Essen. . Kurze Zeit war unklar, ob die ProSieben-Show „Schlag den Raab“ am Samstag mittendrin abgebrochen werden musste. Stefan Raab hatte sich bereits im dritten Spiel, dem Speerwerfen, am Knie verletzt und konnte kaum noch laufen. Dennoch setzte er sich im vorletzten Spiel gegen Herausforderer Reint Janssen durch.

Ein Jackpot von 1,5 Millionen Euro und ein angeschlagener Gegner : Beste Voraussetzungen für „Schlag den Raab“-Kandidat Reint Janssen. Trotzdem schaffte es der 30-Jährige in der ProSieben-Gameshow nicht, Stefan Raab zu bezwingen. Nach 14 Spielen stand der TV-Entertainer erneut als Sieger fest. Lange Zeit war nicht sicher, ob überhaupt bis zum Ende gespielt werden konnte. Im dritten Spiel, dem Speerwerfen, hatte sich Stefan Raab am Meniskus verletzt. Trotzdem spielte er weiter.

Reint Janssen, Doktorarbeit-schreibender Sportdozent aus Oldenburg, wurde von den „Schlag den Raab“-Zuschauern als derjenige ausgewählt, der Stefan Raab bezwingen sollte. Gleich das erste Spiel – die Torwand mit dem riesigen Loch, an der Kandidat Alex aus der vorherigen Show so tragisch gescheitert war – konnte Reint gewinnen. Beim Bundesländer-Raten lag dann aber Stefan Raab vorne.

Stefan Raab: „Ich habe schon beim Wurf davor gemerkt, dass es weh tut“

Wie genau das Kräfteverhältnis zwischen den beiden aussah, konnte man noch nicht einschätzen, als das Unglück geschah. Beim Speerwerfen lagen Raabs Leistungen weit vor denen des Sportdozenten (!), als er sich bei einem Wurf das Knie verdrehte und mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden fiel. Obwohl Raab hart im Nehmen ist, wie er schon bei seinem spektakulären Sturz vom Fahrrad in einer früheren Ausgabe von „Schlag den Raab“ bewiesen hatte, brach er das Spiel ab. Der Notarzt vermutete eine Verletzung des Meniskus. „Ich habe schon beim Wurf davor gemerkt, dass es weh tut“, sagte Raab später. Obwohl Reint zwei Würfe mehr hatte als Stefan, kam er an dessen Bestmarke von 31,71 Metern nicht heran und verlor das Spiel.

Der nächste Wettkampf hätte ein Mountainbike-Rennen sein sollen. Da Raab nicht antreten konnte, erhielt Janssen die fünf Punkte automatisch. Auf die ratlose Miene von Moderator Steven Gätjen folgte ein 20-minütiger Block aus Werbung und Gesangsauftritten, bis endlich feststand, dass Stefan Raab weitermachen würde und die 34. Ausgabe von „Schlag den Raab“ nicht vorzeitig abgebrochen werden musste. Bei den nächsten Spielen brauchte er sein verletztes Knie kaum belasten. Seine gute Laune kam auch schnell wieder. „Dass ich mich auf dich stütze, das dauert noch“, scherzte Raab, als Moderator Gätjen bei einer Stufe unter die Arme greifen will. Erst nach der Sendung wollte Raab sein Knie im Krankenhaus untersuchen lassen.

Kandidaten werden nach der Anzahl ihrer Sportarten ausgewählt

Manchmal halten Kandidaten nicht, was sie versprechen. So war es auch mit dem 30-jährigen Reint. Offenbar suchen die Zuschauer den Raab-Gegner vor allem nach der Anzahl der Sportarten aus, die er oder sie im Vorstellungsclip zeigt. Wie es um das Allgemeinwissen steht, mit dem Raab meistens punkten kann, interessiert offenbar niemanden. Dabei war mit der Historikerin Sabine aus Mainz sogar einmal wieder eine ernstzunehmende weibliche Herausforderin unter den Kandidaten.

Dass Sport-Doktorand Reint kaum wusste, wie man einen Speer wirft, ließ sich ja vielleicht noch auf die anfängliche Nervosität zurückführen. Dass er aber auch im Kegeln gegen den humpelnden Raab verlor, war schon erstaunlich. Das Marienkäferspiel, bei dem es ums Kopfrechnen ging, verlor der Akademiker mit dem Mathe-Staatsexamen dann aber auch. Schließlich scheiterte er an seiner Nervosität. Beim 13. Spiel namens „Schnipski“ mussten die beiden einen Spielstein über eine U-förmige Theke schnipsen. Ein Kinderspiel für Raab, unmöglich für Reint. Zig mal überschätzte er seinen Schuss, und der Stein segelte über den Thekenrand hinaus.

Keine gute Grundlage für das anschließende Matchball-Spiel „Wer lügt?“. Raab riet besser und bleibt so einen weiteren Monat unbesiegt. Bei der nächste Show am 5. Mai wird der Jackpot auf zwei Millionen Euro aufgestockt.