Essen. . Peinliche Witze, ein paar spektakuläre Unfälle und am Ende gewinnt Georg Hackl. Auch die zehnte Ausgabe der Wok WM auf ProSieben blieb dem bekannten Strickmuster treu. Stefan Raab konnte sich zumindest über den Sieg im Vierer-Wok freuen.
Stefan Raabs Wok WM ist ja praktisch die Formel 1 unter den Küchenutensilien-unterstützten Wintersportveranstaltungen. Ähnlich wie zu Schumis besten Zeiten dominiert Georg Hackl die Konkurrenz, Sonya Kraus hat einen ähnlich exquisiten Modegeschmack wie Kai Ebel und Spannung kommt nur auf, wenn jemand aus der Kurve fliegt.
Am Samstag fand die mittlerweile zehnte Wok WM statt, diesmal in der Kunsteisbahn am Königssee. Was 2003 als Einsatz von Stefan Raab bei „Wetten, dass…?“ begann, hat sich seitdem zu einem Schaulaufen von Casting-Show-Verlierern, Soap-Darstellern und dem unvermeidlichen Joey Kelly entwickelt. Der Ire, der vollkommen überraschend mehr Worte sagte als die Kelly Family Mitglieder hat, ist die Konstante bei Raabschen Großveranstaltungen. Mit einem dritten Platz beendete der Extremsportler seine Medaillenflaute. Schneller war neben Rodel-Ikone Hackl-Schorsch nur Ex-No-Angel Lucy Diakovska, die inzwischen ebenfalls zum Inventar gehört.
Der verbissene Raab siegte immerhin im Vierer-Wok
Der immer extrem verbissene Stefan Raab hatte in der Einzelkonkurrenz erneut keine Chance. Seinen Frust konnte er immerhin durch den Sieg in der Team-Konkurrenz ein wenig mindern, auch wenn sein 36-Zähne-Lächeln am Ende der Sendung ein wenig gequält wirkte. Vermutlich gefiel es ihm nicht, den Sieg mit Rodler Felix Loch, Stabhochspringer Tim Lobinger und Bobfahrer Manuel Machata teilen musste. Auf den weiteren Medaillenplätzen landeten die Schweiz (unter anderem mit Sänger und Ex-DSDS Juror Patrik Nuo sowie Surfer Björn Dunkerbeck, der immerhin in der Schweiz wohnt) vor der Wintersportnation Niederlande (mit zwei „New Kids“-Darstellern, Sängerin und Gina-Lisa-Gespielin Loona sowie Ex-„Room 2012“-Sängerin Tialda van Slogteren).
Damit wäre der sportlich zweifelhafte Aspekt schon gebührend zusammengefasst. Doch leider geriet die Wok WM zu einer Anhäufung an schlechten Witzen, die sogar Fips Asmussen peinlich wären. Besonders hervor getan in der Kategorie „Platte Pointen über nationale Stereotypen“ hat sich Matze Knop, der es als „Streckenreporter“ fertig gebracht hat, sogar seinen unfassbar unlustigen Vorgänger Oliver Pocher zu unterbieten. Da wurde die DDR als Team reanimiert, bei den Briten durften Liegestuhl- und Elfmeterschießen-Gags natürlich nicht fehlen und beim Team Türkei wurde sich gewundert, dass sie zu viert antreten, schließlich kennen Türken ja sonst nur „3er“. Da wirkte es beinahe schon sarkastisch, dass „Kraftklub“ bei „Songs für Liam“ die Zeilen „Unzumutbarkeiten wie die neuen Folgen ‚Scrubs‘, generell Mario Barth, doch die Leute wollen das“ zum Besten geben durften – bewegten sich doch die meisten „Witze“ auf dem Barthschen „Freundin? Kenn’se?“-Niveau.
„Sympath-Man“ Ailton strandete in der Wok-WM-Bahn
Lustige Momente hingegen waren rar gesät und meist unfreiwillig: So zum Beispiel direkt am Anfang der Sendung, als „Sympath-Man“ Ailton die Bahn ähnlich souverän meisterte wie die deutsche Grammatik und mehrfach stehen blieb. Zum zweiten Durchlauf trat er dann gar nicht erst an, angeblich wegen Oberschenkel-Problemen, doch vermutlich hatte ProSieben einfach Angst, dass die Sendung sonst um mehr als die obligatorische Dreiviertelstunde hätte überzogen werden müssen.
Gesprächsthema des Abends war der angekündigte Abschied von Georg Hackl von der Wok WM. Doch ähnlich wie ProSieben wird auch der Hackl-Schorsch wohl kein Erbarmen kennen und bei einer angedrohten elften Auflage der Showsport-Veranstaltung teilnehmen.