfer-Programm des Landes für die Corona-Zeit läuft am 31. Juli aus. Der Mülheimer Stadtelternrat betrachtet das mit Sorge.

Vor einem Jahr startete die NRW Landesregierung das „Kita-Helfer-Programm“ zur Entlastung des pädagogischen Fachpersonals während der Corona-Pandemie. Zusätzliche Hilfskräfte konnten finanziert werden. „Das war für viele Einrichtungen die letzte Möglichkeit, einen geregelten Betrieb überhaupt fortführen zu können. Ansonsten hätten die Betreuungsumfänge noch drastischer eingekürzt werden müssen“, erläutert Daniela Heimann, Vorsitzende des Stadtelternrates.

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Doch am 31. Juli läuft das Kita-Helfer-Programm aus. „Die Pandemie jedoch wird uns aber weiterhin begleiten, auch die Hygieneanforderungen werden hoch bleiben. Die Frage ist, ob die Träger der Kitas eine Weiterbeschäftigung von Kita-Helferinnen aus eigenen Mitteln fortsetzen“, so Heimann. Dies sei möglich, werde jedoch voraussichtlich kaum umgesetzt.

Weiterbildungsmöglichkeit zu spät kommuniziert

Es stehe zu befürchten, dass die zusätzlichen Hygienemaßnahmen künftig von den Fachkräften übernommen werden müssten, die ohnehin stark belastet seien. Das Land biete nun zwar eine Personal- und Qualifizierungsoffensive an – Helferinnen können eine praxisintegrierte Ausbildung zur Kinderpflegerin beginnen oder zur Assistenzkraft im nichtpädagogischen Bereich geschult werden.

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Doch: „Die Effekte für Mülheim werden gering sein. Die Möglichkeiten wurden zu spät kommuniziert. Viele Träger und Berufsfachschulen wurden nach eigenen Aussagen von der Qualifizierungsoffensive ‚überrascht‘, so kann etwa am Berufskolleg Stadtmitte kurzfristig keine eigene Klasse für die praxisintegrierte Ausbildung zur Kinderpfleger eingerichtet werden.“ Ob die Weiterbildung zur Assistenzkraft genutzt werde, sei ebenfalls fraglich.