Helsinki/Essen. . Noch nicht mal ein halbes Jahr nach der Übernahme durch den finnischen Edelstahlkonzern Outokumpu steht die frühere ThyssenKrupp-Tochter VDM offenbar wieder auf der Abschussliste. Laut Konzernangaben werde ein Verkauf von VDM, die unter anderem im Sauer- und Siegerland produzieren, überlegt.
Der weltgrößte Edelstahlkonzern Outokumpu prüft einen Verkauf der ehemaligen ThyssenKrupp-Tochter VDM. Die Überprüfung solle bis zum Jahresende abgeschlossen sein, teilte Outokumpu am Montag in Helsinki mit. Denkbar sei aber auch ein Verbleib des Unternehmens im Konzern.
VDM beschäftigt weltweit rund 2000 Mitarbeiter, davon rund 1600 in fünf deutschen Standorten in NRW (Werdohl, Altena, Siegen, Unna und Essen). Daneben ist VDM in den USA mit zwei Standorten (Florham Park und Reno) vertreten.
Das finnische Unternehmen hatte das auf Hochleistungswerkstoffe wie Nickellegierungen, Titan und Zirkonium spezialisierte Unternehmen Ende 2012 zusammen mit der ThyssenKrupp-Edelstahltochter Inoxum übernommen. Im vergangenen Jahr hatte VDM einen Umsatz von rund 1,3 Milliarden Euro erzielt.
Outokumpu wil Sparprogramm verschärfen
Bis zum Jahr 2017 will Outokumpu weltweit sein Sparprogramm verschärfen und 2500 Stellen streichen. Noch im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen den Abbau von lediglich 2000 Jobs in diesem Zeitraum angekündigt.
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Outokumpu hat angekündigt, durch den Zusammenschluss mit Inoxum Einsparungen von insgesamt 200 Millionen Euro erzielen zu wollen. Geplant ist unter anderem die Schließung des ehemaligen ThyssenKrupp-Edelstahlwerks in Krefeld mit 570 Beschäftigten noch in diesem Jahr. Auch das Edelstahlwerk in Bochum ist von der Schließung bedroht. Zuvor soll bis Ende 2015 jedoch noch die Wirtschaftlichkeit des Werks auf den Prüfstand gestellt werden.
ThyssenKrupp ist seit dem Inoxum-Verkauf mit 29,9 Prozent an dem finnischen Konzern beteiligt. Im Rahmen der Edelstahl-Ehe hatte das Essener Unternehmen auch die Übernahme von 600 Mitarbeitern zugesagt. (dpa)