Essen. . 35 Duelle, 23 Siege: Die Bilanz von Entertainer Stefan Raab bei seiner Samstagabend-Show „Schlag den Raab“ auf ProSieben nimmt allmählich BVB-hafte Züge an. Für seinen Kontrahenten Peter Grünberg blieb da nur die Rolle seines Heimatsvereins, dem FC Köln. Raab siegte, der Jackpot steht bei 2,5 Millionen Euro.
„Fußball ist ein einfaches Spiel: 22 Männer jagen 90 Minuten lang einem Ball nach, und am Ende gewinnen die Deutschen“, sagte einst der englische Fußballer Gary Lineker. Für die ProSieben-Show „Schlag den Raab“ kann man den Satz einfach umändern in: „Schlag den Raab ist eine einfache Sendung: Zwei Männer duellieren sich 300 Minuten lang und am Ende gewinnt der gelernte Metzger.“ So auch in der 35. Ausgabe der Sendung am Samstagsabend. Stefan Raab besiegte den Kölner Kinderarzt Dr. Peter Grünberg und holte sich somit seinen 23. Sieg. Dabei feierte er den vierten Sieg in Folge, so dass sich der Jackpot um weitere 500.000 Euro auf 2,5 Millionen Euro erhöhen wird.
Im Vergleich zu bisherigen Folgen war „Schlag den Raab“ aber deutlich weniger sportlich. Da sich Stefan Raab in der vorherigen Ausgabe das Knie verletzt hatte, wurde auf athletische Betätigungen vollends verzichtet. Das Gros der Sendung spielte sich somit im Studio am Rätselpult ab, was gleich zwei Probleme nach sich zog: Einerseits war die Sendung die bislang abwechslungsärmste, andererseits rückte dadurch Moderator Steven Gätjen stärker als sonst in den Mittelpunkt. Das Niveau der Spiele passte sich auch größtenteils an die Leistung von Gätjen an: Brettspiele erkennen, Lebensmittel erschmecken, Seile durchschneiden, sich aus Handschellen befreien und Mini-Pfannkuchen wenden.
Kölner Kinderarzt bei „Schlag den Raab“ auf den Spuren des Effzeh
Man hätte meinen sollen, der Kinderarzt und dreifache Vater Peter hätte mehr Erfahrung in Kindergeburtstagsspielen, doch ließ er sich ein ums andere Mal den Schneid von seinem Kölner Widersacher abkaufen. Zwar konnte der Kandidat gegen Ende der Sendung noch mal einen Vorsprung von Raab aufholen, doch letztendlich waren seine Bemühungen ähnlich vom Erfolg gekrönt wie der Kampf des FC Köln gegen den Abstieg. Raab hingegen wirkte verbissen wie eh und je und quittierte jede Aktion mit seinem typischen, etwas an Monica Seles erinnernden Schrei. Zumindest in Sachen Einsatzbereitschaft kann sich der künftige Zweitligist einiges von dem „Raabinator“ abschauen.
Leider erwies sich auch das Rahmenprogramm der Sendung als nur bedingt erstligatauglich. Mit der ehemaligen Monrose-Sängerin Mandy Capristo, Jason Mraz und Amy Macdonald präsentierte ProSieben die Nationale C- und internationale B-Riege. Wirkliche Spannungsmomente hatte die Show nur wenige zu bieten. So ging das Hufeisenwerfen in ein Stechen und auch das Spiel „Das Rad“ – hier mussten die Kandidaten die Anzahl der Umdrehungen eines Rades erraten – endete knapp mit 7:6.
Raab dominierte die Quiz-Spiele
Diese beiden engen Spiele konnte der 43-jährige Herausforderer für sich entscheiden, doch dominerte Raab wie so häufig die Quiz-Spiele. Da diese an dem sportarmen Abend noch geballter als sonst eingesetzt wurden, gewann Raab letztendlich ungefährdet mit 66 zu 39. Der FC Köln wäre über eine solche Torbilanz in der abgelaufenen Bilanz bestimmt äußerst glücklich gewesen.