Essen. . Der Schweizer Kunsthistoriker Tobia Bezzola wird 2013 neuer Chef des Museums Folkwang in Essen. Der Kunstihistoriker und Philosph will das renommierte Haus mit seiner formidablen Sammlung Klassischer Moderne auch zu einem Ort der Gegenwartskunst machen.
Der neue Direktor des Essener Museums Folkwang, Tobia Bezzola, will das Haus mit seiner formidablen Sammlung Klassischer Moderne auch zu einem Ort der Gegenwartskunst machen. „Ein solch toller Bau bietet viele Möglichkeiten, auch in puncto Unterstützung“, sagte der 51-Jährige, der glaubt, dass zeitgenössische Kunst auch bei Sponsoren derzeit „hip“ ist.
Für das Kuratorium, das Bezzola aus zuletzt neun Kandidaten gestern einstimmig wählte, gilt der Schweizer als „idealer Kandidat“. Bezzola, der seit 1995 als Kurator am Kunsthaus Zürich arbeitet, komme nicht nur aus einem Haus, das strukturell und von seinem Sammlungsprofil her dem Folkwang ähnele. Man erhofft sich von dem Schweizer auch, dass er dem Museum durch „regionale Vernetzung“ neue Impulse geben kann.
Kunsthistoriker und Philosoph
Bezzola, der in Bern nicht nur Kunstgeschichte studierte, sondern auch in Philosophie promovierte, hat ein breites Ausstellungs-Spektrum betreut, von Joseph Beuys bis zu Max Beckmann, von Pablo Picasso bis zur Europäischen Pop-Art. Seine private Leidenschaft gehört vor allem der Fotografie: „Mein Vater war Fotograf, ich bin praktisch in der Dunkelkammer aufgewachsen.“ Für sein Amt, das er im Januar 2013 offiziell antritt, will er sich Zeit lassen. „Ich bin kein Job-Hopper“, ließ er gestern wissen. Was manche Befürchtungen, das Museum Folkwang könne nach zwei kürzeren Direktoren-Amtszeiten zur Karriere-Startrampe werden, zerstreut haben mag.